Wir haben mit Marcus, der uns die Mooring vermietet hat,
besprochen, dass er für uns heute ein Taxi organisiert. Als wir morgens
aufwachen, sind wir ganz kurz davor, die Sache abzusagen, denn es hat die ganze
Nacht heftig geregnet und auch jetzt schüttet es wie aus Eimern. Aus den
verschiedenen Wetterberichten suchen wir uns den besten aus, der verspricht,
dass später noch die Sonne herauskommen soll und tatsächlich ist der Himmel
blau, als wir an Land fahren. Das erste, was wir dort sehen ist ein Boot, aus
dem ein riesiger Fischschwanz herausschaut!
Wir sind also gar nicht böse, dass unser Taxi noch nicht da
ist und schauen stattdessen zu, wie ein großer Schwertfisch (?) zerlegt wird.
Für mich war der Anleger eine ziemliche Herausforderung, weil nur noch ein
Beton-Skelett steht und ich darauf an Land balancieren musste.
Schließlich kommt auch unser Taxi und mit Yankee, unserem
Fahrer und Guide, vereinbaren wir eine halbtägige Tour über die Insel. Wie sich
herausstellt, eine sehr gute Entscheidung, denn das Fahren auf den steilen,
sehr nassen und teilweise kaputten Straßen (und dann auch noch auf der linken
Seite) ist nur etwas für Spezialisten. Unser erster Stopp ist der Freshwater
Lake. Ich fühle mich von Wetter und von der Landschaft her eher wie in
Schottland und habe zum ersten Mal seit Monaten wieder eine Jacke an.
Wir fahren weiter über die Insel und stoppen an einer Stelle,
wo es einen schönen Blick über die Insel gibt. Leider hat hier Erdrutsch die
Leitplanke mitgenommen.
Dann können wir auch schon aus der Ferne unser nächstes
Ziel, die Trafalgar Falls, bewundern. Der Aussichtspunkt ist eine Bauruine und
der Stall in der Mitte (mit Schwein und Ziege) hat sein Dach verloren und ist notdürftig
mit Folie geflickt.
Hier treffen wir auch Chris, der uns gerne eine
selbstgemachte Flöte verkaufen will. Jan schafft es, ein paar Töne zu
produzieren und ersteht das Teil.
Die Zufahrt zu den Trafalgar Falls und auch der Weg vom
Parkplatz zur Aussichtsplattform ist eine Baustelle, denn hier versperren
Felsen und umgefallene Bäume den Weg. Wir bezweifeln, das die Arbeit bis zum
20.01., wenn ein Kreuzfahrtschiff kommen soll, erledigt ist. Für mich ist es
jedenfalls die nächste Herausforderung, das für meine Rheuma-Knie ungeeignete
Hindernis zu überwinden.
Mittlerweile sind wir hungrig geworden und Yankee führt uns zum
Mittagessen in ein kleines Restaurant. Es gibt das typische Samstags-Essen, einen
Eintopf. In unserem Fall mit geräuchertem Huhn und Kochbananen. Beim Essen haben wir
auch wieder eine beeindruckende Elektro-Verteilung im Blick.
Jan will auch noch zum Friseur und Ralf braucht dringend noch
ein paar Äpfel, also trennen sich unsere Wege. Mittlerweile hat es wieder angefangen
mehr oder weniger heftig zu regnen und wer keinen bunten Regenschirm hat, stellt
sich dann erst einmal unter.
Alle, mit denen wir gesprochen haben, hoffen, dass bald wieder
Touristen auf die Insel kommen, denn das ist die Haupteinnahmequelle. Die Natur
ist wirklich wunderschön und sehenswert und die Menschen offen und freundlich. Leider
fehlt das Geld, um die Sehenswürdigkeiten sanft zu erschließen und vielleicht auch
eine größere Zahl Individualtouristen nach Dominica zu locken.
Zurück an Bord erholen wir uns von unseren Abenteuern. Wir überlegen
schon, ob wir mit Regenwasser duschen müssen, denn unsere Wasserpumpe hat nun endgültig
den Geist aufgegeben. Aber wir haben ja glücklicherweise ein Ersatzgerät gekauft
und Ralf baut es schnell ein. Daher können wir unseren bewährten Schlauch verwenden.
1 Kommentar:
Der Hurrikan hat die Insel schwer erwischt. Das ist wirklich traurig. AIDA hat für diesen Winter alles storniert. Uns hat es damals sehr gut gefallen, obwohl unsere Highlights beide buchstäblich ins Wasser fielen. Das Ruinencafe ist einen Besuch wert, auch wenn fast ausschließlich Touris da sind. Wir hatten damals einen total bekifften Dj. LG Anke
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