Sonntag, 15. Juli 2018

Tag 376 - New York: Chinatown, Brooklyn und Little Italy

Wir erkunden Städte gerne mit dem Rad und wir haben in Washington gute Erfahrungen mit „Bike and Roll“ gemacht. Ein Freund hat uns die Brooklyn Tour empfohlen die wollen wir heute machen. Direkt in unserer Marina fährt die Fähre bis hinüber nach Manhattan und von dort sind es nur wenige Schritte bis zu Busstation. Leider kann man in den Bussen nur mit Münzgeld bezahlen und Ralf und ich haben noch keine Metro Card… Aber Ralf kann die Busfahrerin davon überzeugen, uns trotzdem mitzunehmen. Das ist auch gut so, denn so kommen wir noch rechtzeitig zu unserer Tour. Startpunkt ist am Rand von Chinatown.
Außer und sind noch zwei Schweizer bei der Tour dabei und unser netter Tourguide hat einen lei-lei-leichten Sprachfehler. Ralf meint schon, dass die Tour deswegen doppelt so lange dauern wird, aber wie sich herausstellt geht er (der Guide) sehr selbstbewusst damit um. Wir fahren zuerst über die Manhattan Bridge, eine der drei Brücken über den East River. Wir schauen interessiert auf die Strömung, denn hier wollen wir nächste Woche auch entlang fahren.
Die Manhattan Bridge ist die jüngste der drei Hängebrücken über den East River (eröffnet 1909) und wird – auf getrennten Spuren – von der Metro, Autos, Radfahrern und Fußgängern genutzt.
Auf der anderen Seite sind wir dann in Brooklyn, einem der fünf Stadtbezirke von New York City (die anderen sind Queens, The Bronx, Staten Island und natürlich Manhattan). Bis 1898 war es eine eigene Stadt und auch heute noch hat es eine ganz eigene Atmosphäre. Wir schauen von der Washington Street auf die Manhattan Bridge – ein Bild, was für den Film „Once Upon a Time in America“ verwendet wurde.
Wir sind hier im Stadtteil DUMBO (Down Under the Manhattan Bridge Overpass), der von den großen Rampen auf die Brücken hinauf dominiert wird. Wir fahren am Ufer des East Rivers entlang – bei den schönen Wetter und heute am Samstag ist hier alles los, was nicht angebunden ist und wir müssen aufpassen, dass wir niemanden über den Haufen fahren („don’t kill the pedestrians“).
Von hier aus haben wir eine wunderbare Aussicht auf die beeindruckende Skyline von Manhattan. Es gibt ein Konzert und diverse Stände und Restaurants bieten die unterschiedlichsten Sorten von Essen und Getränken an.
Wir fahren hinauf nach „Brooklyn Heights“, dass über einem Highway liegt. Es ist ein Wohnviertel mit kleinen Parks und vielen – teilweise historischen – Backsteingebäuden. Auch hier gibt es wieder einen netten Aussichtspunkt.
Zurück geht es dann über die Brooklyn Bridge, eröffnet 1883. Anders als die der eiserne Manhattan Bridge sind hier die Brückenpfeiler aus Stein. Zum Zeitpunkt ihrer Fertigstellung 1883 war die Brooklyn Bridge die längste Hängebrücke der Welt.
Nachdem wir auch diese Brücke bewältigt haben – hier gibt es keine eigene Radspur und die Fußgänger sind (milde ausgedrückt) ziemlich undiszipliniert – fahren wir am Manhattan Ufer des East Rivers entlang und dann wieder zurück nach Chinatown.
Von diesen Anstrengungen ausgehungert gehen wir – auf Empfehlung unseres Guides – zu „Lombardi’s“, der ersten Pizzeria in Amerika (gegründet 1905). Sie liegt in „Little Italy“ gleich neben Chinatown. Auf dem Weg dahin besorgen wir noch die fehlenden Metro Karten und nehmen gleich ein Wochenticket. Die Jugend kauft noch eine SIM-Karte und ist jetzt wieder erreichbar.
Die Speisekarte im Lombardi‘s ist übersichtlich, es gibt Pizza Margerita in „small“ und „large“ und man kann jeweils Zutaten ergänzen. Hier haben wir 2x large – und Ralfs Hoffnung, davon etwas mit heimnehmen zu können, hat sich nicht erfüllt…
Dann müssen wir uns beeilen, denn um 19:45 Uhr fährt am Wochenende die letzte Fähre zu unserer Marina. Wir schaffen es „just in time“ und müssen nur wenige Minuten warten.
Die Fahrt mit der Fähre ist nur kurz, aber wunderschön, denn die Abendsonne taucht die Skyscraper von Manhattan in goldenes Licht. Daheim noch Duschen für alle und Bloggen für mich.

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