Mittwoch, 8. August 2018

Tag 400 - Martha's Vineyard-Nantucket: Frischer Wind

 
Es sind rund 30 sm zur Nachbarinsel Nantucket und je nach Tide gibt es etwa 2 kn Strom. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ungefähr 5 kn fahren wir mit dem Strom gegen uns und nur noch 3 kn und brauchen dann für die Strecke 10 Stunden. Wenn wir aber den Strom nutzen, sausen wir mit 7 kn über Grund und sind in knapp 4,5 Stunden am Ziel. Klar, dass wir uns für die zweite Möglichkeit entscheiden und daher den Vormittag noch im Hafen verbringen. Ralf nutzt die Zeit, um die neue Kabel für die Badlampe anzulöten und das Cockpitlicht zu reparieren.
Wir brauchen auf unserem Boot regelmäßig Diesel für den Motor, Benzin für den Außenborder, Gas zum Kochen, Wasser zum Abwaschen und Spülen, Lebensmittel und Getränke, wollen Wäsche waschen und Abfall loswerden. Glücklicherweise können wir meist Segeln und Strom erzeugen die Solarpaneele, so dass wir nur selten an eine Tankstelle müssen. Allerdings wird unser Wasser knapp und so laufen wir doch die Tankstelle im Innenhafen an. Die junge Tankwartin fragt mehrmals nach, aber wir benötigen wirklich kein „Fuel“. Netterweise ist das Wasser sogar kostenlos.
Vollgetankt machen wir uns dann auf den Weg, wieder weiter nach Osten. Heute weht ein sehr frischer Wind, daher binden wir gleich ein Reff ins Groß und später auch in die Fock. Bei halben Wind sind TRITON und Sir Henry in ihrem Element und auch als wir später anluven müssen, schaffen wir es noch, bis vor die Hafeneinfahrt von Nantucket zu segeln. Wie geplant hat die Fahrt nur vier Stunden gedauert und wir nehmen das Groß herunter.
Der Molenkopf ist fest in Kormoranten-Hand und die Felsen sind von den Hinterlassenschaften der Vögle schon ganz weiß. Im Hintergrund liegt wieder eine Superyacht, die für den Hafen zu groß ist bzw. zu viel Tiefgang hat. Auch die riesige M5 kam uns hier wieder entgegen.
In der schmalen Einfahrt herrscht ein Verkehr wie auf der Zeil, eine Fähre nach der anderen kommt heraus und das – besonders im Falle der Katamaran-Fähren – nicht eben langsam. Außerdem treffen wir noch den einen oder anderen Segler und Motorbootfahrer. Das Hafenbecken ist geschützt, aber voll mit Moorings und anderen Ankerliegern. Teilweise ist es sehr flach, so dass wir uns ein Plätzchen ziemlich weit außen suchen. Neben Wind gibt es hier auch noch kräftigen Tidenstrom, so dass ich den Ankeralarm einstelle, der uns hoffentlich wecken wir, wenn wir uns zu weit von unserem Platz entfernen.

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