Donnerstag, 8. März 2018

Tag 247 - St. Pierre - Prince Rupert Bay: Regen, Wind und Regenbogen

Wie geplant stehen wir heute früh auf, denn wir wollen die 54 sm im nach Portsmouth sicher im Tageslicht schaffen. Als wir um 6:30 Uhr den Anker hochholen sind wir nicht die einzigen und insgesamt vier Schiffe machen sich auf den Weg nach Norden. In der Abdeckung von Martinique ist es fast windstill und so ziehen wir alle nur das Groß hoch und motoren los.
Sicherheitshalber haben wir gleich ein Reff eingebunden, denn die nördlichen Spitzen haben oft unangenehme Auswirkungen auf Wind und Wellen und die Durchfahrten zwischen den Inseln wirken wie eine Düse. Kaum sind wir um die Ecke bekommen wir reichlich Wind und Wellen und dann kommt auch noch eine schwarze Wand auf uns zu: Schauerböe! Aber die Triton und Sir Henry haben die Sache gut im Griff und schon bald scheint wieder die Sonne und wir bekommen einen schönen Regenbogen.

Wir trauen dem Frieden aber nicht so recht, denn neben uns wird es schon wieder schwarz. Wir binden auch noch ein Reff in die Fock und dann geht es auch schon los mit Wind und einem richtigen Wolkenbruch. Die Sicht wird nahezu Null und wir sind froh, dass wir unsere Mitstreiter noch auf dem AIS sehen können. Mitten im Getümmel geht auf einmal der Wind völlig weg und wir fahren für 10 Minuten mit Maschine – dann bläst es wieder und weiter geht die schnelle Fahrt.
Erst in der Abdeckung von Dominica wird es ruhiger, aber wir können trotzdem noch fast die ganze Strecke segeln. Für das letzte Stück machen wir dann die Maschine an. Als wir uns der Bucht „Prince Rupert Bay“ im Norden von Dominica nähern treffen uns noch einmal starke Fallböen von dem nahegelegenen „Rollo Head“. Zwischendurch gibt es auch immer mal wieder einen Regenschauer. Daher bekommen wir auch bei der Ansteuerung von Portsmouth nochmal einen wunderbaren Regenbogen zu sehen. Das war schon bei unserem letzten Besuch in Roseau im Januar so und Dominica wird für mich immer die Insel der Regenbogen bleiben.
Diese Bucht hatte – ähnlich wie jetzt St. Vincent – in Seglerkreisen einen sehr schlechten Ruf. Vor einigen Jahren hat sich daher eine Gruppe von jungen Männern zusammengeschlossen und die „Portsmouth Assiciation of Yacht Services“, kurz PAYS, gegründet. Sie bieten Moorings an, veranstalten Barbecues am Ufer, organisieren Touren und sorgen für Sicherheit. Wir werden gleich von einem Mitglied „Providence“ freundlich begrüßt und bekommen Hilfe mit einer Mooring. Später werden wir auch noch zu einem Barbecue am Strand eingeladen und morgen wollen wir an einer River-Tour teilnehmen.

Zwischen zwei Regenschauern bauen wir noch unser Beiboot auf, aber an Land wollen wir heute nicht mehr, denn bis wir dort sind, würden wir pitsch-patsch nass sein und da bleiben wir lieber in unserem gemütlichen, warmen Boot. Ziemlich warm, denn wegen des Regens können wir die Luken immer nur kurz öffnen… Ein wettertechnisch sehr abwechslungsreicher Tag: zwischen Windstille und mehr als 6 Windstärken war alles dabei. Wolkenbruchartiger Regen, mehrfach wunderbare Regenbogen und so viel Sonne, dass Ralf, obwohl gut vorgebräunt – einen Sonnenbrand hat (was er natürlich leugnen wird).

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Ich habe das Video auf Instagram gesehen. Das war schon heftig.

Schön, dass dadurch Dominica sicher besucht werden kann. Einer unserer Lieblingsinseln.