Montag, 16. April 2018

Tag 286 - Lameshure Bay-Caneel Bay: Von Bay zu Bay

Nach einer ruhigen Nacht in unserer Privatbucht scheint am nächsten Morgen wieder strahlend die Sonne, das Wasser ist entsprechend türkis und das Karibik-Gefühl ist wieder da. Die Moorings von der Parkverwaltung kosten bei Übernachtung eine Gebühr und so machen wir das Dinghy klar und uns auf den Weg an Land zur Rangerstation. Dort sieht alles ziemlich kaputt und verlassen aus und wir fragen uns, ob überhaupt irgendjemand jemals das Geld abholt…
Wenn wir schon mal da sind, wollen wir auch noch zur direkt anschließenden nächsten Bucht laufen. Wir liegen in Great Lameshure Bay und neben uns ist Little Lameshure Bay… dort ist wesentlich mehr los, als bei uns. Es ist noch ein anderer Segler da, es gibt Bänke und auch einige Besucher, die mit dem Auto gekommen sind. Ich weiß ja, dass hier Nationalpark ist, aber bin dann doch etwas überrascht, hier sogar ein Einhorn anzutreffen…
Neben Einhörnern gibt es hier auch unsere Freunde, die Pelikanten, und wir klettern über ein paar Felsen, um etwas näher an sie heranzukommen. Glücklicherweise geht es mir heute etwas besser mit dem Laufen.
Diesmal können wir uns ziemlich nah heranschleichen, und Ralf, der Pelikanten-Schreck, hält sich zurück. Es handelt sich hierbei – wie leicht zu erkennen – um einen Braunen Pelikan, eine relativ kleine Art und eine der wenigen, die durch Stoßtauchen Fische fängt (gut zu beobachten, schwer zu fotografieren).
Am Strand ist es nett und ich finde verschiedene Korallen, Muscheln und Seegras. Das ist eher ungewöhnlich, denn bisher habe ich an den Stränden nur wenige Muscheln gesehen. Da ist es wahrscheinlicher, auf Plastikflaschen oder anderen Müll zu treffen…
Wir fahren zurück zu unserem Boot. Offensichtlich waren wir gestern zu faul, die Baumpersinning aufzuziehen, aber sonst ist unsere Lady in gutem Zustand. Die Solarplatten laden hier sehr gut und es war seit Grenada nicht mehr nötig, den Motor für die Stromerzeugung zu benutzen. Unser kleines Last-Minute-Sonnendach hat sich auch ganz ausgezeichnet bewährt. Es ist sehr schnell auf- und ab-gebaut und kann auch beim Segeln gefahren werden.
Gegen Mittag geht es dann Richtung Cruz Bay, zur Hauptstadt von St. John, die ganz im Westen liegt. Es sind nur 7 sm, und daher rollen wir nur die Fock aus und schleppen auch das Dinghy hinterher. Unser Segelführer hatte schon angedeutet, dass es wegen der vielen Dauerlieger schwierig ist, hier einen Platz zu bekommen und so ist es dann auch. Aber gleich um die Ecke gibt es eine weitere Bucht, die schon wieder im Naturschutzgebiet ist und daher mit Moorings versehen. Wir bekommen noch einen freien Platz.

Unser Führer schwärmt auch in höchsten Tönen von dem netten Resort an Land und so machen wir uns für einen Sundowner auf den Weg dorthin. Schon auf der Fahrt kommen uns Zweifel: das sieht alles so verlassen und kaputt aus… Und ja, auch hier hat der Hurrikan zugeschlagen und der Eintritt ist verboten.
Ralf läuft weiter aber ich bin in solchen Angelegenheiten eher ein obrigkeitsgläubiges Pienzchen und möchte lieber zurück. Hier liegt alles offen herum und auf dem Schild steht etwas von Security. Ich mache nur schnell ein Bild von der Bucht im Gegenlicht und wir steigen wieder ins Dinghy. Als wir gerade wegfahren, beobachten wir noch, wie drei junge Männer in Badehosen (die vielleicht hingeschwommen sind) von einem sehr offiziell aussehenden Herrn in Uniform gemaßregelt werden… Puh.

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