Mittwoch, 10. Juli 2019

Tag 63 - São Miguel: Traumtag

Gestern war sicher der schlechteste Tag unserer Zeit in den Azoren und wir waren etwas frustriert - aber dafür erleben wir heute eines der Highlights unserer Reise! Es hilft natürlich, dass wir strahlenden Sonnenschein und blauen Himmel haben, als wir uns auf den Weg nach Westen machen. Erst geht es ein Stück an der Küste entlang und dann biegen wir ab in die Berge zum Aussichtspunkt "Miradouro da Vista do Rei", dem Königsblick. Dort sind mal wieder viele Menschen unterwegs...
...aber immerhin haben wir einen Parkplatz bekommen und wir lassen uns auf die Situation ein und machen auch ein Selfie vor der wunderbaren Aussicht auf Sete Cidates, eine kleine Stadt in einem Vulkankessen mit gleichnamigem See, der von einer Brücke geteilt wird.
Aber nur 200 m weiter ist nicht mehr so viel los und der Blick (s.o.) so gut, dass wir auch den Unterschied zwischen dem hinteren, blauen Teil des Sees (Lagoa Azul) und dem vorderen grünen Teil (Lagoa Verde) sehen können. Einer Legende zufolge entstanden die unterschiedlichen Färbungen, als eine Prinzessin und ihr Liebhaber, ein Schäfer, sich trennen mussten. Ihre Tränen bildeten die Seen in den Farben ihrer Augen. Wir fahren weiter Richtung See. gewundene Straße ist rechts und links von Hortensien gesäumt und führt durch eine sattgrüne Landschaft (mit der einen oder anderen Kuh) umgeben von bewaldeten Bergen - wunderschön!
Unten angekommen hat die Zahl der Touristen erstaunlich abgenommen und es ist kein Problem, ein Zwei-Personen-Kajak auszuleihen, mit dem wir eine Runde fahren wollen.
Wir kommen prima voran und paddeln quer über den blauen See bis zur anderen Seite, wo wir anlegen können und uns ein wenig umschauen.
Wir treffen einen echten Cowboy, einen sehr freundlichen Portugiesen, der auf einem ungesattelten Pferd reitet und offensichtlich für die Kühe zuständig ist. Das Pferd ist schnell Ralfs bester Freud, als dieser seinen Apfel mit ihm teilt...
Hier endet auch ein Tunnel, der den See mit dem nordwestlich gelegene Mosteiros verbindet. Er wurde in den 30er Jahren gebaut, um den Wasserstand besser regulieren zu können. Zuvor gab es keinen natürlichen Abfluss, so dass es zu Überschwemmungen der angrenzenden Ortschaft kam.
Hier gefällt es uns ausnehmend gut und außer uns sind nur wenige andere Boote unterwegs. Es gibt ein paar Tische und Bänke, aber auch diese sind nur wenig besetzt. Ab und zu kommen Wanderer vorbei. Wir verstehen nicht, warum ausgerechnet an diesem wunderschönen Ort so relativ wenig los ist, aber das soll uns ja nur recht sein. Hochzufrieden treten wir den Rückweg an.
Auf kleinen Seitenstraßen geht es dann noch ins besagte Mosteiros - typische Aussicht auf Lava, Felsen und Atlantik...
Einen weiterer Versuch mit einem Themalbad im Nachbarort geben wir wieder auf, als sich herausstellt, dass wir vom Parkplatz aus noch ca. 1 km auf steilen Straßen laufen müssen, dafür treffen wir aber ein paar sehr neugierige und fotogene Kühe:
Wir entscheiden uns, zum Kaffeetrinken auf Nummer sicher zu gehen, denn wir haben hier auch ein Quinta dos Azores gesehen - das sind die mit dem guten selbstgemachten Eis, das wir schon auf  São Jorge gegessen haben. Es ist wie erwartet hervorragend und ein würdiger Abschluss für einen wunderbaren Tag!

Keine Kommentare: