Um 5:00 Uhr klingelt wie geplant der Wecker und wir machen uns im Sonnenaufgang auf den Weg nach Penzance. Zunächst ist noch recht wenig Wind, so dass die Maschine läuft, aber das soll im Laufe des Tages besser werden.
Nach einer Weile können wir tatsächlich die Segel hochziehen und Ralf macht einen ersten Gennaker-Versuch, aber wir sind einfach zu langsam und heute müssen wir ja in einem Zeitfenster ankommen, sonst ist das Tor zum Hafen zu. Also lassen wir erst mal die Maschine wieder mitlaufen. Doch dann können wir den Motor ausschalten und den Gennaker wieder aktivieren. Unser Ersatz-Gennaker-Baum aus Holz funktioniert gut. Durch die Wellen flappt das Segel manchmal und plötzlich weht es neben dem Schiff: wie sich herausstellt ist nichts gerissen, aber der vordere Schäkel hat sich gelöst...
Glücklicherweise ist der Wind noch so schwach, dass wir den Schäkel einfach wieder befestigen können. Weiter geht es Richtung Ziel, immer ein Auge auf dem ETA (estimated time of arrival), ob wir schnell genug unterwegs sind. Der Wind soll stärker werden und am Schluss wird uns auch der Tidenstrom helfen und so sind wir mit der Fahrt zufrieden. Unerwartet wird der Wind besser, als wir in die Landabdeckung kommen. Dort begegnen wir der GALATEA, einem Spezialschiff, dass sich um Seezeichen und Leuchttürme kümmert.
So können wir tatsächlich den ganzen restlichen Weg segeln und nehmen den Gennaker erst herunter, als wir in die Bucht abbiegen, in der unser Ziel Penzance liegt. Wir kommen tatsächlich ganz pünktlich zum Hochwasser um 14:22 an.
Wir nehmen Kontakt mit dem Hafenmeister auf, der gerade dabei ist, die Liegeplätze im inneren Hafen neu zu sortieren. Es gibt dort keine Boxen, sondern die Boote liegen längsseits zur Kaimauer im Päckchen, d.h. mehrere nebeneinander. Er weist uns an, zunächst vor dem Hafen zu warten. Wir binden uns an eine Mooringtonne und werden nach einer Weile zum Einfahren aufgefordert. Durch ein schmales Tor geht es hinein und wir bekommen einen Platz neben der schwedischen Malö.
Die netten Schweden beginnen gerade ihre Atlantikrunde und wollen über die Biskaya. Das bedeutet, dass sie auf ein Wetterfenster warten - gut, dann müssen wir nicht an Bord bleiben, um sie herauszulassen. Wir binden die TRITON nach allen Seiten fest, denn in den nächsten zwei Tagen soll Starkwind erst von Osten und dann von Westen kommen. Heute ist es aber erst einmal - nachdem das Tor zu ist - ganz ruhig und friedlich im Hafen.
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