Es sind rund 30 sm zur Nachbarinsel Nantucket und je nach
Tide gibt es etwa 2 kn Strom. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von
ungefähr 5 kn fahren wir mit dem Strom gegen uns und nur noch 3 kn und brauchen
dann für die Strecke 10 Stunden. Wenn wir aber den Strom nutzen, sausen wir mit
7 kn über Grund und sind in knapp 4,5 Stunden am Ziel. Klar, dass wir uns für die
zweite Möglichkeit entscheiden und daher den Vormittag noch im Hafen verbringen.
Ralf nutzt die Zeit, um die neue Kabel für die Badlampe anzulöten und das Cockpitlicht
zu reparieren.
Wir brauchen auf unserem Boot regelmäßig Diesel für den
Motor, Benzin für den Außenborder, Gas zum Kochen, Wasser zum Abwaschen und
Spülen, Lebensmittel und Getränke, wollen Wäsche waschen und Abfall loswerden.
Glücklicherweise können wir meist Segeln und Strom erzeugen die Solarpaneele,
so dass wir nur selten an eine Tankstelle müssen. Allerdings wird unser Wasser
knapp und so laufen wir doch die Tankstelle im Innenhafen an. Die junge
Tankwartin fragt mehrmals nach, aber wir benötigen wirklich kein „Fuel“.
Netterweise ist das Wasser sogar kostenlos.
Vollgetankt machen wir uns dann auf den Weg, wieder weiter
nach Osten. Heute weht ein sehr frischer Wind, daher binden wir gleich ein Reff
ins Groß und später auch in die Fock. Bei halben Wind sind TRITON und Sir Henry
in ihrem Element und auch als wir später anluven müssen, schaffen wir es noch,
bis vor die Hafeneinfahrt von Nantucket zu segeln. Wie geplant hat die Fahrt
nur vier Stunden gedauert und wir nehmen das Groß herunter.
Der Molenkopf ist fest in Kormoranten-Hand und die Felsen
sind von den Hinterlassenschaften der Vögle schon ganz weiß. Im Hintergrund
liegt wieder eine Superyacht, die für den Hafen zu groß ist bzw. zu viel
Tiefgang hat. Auch die riesige M5 kam uns hier wieder entgegen.
In der schmalen Einfahrt herrscht ein Verkehr wie auf der
Zeil, eine Fähre nach der anderen kommt heraus und das – besonders im Falle der
Katamaran-Fähren – nicht eben langsam. Außerdem treffen wir noch den einen oder
anderen Segler und Motorbootfahrer. Das Hafenbecken ist geschützt, aber voll
mit Moorings und anderen Ankerliegern. Teilweise ist es sehr flach, so dass wir
uns ein Plätzchen ziemlich weit außen suchen. Neben Wind gibt es hier auch noch
kräftigen Tidenstrom, so dass ich den Ankeralarm einstelle, der uns hoffentlich
wecken wir, wenn wir uns zu weit von unserem Platz entfernen.
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