Sonntag, 5. September 2021

Tag 63 - Camaret-Anse de Morgat: Feiertag

Am Morgen liegt der Nebel noch wie eine weiche Decke über dem Hafen, so dass wir draußen nichts verpassen. Also lassen wir es langsam angehen und dann trennen sich unsere Wege: Paul geht joggen, Ralf einkaufen und ich zum Duschen.
Zu meiner Überraschung ist vor dem Hafen richtig etwas los. Viele Menschen habe sich versammlet und ich höre Dudelsäcke. Schon biegt eine Prozession mit Fahnen- und Kreuzträgern, dem Pfarrer samt Messdienern und einer Gruppe Uniformierter (die Feuerwehr?) um die Ecke.
Vor der Kirche ist eine kleine Bühne aufgebaut und die Stühle sind voll besetzt. Touristen filmen und fotografieren und es ist schnell klar, dass das kein normaler Gottesdienst ist. Eine kurze Recherche ergibt, dass es sich um das "Pardon de Camaret" und die "Bénédiction de la mer" (Segnung des Meeres) handelt, die jeweils am ersten Sonntag im September stattfindet.
Und wirklich sind schon viele über die Toppen geflaggte Boote unterwegs - uns gefallen besonders gut die traditionellen Holzboote, oft mit dunkelroten Segeln.
Nach der Messe geht die gesamte Prozession an Bord des Gendarmerie-Bootes und es erfolgt die Segnung. Auch in unsere Richtung wurde der Segen gesprochen und das Weihwasser gespritzt.
Nach diesem unerwartet feierlichen Tagesbeginn gibt es für uns erst einmal einen ausgiebigen Brunch im Cockpit und dabei können wir zusehen, wie sich der Nebel immer weiter auflöst und die Sonne herauskommt. Als wir gegen 15:00 Uhr zum Tanken fahren, ist der Himmel bereits strahlend blau. Auch morgen soll es sonnig und warm werden und so haben wir beschlossen in der nächsten Bucht zu ankern.
Zunächst geht es unter Motor an den wirklich beeindruckenden Felsformationen der Halbinsel Crozon vorbei. Schön sind die einzelnen Gesteinsschichten zu erkennen.
Neben der steilen Küste gibt es auch noch zahlreiche Felsformationen im Meer. Auch unter Wasser gibt es Felsen und dazu die unvermeidlichen Fischpötte, so dass wir immer Ausschau halten müssen.
Wie erhofft, nimmt am Spätnachmittag der Wind noch etwas zu, so dass wir die letzte Stunde bis zum Ankerplatz noch ganz wunderbar segeln können. Wieder gibt es keine Welle, so dass unsere schwere Lady trotz ihres Gewichts recht flott unterwegs ist.
Es gibt reichlich Platz und gute Wassertiefen zum Ankern und dann kocht Ralf noch ein wahres Festmahl mit Ente, Huhn, Brokkoli und Ofenkartoffeln - ein Genuss!
Wirklich ein sehr schöner Geburtstag - an dieser Stelle schon einmal ein großes Dankeschön, für die vielen lieben Wünsche, die mich auf verschiedenen Wegen erreicht haben - ich werde sie nach und nach alle beantworten!

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