Sonntag, 4. August 2024

Tag 62 - Bagor-Belfast-Bangor: Abwechslungsreiche Tagestour

Leider werden im Stadthafen von Belfast Reparaturen durchgeführt, daher machen wir unseren Ausflug nach Belfast mit der Bahn und nehmen auch unsere Klappräder mit.
Es steigt auch noch ein anderer Radfahrer zu, mit dem wir ins Gespräche kommen. Er erzählt, dass er zu einem Festival am Ufer des Flusses Lagan gehen will. Wir finden das eine gute Idee und es stellt sich heraus, dass es ganz in der Nähe des Bahnhofs ist.
Am Ufer entlang sind jede Menge kleine Zelte aufgebaut, die überwiegend Aktivitäten für Kinder anbieten. Gleich zu Beginn werden wir mit jeder Menge Seifenblasen begrüßt.
Als nächstes werden wir zu einer kostenlosen Fahrt auf dem Fluss eingeladen und da sagen wir natürlich nicht nein. Leider ist es nur ein Doppelkanu und nicht ein traditionelles Curragh (ein Boot aus einem mit Leder oder Stoff überzogenem Holzgerippe) - rechts im Bild. Der Herr mit Hut und roter Schwimmweste ist unser Reisebegleiter.
Es gibt Live-Musik und es werden traditionelle irische Tänze von einer sehr engagierten Gruppe junger Damen gezeigt.
Leider gibt es nur wenig Essbares und wir bekommen den Tipp, dafür zum St. George's Market zu gehen, der am Wochenende in einer großen Halle stattfindet. Mit unseren Rädern ist das kein Problem. Ralf, der eben noch so schnell wie möglich zum Essen wollte, entdeckt gleich ein Turmuhrwerk - allerdings findet er die Hemmung langweilig. Das Angebot an verschiedenen Läden ist reichhaltig und wir schauen uns ein wenig um. 
Während wir essen, beginnt es recht kräftig zu regnen. Wir haben die Regensachen eingepackt und fahren zu unserem nächsten Ziel, dem Ulster-Museum. Es liegt direkt im Bonanischen Garten, in dem heute die "Antiques Roadshow" stattfindet - die britische Version von "Bares für Rares" - Verschiedenen Kamerateams der BBC sind am Start, die Menschen warten in langen Schlangen und ich hoffe, die Kunswerke sind trocken geblieben...
Das Ulster Museum kostet keinen Eintritt und bieten, neben Sonderausstellungen, die Themen Geschichte, Natur und Kunst an. Schon auf dem Festival haben wir - sehr realistische - Dinosaurier gesehen und das geht im Museum nahtlos weiter. Es gibt Skelette, Skupturen und jede Menge Stofftiere.
Da wir auf keinen Fall alle Abteilungen schaffen können, entscheiden wir uns jedoch für Geschichte, die auf verschiedene Stockwerke verteilt ist. In der großen Halle (siehe Titelbild) können wir uns orientieren. In den von uns besuchten Räumen wird der Zeitraum 1500-2000 abgedeckt. Auf einem Zeitstrahl werden wichtige Weltereignisse aufgelistet und diese dann jeweils mit irischer Geschichte verknüpft. Ein ganzer Raum ist den "Troubles" (wie schon berichtet den gewaltsamen Auseinandersetzung in Nordirland) und der Zeit danach gewidmet.
Mich berührt besonders der Quilt (unten Mitte), in dem für jedes Todesopfer (3161) ein Stück roter Stoff verarbeitet worden ist. Die Nordirland-Frage ist auch ein heikles Thema in Bezug auf den Brexit, da die Nordiren mehheitlich für den Verbleib stimmten. 

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