Mittwoch, 24. Mai 2023

Tag 15 - Île-d’Houat: Insel-Triathlon

Die Insel Houat (bretonisch: Ente) ist 3,3 km lang und 1,5 km breit und hatte bei der letzten Volkszählung 216 Einwohner. Die Bewohner betreiben traditionell Fischfang. Daneben ist mittlerweile der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle. Wir haben gestern zwei Elektorfahrräder reserviert, um uns die Insel genauer anzuschauen. Daher geht es wieder mit dem Beiboot an Land. Ralf "Mr-Fix-It" hat mit seiner Vergaser-Reinigung gestern den Motor repariert und der erste Teil unseres Triatlons "Beiboot fahren und beachen" klappt sehr gut. Wir starten mit dem 2. Teil: 1400 m Gehen. Dabei kommen wir am Campingplatz vorbei, wo gerade ein Drachen steigen gelassen wird.
Heute ist der Fahrradverleih geöffnet und unsere Fahrräder sind bereit. Zeit für Teil drei des Triathlons: 10 km Radfahren. Zunächst geht es zum Lebensmittel-Laden um eine Flasche Wasser zu kaufen (unsere haben wir an Bord vergessen) und ein Baguette zu bestellen (geliefert wird, wenn das Schiff da war). Hier kaufen um diese Zeit ganz offensichtlich die Einheimischen, denn jeder kennt jeden.
Auf der Insel sind Autos nur mit Sondergenehmigung erlaubt und daher ist das Transportmittel der Wahl für sperriges Gepäck ein Handkarren. Daneben sind auch noch Fahrräder und Vespas unterwegs - teilweise mit Anhänger.
Verirren können wir uns hier nicht, denn es gibt geanu eine Straße zum nordwestlichen Ende der Insel. Dort gibt es die Reste einer alten Befestigungsanlage, im 19. Jahrhundert zum Kampf gegen die Engländer errichtet und mit 60 Personen bemannt.
Ich bin ganz fasziniert, von den vielen unterschiedlichen Blumen und Pflanzen (und einer kleinen Raupe), die auf dem Gelände zu finden sind. Botaniker:innen vor: was ist das?
Von der Festung aus können wir sehr gut die enge Passage überblicken, durch die wir am Montag gekommen sind. Also im Prinzip ein sinnvoller Platz, der jedoch praktisch nicht benutzt wurde.
Wir fahren - auf der bekannten Straße - zurück in den Ort zum Mittagessen. Wieder sind wir sehr angetan von den hübschen Häusern und den vielen Blumen.
Danach besuchen wir noch die Inselkirche, die in der Mitte des (einzigen) Ortes liegt.
Der Friedhof hat Seeblick und die herrschende Mode bei Grabsteinen ist es, das Grab komplett mit einer Steinplatte abzudecken, auf die dan Blumen, kleine Steintafeln und anderer Grabschmuck gestellt werden. Uns fällt auf, dass die Familiennamen immer wieder auftauchen und das viele Personen recht jung gestorben sind.
Uns gefällt besonders das schlichte Innere der Kirche mit einem Schiffsmodell und buntem Licht, das durch die Glasfenster fällt. Ich zünde zwei Kerzen an.
Nun fehlt noch das südost Ende der Insel mit dem wunderbaren halbmondförmigen Strand.
Wir fahren bis ganz ans Ende der Bucht und legen uns eine Weile an den Strand - warm angezogen, denn der Nordost-Wind ist kräftig und kühl.
Das Meer ist hier durch den Sandboden ganz wunderbar türkisblau und zahlreiche Möwen sind unterwegs.
Nun ist es Zeit, unsere Räder am Hafen zurückzugeben. Wir trinken dort noch eine Tasse Kaffee und schauen zu, wie die Fähre Besucher bringt und abholt (siehe Titelbild). Auf dem Rückweg holen wir noch unser Brot ab und kehren dann zufrieden an Bord zurück. Morgen wollen wir weitersegeln. 

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