Samstag, 7. Juli 2018

Tag 368 - Delaware City-Cape May: Grauer Delaware

Wie geplant geht es um kurz nach 7:00 Uhr los und wie geplant schiebt die Strömung hier im oberen engen Teil des Delaware River in unsere Richtung mit. Nach einer guten Stunde können wir sogar die Segel setzen und mit halben Wind machen wir sehr gute Fahrt, teilweise über 9 Knoten!
Wir fühlen uns wie auf dem Rhein und dazu passt auch sehr gut, dass wir an einem Atomkraftwerk vorbeikommen – zwar nur ein Kühlturm, aber sonst sehr ähnlich wie Biblis…
Wir fahren ein kleines Stück außerhalb des Fahrwassers, denn hier sind doch einige Frachtschiffe unterwegs – allerdings nicht besonders schwer beladen. Leider ist es irgendwann mit dem schönen Schiebestrom vorbei und damit wir im Zeitplan bleiben, muss nach halber Strecke dann doch der Motor wieder mithelfen.
Als ich die Navigation machte, habe ich erst einmal die vorsichtige Route ganz außen um alle Untiefen vor Cape May gelegt. Wind und Strom können hier zu sehr unangenehmen stehenden Wellen führen. Allerdings gibt es bei ruhigen Wetter noch die Option, durch ein Innenfahrwasser zu fahren. Wir kommen bei moderatem Wind und für uns (wieder) günstigen Strom an und so ändere ich den Kurs, was uns 7 sm (über eine Stunde Fahrtzeit) spart.
Selbst bei diesen guten Verhältnissen gibt es vor dem Kap dann doch unangenehme Strömungen und Wellen. Wenn wir eines auf dieser Reise gelernt haben, dann dass jedes Kap erobert werden muss. Es klappt aber alles sehr gut und wir kommen problemlos durch die Flachstellen (die danke Hochwasser gar nicht so flach sind).
Im Moment ist es eher schwachwindig, aber laut Wettervorhersage solle heute Nacht eine Front mit reichlich Wind über uns ziehen, also wollen wir einen Platz in einer Marina buchen. Das ist gar nicht so einfach, denn die ersten drei, die wir anrufen, haben nix mehr frei.
Schließlich bekommen wir aber doch noch ein Plätzchen in der Harbor View Marine. Auch wieder eine trickreiche Einfahrt – wir werden nur bei richtiger Tide hier wieder rauskommen – und die Triton ist das einzige Segelboot in der etwas rustikalen Marina, aber wir sind hier sicher festgebunden. Morgen wollen wir uns dann wahrscheinlich einen Ankerplatz suchen und dann auf den richtigen Wind für den Sprung nach Sandy Hook (kurz vor New York) warten.

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