Regen hin oder her, heute haben wir uns ein Auto geliehen
und wollen die Insel in unserem eigenen Tempo erkunden. Es gibt zwar
verschiedene geführte Touren, von denen wir uns inspirieren lassen, aber da
werden dann acht Ziele in acht Stunden angefahren. Wir haben schon gelernt,
dass wir nur etwa ein bis zwei Stationen am Tag schaffen. Unsere Bucht liegt im
Süden der Insel und wir fahren nach Nordosten zur Belmont Estate, wo wir uns
die Schokoladenproduktion ansehen wollen. Bis wir dort sind, ist es aber erst
einmal Zeit zum Mittagessen, was vor Ort angeboten wird.
Als wir ankommen geht gerade eine größere Gruppe Kreuzfahrer
und so ist es ziemlich leer. Wir bekommen eine private Führung und
laufen über die Anlage. Dort stehen auch Kakao-Bäume, die ganzjährig Früchte
tragen. Diese wachsen nicht nur an den Ästen, sondern auch am Stamm. Unreife Früchte
sind rot oder grün, reife gelb oder orange.
Im Inneren der Frucht sind zahlreiche Kakao-Bohnen in einer schleimigen,
weißen Masse, der Pulpa. Wir durften sie probieren und sie schmeckt frisch und nach
Zitrone. Das Innere der Bohne ist in diesem Stadium noch violett und hat mit Schokolade nichts zu tun.
Bohnen und Pulpa werden von den Farmern angeliefert und erst
einmal von Fremdkörpern befreit.
Dann kommen sie in kleine Abteile, wo sie regelmäßig
gewendet und ein Abteil weiter geschaufelt werden. Nach ungefähr sechs Tagen ist
die Fermentation abgeschlossen und nun sind die Bohnen außen und innen dunkelbraun
und der Geschmack geht schon in Richtung Bitterschokolade.
Nun erfolgt die Trocknung, teilweise auf großen „Schubladen“
in der Sonne, teilweise in Glashäusern. Wichtig ist, die Bohnen regelmäßig zu wenden.
Die fertigen Kakao-Bohnen können dann z.B. geröstet, gemahlen
und zu Schokolade verarbeitet werden. Auf der Anlage gibt es einen kleine Schokoladenfabrik,
die vier Sorten herstellt und (teuer) verkauft.
Neben den Pflanzen gibt es auch noch einen sprechenden Papagei
(Rainbow), einige herrenlose Hunde, die tiefenentspannt sind…
…und auch noch eine ganze Reihe Ziegen, aus deren Milch Käse
produziert wird. Die Damen sind sehr neugierig und Ralf hatte schnell eine ganze
Menge neue Fans!
Neben den Kakao-Bäumen werden oft auch Bananen angebaut, da diese
den notwendigen Schatten spenden. Wir waren ganz beeindruckt von den Stauden und
den Blüten.
Auf dem Rückweg waren wir noch einmal im Einkaufszentrum (die
Apfel-Situation drohte kritisch zu werden) und nach dem Essen machten wir einen
Gegenbesuch auf der VELA DARE. Wirklich beeindruckend, was die beiden da gebaut
und überlegt haben. Mir gefallen besonders das helle Holz und die vielen praktischen
Details.
1 Kommentar:
Hi!
"Rainbow" hat uns sehr gut gefallen. Happy Birthday! Wanna chocolate?! Ich glaube der hatte auch so etwas wie "mierda" drauf, das ließ mich an Winston Churchills Papagei denken. Arme Socken.
Belmont war nett, wir hatten einen Tag ohne Kreuzfahrer, allerdings Sonntag, so dass die Produktion geschlossen war.
Ich habe leider nicht mehr in Grenada geschaut: in Trinidad gab es auf einem sonntäglichen Schokoladenfestival ganz wunderbares Kakaopulver, und ich könnte mich beißen, dass ich nicht mehr davon gekauft habe. Falls es eine Quelle gibt (vielleicht sogar im House of Chocolate in St. Georges?!) schnupper mal am Kakaopulver - das in Trinidad hatte eine wirklich würzige Note. Das Pulver hier ist auch nicht so braun, eher rötlich...
Ansonsten viel Spaß noch!
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