Mittwoch, 8. Juni 2022

Tag 24 - La Roche-Bernard - La Turballe: Wind und Wellen

Es war die richtige Entscheidung, gestern in La Roche-Bernard zu bleiben. Der Wind ist zwar immer noch stark, kommt aber aus einer günstigeren Richtung und das Wetter ist wesentlich besser. Wir haben uns für die 11:00 Uhr Schleuse entschieden und kommen pünktlich an. Der autokratische Schleusenwärter kommandiert wieder die Boote - auch uns, was mir nicht besonders gefällt denn ich habe da eigene Vorstellungen... Aber dann sind wir durch und motoren den Fluss hinunter.
Wir haben es so geplant, dass wir bei Hochwasser in der flachen Mündung der Vilaine sind und das funktioniert gut. Der Wind kommt kräftig aus Westen und wir müssen noch ein Stück motoren bevor wir die Segel hochziehen können. Bei 5-6 Beaufort binden wir je zwei Reffs in Fock und Groß und können dann fast hart am Wind das nächste Kap genau anliegen (siehe Titelbild). Gestern hätten wir aufkreuzen müssen aber so sind es nur sechs Seemeilen, bevor wir Kurs auf unseren Zielhafen nehmen können. Dem Hafenhandbuch entnehmen wir, dass dort Bauarbeiten sind und Ralf prüft, ob uns das an der Einfahrt hindert und ruft schließlich den Hafenmeister an.
Er versichert uns, das die Einfahrt kein Problem ist und wir sehen beim Näherkommen, dass die Kaimauer deutlich verlängert worden ist. Trotzdem ist ein komisches Gefühl, mit hoher Geschwindigkeit auf den Strand zuzufahren, bevor es dann scharf links in den Hafen geht.
Der Hafen wird von Fischern und Freizeitbooten genutzt und bietet wenig Raum zum Manövrieren. Der Hafenmeister fährt voraus und weist und einen Platz zu. Trotz des starken Windes klappt das Anlegen gut - was man nicht von allen Booten sagen kann, die später noch in den Hafen kommen. Da gibt es die eine oder andere Kollision.
Bei einem Ausflug an Land können wir den schönen, langen Strand direkt neben dem Hafen bewundern und den Kitern und Surfern zusehen...
Hier steht auch ein Schild, das über die Umbaumaßnahmen informiert. Wir sind froh, dass die Arbeiten schon fortgeschritten sind und wir hinter der neuen Mauer in Ruhe die Segel bergen und die Fender klarmachen konnten.
Nach dem schnuckeligen La Roche-Bernard ist La Turballe architektonisch eher enttäuschend. Es ist ein Ferienort und an der neu gestalteten Promenade stehen viele Apartmenthäuser.
Es gibt auch eine ganze Reihe Bars, Brasserien und Restaurants und wir essen dort eine Kleinigkeit, bevor wir noch den Sonnenuntergang am Weststrand bewundern.
Morgen bleiben wir hier, denn wir wollen die Salzgärten von Guérande erkunden, die mit dem Fahrrad gut zu erreichen sind.

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