Sonntag, 12. Juni 2022

Tag 28 - Pornichet: Ebbe und Flut

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, die Unterlagen für Zensus und Grundsteuer mal genauer anzusehen. Aber irgendwie ging dann der Vormittag mit verschiedenen Telefonaten schnell herum... Ralf hat derweil noch eine defekte Klemme ausgetauscht. Dann noch ein Imbiss und abspülen und es wird schon wieder Zeit, das Boot zum Wäschewaschen und Einkaufen zu verlassen.
Es ist sehr gut, dass wir unsere Räder haben, denn wir sind am Ende eines langen Steges, der am Ende eines großen Hafens ist...zu Fuss eine Weltreise. Aber so sind wir fix unterwegs und können zusätzlich noch einiges transportieren. Links von unserem Hafen ist ein Strand mit Hochhäusern, aber rechts sieht es viel netter aus. Ich mache ein Bild  bei Hochwasser und später am Abend bei Niedrigwasser - ein erheblicher Unterschied! Im rechten Drittel des Bildes schaut ein schlossähnliches Gebäude heraus - dazu später mehr.
Jetzt geht es erst einmal in den Waschsalon, wo wir das übliche Problem mit dem passenden Geld schnell lösen können. Während zwei Maschinen laufen, decken wir uns im gegenüberliegenden Spar mit frischen Lebensmitteln ein, die wir dann auch gleich zu Boot bringen. Bis das erledigt ist, ist auch schon Zeit, die Wäsche in den großen Trockner zu räumen. Dann "müssen" wir einen Kaffee (bzw. eine Cola) trinken gehen, um an weiteres Kleingeld zu kommen. Glücklicherweise ist das gleich an der nächsten Ecke möglich.
Während der Trockner läuft, wollen wir noch zu dem "Schloss", das wir am rechten Strand entdeckt haben. Auch dieser Ort ist mit den Rädern schnell erreicht. Heute bläst zwar ein kühler Wind mit Nord-Komponente, aber im Windschatten ist es richtig heiß und wir tauchen zur Abkühlung die Füße ins Wasser (siehe auch Titelbild).
Auch hier ist der Unterschied zwischen Hoch- und Niedrigwasser (und die Menge der Menschen je nach Uhrzeit) erheblich:
Bei dem "Schloss" handelt es sich um "Le Château des Tourelles", das 1860 für einen belgischen Grafen gebaut wurde. Zwischendurch gehörte es einem Mitglied der Lefèvre-Utile Familie (die mit der LU Keksfabrik aus Nantes) und aktuell wird es als Spa, Hotel und Restaurant genutzt.
Wir nutzen es heute für einen "Apéro" und sitzen dort sehr nett auf Kunstrasen mit Blick aufs Meer. Er kostet zwar einen Arm und ein Bein, wird aber sehr hübsch und stilvoll serviert.
Dann noch die Wäsche holen, einem Anfänger beim Anlegen helfen, Abendessen kochen, Spülen, die Navigation für morgen machen, Bloggen und danach noch die Wäsche falten - und wieder ist ein Tag schnell vorbei - auch ohne Segeln oder Ausflug...

OT: Das ist mein 1000. Post seit Beginn des Blogs am 15. März 2009 - und damals habe ich für den ganzen Urlaub einen Bericht geschrieben...

2009 war das Jahr, in dem der Motor der Triton in der Nähe von Göteborg kaputt ging, und wir sie mit Hilfe eines an der Badeplattform montierten Außenborders zurück nach Fehmarn segelten und danach zum Refit (das zwei Saisons dauern sollte) nach Hause brachten... es war das Jahr der Starkwind-Regatta mit unserer ersten Dyas in Medemblik und es war das Jahr, in dem wir von Nordsee und Atlantik träumten (wie schön, dass wir diese Träume erfüllen konnten) - siehe 2009 hier: Klick

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