Mittwoch, 1. Juni 2022

Tag 17 - Port-Tudy - Port Haliguen (Quiberon): Alle Kurse

Heute ist nicht mein Tag! Im Moment ist es hier eher schwachwindig und erst Nachmittags entwickelt sich ein thermische Wind. Daher nutzen wir alle den Vormittag, um Verwaltungs- und Büroarbeiten zu erledigen. Ich versuche, meinen Geburtstag im September zu organisieren, telefoniere mit dem Caterer, überarbeite die Einladung und versuche diese per Mail zu verschicken... Erstes Problem: nicht alle Mailadressen sind auch online gespeichert... Zweites Problem: das Internet hier ist echt schlecht. Ich probiere zwei offene WLANs und verschiedene Netzbetreiber für meinen Hotspot und auch Jan macht mir einen Hotspot. Trotzdem dauert es eine Ewigkeit, bis der Anhang hochgeladen und das Mail verschickt ist. Und dann bekomme ich diverse Nachrichten, dass der Anhang doch fehlt - so ein Mist!!!

Mittlerweile ist es Mittag geworden und nun gehen wir erst mal segeln. Zunächst kommt der Wind von hinten und wir können das Vorsegel ausbaumen.

Unter dem Sonnendach gleiten wir ganz entspannt und ohne Welle über das Wasser und wir können die Zeit zum Schlafen oder Lesen nutzen:
Mittags gab es nur Reste und so haben wir die Idee, ausgiebig Kaffee an Bord zu trinken. Jan schneidet eine Ananas auf, Ralf schlägt Sahne (per Hand mit einem Schneebesen) und ich backe Muffins. Erwähnte ich schon, dass heute nicht mein Tag ist? Unser Gas-Backofen lässt sich nur grob einstellen und obwohl ich die Zeit verkürze und die Flamme kleindrehe, sind die Muffins unten verbrannt - so ein Mist! Wir scheiden die schwarzen Böden ab und es schmeckt dann doch recht gut.
Zwischendurch hat der Wind gedreht, so dass wir den Ausbaumer herausnehmen konnten und nun müssen wir, um die Halbinsel Quiberon zu umrunden, noch eine Halse (Heck des Bootes geht durch den Wind) fahren (siehe Titelbild). Weil wir fast bei Hochwasser da sind, entscheiden wir uns, das enge Innenfahrwasser zu nehmen und ich programmiere den Kurs um und verlege die Wegepunkte. Da - wie bereits angemerkt - heute nicht mein Tag ist, übersehe ich dabei eine Tonne und hätte uns fast auf ein paar Felsen geschickt - so ein Mist!
Ich kenne die Durchfahrt aber schon vom letzten Herbst und mir fällt dann doch auf, dass wir falsch fahren und wir können den Fehler noch rechtzeitig korrigieren (im Bild der korrekte Kurs). Wahrscheinlich wäre bei 4 m Wasser zusätzlich auch nix passiert, aber ich ärgere mich trotzdem.
Das letzte Stück zum Hafen dürfen wir dann noch im Abendlicht aufkreuzen. Dabei begegnen wir dem einzigen anderen Segler weit und breit. Er hat Vorfahrt, aber wir beschließen, dass wir mit unserem Kurs hinter ihm durchfahren und weichen daher nicht aus. Er hat ein anderes Augenmaß und ändert fluchen seinen Kurs. Wahrscheinlich kein Regattasegler... Wir brauchen nur eine Wende und nehmen dann kurz vorm Hafen das Segel herunter.
Durch unseren späten Start sind wir auch erst spät im Hafen, aber dank unserer diversen Manöver konnten wir die gesamte Strecke gut und abwechslungsreich segeln. Ralf kocht noch leckeres Huhn, das wir mit einer Flasche Cidré im Cockpit genießen. 

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