Montag, 6. November 2017

Tag 126 - Loro Parque: Wenn Zoo, dann so!

Eigentlich wollten wir erst mit unseren Enkeln wieder in den Zoo gehen, weil wir so viele Winter-Sonntage in mit unseren Kindern in diversen Tierparks verbracht haben. Aber kürzlich haben wir für meinen Neffen eine Ausnahme gemacht und heute wollen wir in den Loro Parque, der von Tripadvisor als bester Zoo der Welt ausgezeichet wurde.

Zoo ist eine Sache, die bei mir gemischte Gefühle auslöst. Auf der einen Seite sind wilde Tiere eingesperrt, damit ich sie zu meinem Vergnügen anschauen kann. Das gilt insbesondere, wenn es sich um intelligente Tiere handelt, die in Freiheit ein großes Revier beanspruchen und noch mehr, wenn diese Tiere noch in Shows vorgeführt werden. Auf der anderen Seite leisten Zoos auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz und gegen das Aussterben von Arten. So hat der Loro Parque extra dafür eine Stiftung gegründet und im Park selbst wird wissenschaftlich gearbeitet, z.B. mit Papageien. Wir konnten beobachten, wie ein junger Wissenschaftler einen Papagei getestet hat. Das Tier sollte mit einem Stab als Werkzeug eine Nuss aus einer Kiste holen.

Mit einem von einen Deutschen in den 70er Jahren gegründeten Papageienpark hat auch alles angefangen (Loro = Papagei). Mittlerweile beherbergt der Park wesentlich mehr Tierarten und es gibt verschiedene Shows. Wenn wir schon mal da sind, wollen wir auch die Vorführungen sehen und wir beginnen mit den Seelöwen. Alle vier Tiere sind begeistert bei der Sache, aber der älteste Seelöwe ist ein absoluter Profi und beherrscht ganz lässig die Bühne.
Danach waren die Delfine an der Reihe. Vier Trainer und acht Delfine zeigten teilweise spektakuläre Sprünge (also gesprungen sind überwiegen die Delfine…) Mir erschien das Becken sehr klein, aber es gibt wohl noch weitere Becken, die von den Besuchern nicht eingesehen werden können.
Die nächste Show bestritten die großen Verwandten, die Orcas. Im Loro Parque gibt es zur Zeit sechs davon, vier wurden aus den USA ausgeliehen, einer wurde im Park geboren und der letzten, Morgan, ist ein Findelkind und – sehr ungewöhnlich und sehr unpraktisch für jemanden mit Echo-Ortung – schwerhörig. Daher wurde er nicht wieder ausgewildert. Es hat verschiedene Zwischenfälle mit Angriffen auf Trainer gegeben und dabei auch einen Todesfall. Seither wird mit den Orcas keine Wasserarbeit mehr gemacht. Die Tiere sind eindrucksvoll groß, aber die Vorführung selbst ist wesentlich langweiliger als die der Delfine.
Hier hatte ich auch kein gutes Gefühl, was die Größe des Beckens und überhaupt die Haltung dieser Tiere im Zoo betrifft. Wesentlich besser als die Show war die Publikums-Kamera vor der Vorführung. Auch Paul und Leonie waren im Bild und wurden zum Küssen aufgefordert. Das ließen sie sich natürlich nicht 2x sagen.
Wir waren auch noch in der Loro-(Papageien)-Show. Die war allerdings eher etwas für Kinder mit Vögeln, die Fahrrad oder Feuerwehrauto fuhren… Meine Favoriten waren die Papageien in der Großvoliere „Katandra Treetops“ bei der wir auf Hängebrücken durch die Anlage liefen und die Vögel Auge in Auge bewundern konnten.
Auch das „Pinguinarium“ war sehr schön und aufwendig gestaltet mit echtem Schnee und einem Förderband, das langsam an der Scheibe vorbeifuhr.
Katzen in Käfigen gefallen mir nicht so gut, weil ich von unseren eigenen Katzen die Reviergröße kenne. Der weiße Tiger lief auch entsprechend unruhig hin und her, aber die Löwen machten einen sehr zufriedenen Eindruck.
Das Aquarium zeigte viele Fische und einen Haitunnel. Vergleichbares haben wir aber schon öfter gesehen.
Da war schon eher das riesige Becken mit kanarischen Sardinen beeindruckend.
Bei den Menschenaffen habe ich – besonders wenn sie mich direkt ansehen – immer den Eindruck, dass nur ganz, ganz wenig gefehlt hat und unsere Rollen wären vertauscht mit mir auf der anderen Seite der Scheibe…
Die ganze Anlage ist unglaublich gepflegt und auch die Tiere wirken überwiegen entspannt und sind in gutem Zustand. Trotzdem verlasse ich den Park wie ich hineingegangen bin: mit gemischten Gefühlen.

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