Freitag, 23. Februar 2018

Tag 234 - Bequia: Viele Erledigungen

Wir haben eine ganze Reihe von Kleinigkeiten zu erledigen und so beginne ich schon vor dem Frühstück, die Betten abzuziehen und die Wäsche zu sortieren. Es ist schon eine Weile her, dass wir gewaschen haben und auch wenn wir nicht viel anziehen, so kommt doch einiges zusammen. Hier soll es einen sehr guten Wäscheservice geben „Daffodil’s Marine Service“, der die Wäsche direkt am Boot abholt oder auch Wasser, Eis und Diesel liefert. Über Funk klappt es zwar nicht, aber wir können das knallgelbe Boot auf uns aufmerksam machen und die Wäsche soll heute Abend fertig sein. Wahrscheinlich sind wir aber zu spät an Bord zurückgekommen.
Nach dem – relativ spärlichen – Frühstück (unsere Vorräte sind langsam aufgebraucht) wird unser Dinghy wieder nachgepumpt und dann mit einem Fall ins Wasser gehievt. Dann muss der Motor montiert werden. Dazu benutzen wir den Radarmast als eine Art Kran. Das ist vielleicht das letzte Mal, dass das alte Beiboot ran muss, denn in Le Marin wartet schon unser neues Modell. Heute wollen wir zum Sattler um unseren Sonnenschutz reparieren zu lassen. Also abbauen, zusammenrollen und dann los zum Dinghy-Dock. Dort werden wir unseren Müll los, aber der Sattler ist an einer anderen Stelle der Bucht. Also wieder zurück ins Beiboot und zum nächsten Dock. Wir finden „Bequia Canvas“ problemlos und es stellt sich heraus, dass die Eigner Deutsche sind. Gut, denn so können wir unsere Wünsche genauer erklären. Nebenan gibt es neue Segellatten und diese werden dann draußen zugeschnitten.
Noch ein kurzer Abstecher in die Touristinformation und dann ist unser nächstes Ziel das Bootsmuseum. Auf Bequia (wie auf Carriacou) wurden bis 1985 Holzboote gebaut. Auch heute noch dürfen mit traditionellen kleinen Booten bis zu vier Buckelwale im Jahr erlegt werden. Die Sargeant Brüder Wilson, Lawson und Timothy begannen 1966 mit dem Bau von Modellen der klassischen Walfangboote. Timothy leitet jetzt eine kleine Werkstatt, die wir auf dem Weg besichtigten und Lawson ist im Museum tätig.
Er hat offensichtlich einen Schlaganfall erlitten und ist nur schwer zu verstehen, aber er zeigt uns mit großer Begeisterung die einzelnen Exponate. Es gibt ein paar große Bootsmodelle, einige Bootsbau-Werkzeuge und zahlreiche Fotos. Als Queen Elisabeth (nach der die Hauptstadt Port Elizabeth 1937 benannt wurde) im Jahr 1985 Bequia mit ihrer Yacht BRITANNIA besuchte, durfte er ihr ein von ihm gebautes Modell ihrer Yacht überreichen. Im Museum hängt neben Bildern des Ereignisses auch ein entsprechender Dankbrief an den Gouverneur, in dem Lawson namentlich erwähnt wird.
Die Sargeant Brüder sind nicht die einzigen Modellboot-Bauer auf der Insel, denn einer ihrer ehemaligen Mitarbeiter hat sich selbstständig gemacht. Wir schauen auch dort noch vorbei und Ralf sucht ein in den traditionellen Farben lackiertes Boot aus. Der Meister selbst legt noch Hand an und bessert eine Stelle aus. Morgen können wir es dann abholen.
Mittlerweile haben wir Hunger bekommen. Das ist kein Problem, denn hier erleben wir eine für uns sehr angenehme Art von Tourismus. Nicht überlaufen, keine Resorts aber doch so viele Besucher, dass es nette Cafés, Bars und Restaurants gibt. Besonders gut gefällt uns der Weg am Ufer der Bucht entlang, wo zahlreiche Angebote zu finden sind. Da wir noch etwas „Richtiges“ essen wollen entscheiden wir uns für Mac’s Pizza, laut TripAdvisor das erste Haus am Platze. Wie die Pizza ist, können wir nicht beurteilen, aber die Burger sind ganz ausgezeichnet.
Wir kaufen noch Baguette und an einem Straßenstand Obst und Salat für heute Abend. Dabei treffen wir die Crew der FLOW, die in Martinique neben uns in der Marina lag. Wir überlegen, ob wir uns ein Taxi zur Schildkröten-Station teilen wollen und sie wollen sich nochmal deswegen melden.
Zurück an Bord muss Ralf sich erst einmal von den Anstrengungen des Tages erholen. Auch ich bin nicht fit, denn heute schmerzen Knochen und Gelenke. Daher bin ich froh, dass ich mich vor dem Abendessen noch etwas ausruhen kann. Ich sortiere und bearbeite noch die Fotos und suche aus, welche dann ins Blog kommen sollen.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Diese kleineren Inseln sieht man nur mit dem Segelboot. Glückwunsch