Bei der Erkundung der Ostseite der Insel führt uns unser Weg zunächst an der Nordküste entlang. Sie ist weniger schroff und steil als die West- und Südküste, die wir uns gestern angesehen haben. Die Hügel sind sanfter und immer wieder sind kleine Stücke Strand zu sehen. Rund um die Insel führt ein Zöllnerpfad von 85 km Länge, der in 5-7 Tagen erwandert werden kann. Das klingt nach wenig Tagesleistung, aber es ist sehr hügelig und teilweise steil und schwer zu laufen.Wir folgen dem Pfad an verschiedenen Stellen ein kleines Stück und haben Freude an der unterschiedlichen Vegetation (Botaniker vor: was ist das? Ich meine Brombeeren zu erkennen).Als wir unsere Nacht vor Anker verbrachten, machte Ralf Bemerkungen über ein Haus direkt am Ufer. Er vermutete, dass sich eine reiche Privatperson dort ein Refugium gebaut hätte. Tatsächlich handelt es sich jedoch um ein Wassereservoir: "La Belle Fontaine". Sein Bau wird ebenfalls Vauban zugeschrieben und es wurde dafür benutzt, Schiffe mit Frischwasser zu versorgen. Sie konnten in der geschützten Bucht ankern (wie wir auch) und mit Beibooten und Fässern das Wasser abholen. Heute ist die Anlage liebevoll renoviert.Wir fahren weiter an der Küste entlang und können uns live davon überzeugen, dass der Küstenpfad wirklich anspruchsvoll zu laufen ist. Ralf probiert ihn aus, ich schaue lieber von unten zu...Die Landschaft sonst ist sehr abwechslungsreich. Felder, Weiden, Ausblicke aufs Meer, kleine Orte aber auch richtige Wälder mit großen, dunklen Bäumen.Wir erreichen die Nordost-Spitze der Insel und können uns davon überzeugen, dass es hier eine gut geschützte Ankerbucht gibt. Vielleicht kommen wir ja im Frühjahr noch einmal her.Gerade als wir auf unserem Aussichtspunkt stehen, kommt eine ganze Reihe Boote unter Spinnaker an der Küste entlang gesegelt. Wir beobachten, wie einige Probleme mit Fallwinden bekommen und wie dann die Untiefentonne an der Ecke gerundet wird. Es handelt sich um Teilnehmer einer Regatta rund um die Insel. Das erklärt auch, warum wir gestern so viele Boote auf dem Wasser gesehen haben (es gab vier Zubringer Regatten) und warum der Hafen bis auf den letzten Platz besetzt war.Es geht weiter nach Locmaria (Ort der Maria), einem der vier Hauptorte der Insel, wo wir die Kirche besichtigen und und uns das Mittagsmenü in der örtlichen Crêperie schmecken lassen (natürlich Galette und Crêpes).Von hier aus führt unser Weg durch das Innere der Insel, wieder landwirtschaftlich mit netten Kühen......und Heuwiesen. Von Schaftzucht, die im Dupin-Krimi das Opfer betreibt, oder von Schäfern (einer der Verdächtigen) haben wir auf der Insel nur wenig entdecken können.Dafür gibt es jede Menge der typisch bretonischen Häuser mit ihren Schieferdächern und den rechts und links am Giebel angebrachten Kaminen. Im literarischen Café (siehe unten links) neben der Kirchen in Bangor (siehe Titelbild) machen wir dann unsere Nachmittags-Pause und ich kaufe mir ein weiteres französisches Asterix-Heft (Die große Überfahrt), mit dem wir viel Spaß haben.Durch unser Auto konnten wir uns in den zwei Tagen einen guten Eindruck der Insel verschaffen, die ihren Namen (schöne Insel) zu recht trägt und ganz unterschiedliche Orte und Landschaften hat. Wir geben den Wagen zurück (auch das ist wieder perfekt organisiert) und stellen fest, dass es im Hafen richtig leer ist. Die Saison geht langsam zu Ende, es ist keine Regatta und heute wurde die Schleuse nur morgens geöffnet.Auf für uns geht die Zeit auf der Triton langsam zu Ende. Morgen wollen wir hinüber zur Halbinsel Quiberon und danach nach Le Crouesy, wo unser Winterlager sein wird.
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