In der Nacht hat der Ankeralarm tatsächlich gepiepst, weil
wir uns mehr als 50 m von der ursprüglichen Stelle entfernt hatten. Der Strom
war stärker als der (kräftige) Wind, der jetzt – beim Ankern ungewöhnlich – von
hinten ins Cockpit pustete. Es war aber alles in Ordnung, weil wir ziemlich
weit draußen liegen und genügend Platz haben. Hier das Bild unserer nächlichen
Aktivitäten. Das „L“ ist unser Weg zum Ankerplatz. Der Knoten oben die Schiffsposition
bei Wind mit Strom, der „Mond“ die Positionen bei Wind gegen Strom und die
unterste Ecke die Stelle, an der der Alarm ausgelöst wurde.
Wir haben keine Lust, bei einer langen Dinghy Fahrt mit starkem
Gegenwind pitsch-patsch nass zu werden und fragen daher nach einer Mooring
näher am Geschehen. Tatsächlich können wir eine bekommen und verlegen daher die
TRITON an den neuen Platz. Carole Ann von der SUMMER WIND hat uns den Waschsalon
hier empfohlen und so packen wir das Dinghy mit drei großen Taschen voll und
fahren zum Dinghy Dock. Dort ist es sehr gut besucht, aber wir haben Glück und
es wird gerade ein Platz am Steg frei.
Wir finden den Waschsalon und nach anfänglichen
Schwierigkeiten, weil das Pulver-Waschmittel sich nicht richtig verteilte, sind
dann drei Maschinen gleichzeitig nach nur 30 Minuten fertig. Wir räumen alles
um in die Trockner und laufen dann den kurzen Weg in die Stadt.
Gleich auf den ersten Blick gefällt es mir hier sehr gut. Die
gesamte Insel ist im „National Register of Historic Places“ eingetragen und die
einzige Stadt hat Kopfsteinpflaster auf den Straßen und viele historische Holz-
und Backsteingebäude.
Überall sind Blumen und Blumenkästen und es ist
dankenswerterweise nicht so viel Verkehr wie in Martha’s Vineyard. Die
Holzhäuser sind nicht so stark verziert, sondern oft mit silbergrauen
Holzschindeln verkleidet und mit weißen Akzenten umrandet. Zwischendurch gibt
es dann einen kleinen Park mit Brunnen und einer Möglichkeit zum Büchertausch.
Wir finden ein sehr nettes Café, wo Ralf tatsächlich einen
Cappuccino bekommt und wo wir erst Quiche und dann köstliche Cupcakes essen. Als
musikalische Untermalung gibt es dazu amerikanischen Jazz und französische Chansons.
Auch die anderen Geschäfte und Galerien haben sehr geschmackvolle (d.h. meinen
Geschmack treffende) Angebote. Mir gefällt auch, wie die Menschen hier
gekleidet sind, zwar oft Shorts, Shirt, auch mal ein Kleid und Flip-Flops, aber
aus guten Materialien (Leinen, Baumwolle, Leder) und als Farben dominieren
Blau, Weiß und Beige, einfarbig oder mit dezenten Mustern.
Zum Schluss landen wir dann noch bei der „Old South Wharf“,
wo ebenfalls exklusive Geschäfte in kleinen Hütten untergebracht sind. Ein
Blick auf die Preisschilder und Ralf mein: „Oh, die sind hier um eine
Kommastelle verrutscht!“ Das Oberteil, das ihm gefiel kostete nicht 36 sonder
360 Dollar…
Nun sind wir schon in der Nähe des Waschsalons, wo
mittlerweile fast alles trocken ist und wir die Sachen auf großen Tischen
zusammenlegen können. Wir finden noch eine Leiter, von der aus wir das Beiboot
direkt beladen können, anstatt alles wieder zurück zu Dinghy Dock zu schleppen.
Ich freue mich schon darauf, die Insel morgen näher anzuschauen!
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