Montag, 22. Juli 2019

Tag 76 - Tresco: Inselerkundung

Schon früh fährt Ralf an Land, um heute Fahrräder für uns zu ergattern, aber leider wieder Fehlanzeige... Stattdessen bekommt er aber einen Scooter für mich - unsere Mobilität ist also gewährleistet. Wir verlegen noch die TRITON an eine andere Mooringtonne, denn gestern Abend waren wir dem Nachbarn unangenehm nah gekommen, weil unsere Schiffe sich in der Tidenströmung unterschiedlich verhalten. Dann fahren wir mit dem Dinghy an Land - diesmal an die richtige Stelle - geben unsere Wäsche ab, holen den Scooter und kaufen im Delikatessen-Geschäft unseres Vertrauens wieder für ein Picknick ein.
Wir entscheiden uns, in Richtung "Cromwell's Castle" zu laufen. Es wurde nach dem englischen Bürgerkrieg (1642-1949) errichtet, in denen die Scillies auf Seiten der Royalisten kämpften. Funfact: die Niederlande kämpften auf Seiten der Parlamentarians und erklärten, weil sie keine Reparationen erhielten, am 17. Mai 1651 den Scilly-Inseln den Krieg. Es kam nicht mehr zu Kampfhandlungen, da kurz danach die Royalisten kapitulierten. Ein Friedensvertrag wurde jedoch zunächst nicht geschlossen und erst 335 Jahre später, am 17. April 1986 offiziell nachgeholt. Auf halbe Strecke zum Castle machen wir Pause für unser Picknick und genießen die Aussicht (siehe oben).
Hier, im Nordteil der Insel, ist die Landschaft viel rauer und felsiger als im Süden, wo wir gestern den botanischen Garten besucht haben. Entsprechend gibt es auch eine ganz andere Vegetation.
Wir gehen nicht weiter auf dem schmalen, steinigen Weg, sondern lieber zurück zur Straße und können dabei noch unser Schiff bewundern. Die Fender hängen noch als Schutz vor unserem Nachbarn. Am neuen Platz haben wir aber genug Raum.
Mit meinem recht geländegängigen Scooter bin ich flott unterwegs und es ist nett, dass zur Abwechslung ich auf Ralf warten muss und nicht umgedreht. Mittlerweile ist uns klar geworden, dass die ganze Insel ein großes Feriengebiet ist, dass von der Tresco Estate verwaltet wird. Es gibt zahlreiche Cottages, die zentral versorgt werden. Die Wäsche wird in der Wäscherei erledigt, vom Laden werden Lebensmittel (und Getränke) ausgefahren, Fahrräder werden geliefert (deswegen keine für uns) und auch die ganze Gastronomie wird zentral verwaltet (erkennbar an gleichen T-Shirts)... Wir genießen die verschiedenen Aussichten...
...und besuchen die kleine angelikanische Inselkirche Kirche St. Nicholas (Grundstein natürlich von Familie Dorrien Smith gelegt).
Auch im Inneren gibt es Gedenktafeln für im Krieg gefallene Mitglieder der Familie und ein Gedenkfenster.
Wir besuchen einen entzückenden kleinen Laden mit angeschlossener Schneiderei, wo es unter anderem Haarbänder und Taschen gibt. Ralf bekommt ein Tresco-T-Shirt.
Auch auf der anderen Seite der Insel gibt es eine Bucht und Mooring-Tonnen - im Moment ist Ebbe und daher ist nicht viel Wasser da.
Kaffee und Kuchen bekommen wir heute im nahegelegenen "Ruin Beach Café" (betrieben von der Tresco Estate, als wieder Familie Dorrien Smith).
Nun geht es wieder in den Hauptort, vorbei an einer Reihe von Felder und durch Wälder mit beeindruckenden alten Bäumen.
Zum Abschluss eines weiteren schönen Tages auf Tresco kaufen wir noch zum Abendessen (Kartoffeln und Quark) ein, nehmen eine Dusche und dann geht es mit den Dinghy zurück zum Schiff.

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