Nach einer guten Nacht in der wir gleichzeitig jeweils in breiten, kaum schaukelnden Betten schlafen können, lassen wir es erst einmal ruhig angehen. Die Marina liegt sehr hübsch unter einer grünen Steilküste und wir lassen die Szenerie auf uns wirken. Jeder, der hier im Hafen hat mindestens 500 sm Blauwasser hinter sich (meist mehr), entsprechend individuell sind die Boote ausgerüstet und entsprechend international ist das Seglervolk.
Wir gehen zusammen mit unseren Nachbarn (einer Malö 42 mit einem englischen Ehepaar, dass fünf Jahre lang um die Welt gesegelt ist) zum Hafenamt und treffen dort in der Schlange einen Finnen und einen Belgier... Unterwegs müssen wir bei einem Offizielle die "Leuchtturmsteuer" abführen, die jedes Boot in den Azoren bezahlen muss. Letzes Jahr waren das 2 Euro, dieses Jahr sind es 70 Euro (in Worten: siebzig). Das nenne ich mal eine Steuererhöhung!
Der Hafenmeister ist sehr nett, aber es ist einiger Papierkram zu erledigen. Wir verabreden, mit den anderen Seglern, morgen gemeinsam eine Inselrundfahrt zu machen. Für heute gehen wir mit Genuss Duschen und dann noch in das Café am Hafen, wo wir unsere neuen Segelfreunde wieder treffen. Ein Teil - so auch Ralf - macht sich auf den Weg in den Ort. Ich - als Fußlahme - gehe lieber zurück an Bord, räume etwas auf, bringe noch ein paar Fender aus, schwätze mit der Nachbarin und wir dürfen dann gleich beim nächsten Offiziellen (diesmal Polizei) die ganzen Bootsdokumente und Pässe erneut vorlegen. Erst das dritte Mal heute... Die Polizisten sind aber total freundlich und geben noch Ausflugstipps.
Bei der Gelegenheit fotografiere ich noch ein paar Blumen (Flores, die Blumeninsel) und später telefoniere ich über WhatsApp mit 2/3 der Söhne und mit meinen Eltern. Es gibt einiges zu erzählen! Ralf hat frisches Brot aus dem Ort mitgebracht und nach einem kalten Abendessen gehen wir noch auf ein Eis und einen Cider ins nette Hafencafé. So langsam beginnt, nach Arbeitseinsatz und Schichtdienst, die erste Urlaubsphase.
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