Mittwoch, 18. Oktober 2017

Tag 107 - Fuerteventura-Gran Canaria: Schnelle Reise und viele Wiedersehen

Wie erhofft dreht der Wind auf Nordost und so holen wir Dienstagabend um 19:30 den Anker auf und – aus Erfahrung klug geworden - binden gleich zwei Reffs ins Groß. Genau die richtige Entscheidung. Kaum sind wir ein paar Meter aus der Abdeckung motort kommt der Wind mit Macht. An den Südenden der Inseln sind – wie bereits geschrieben – die Beschleunigungszonen und so wird auch die Fock noch doppelt gerefft. Der Wind kommt von der Seite, die Wellen sind moderat und die Triton rennt los.

Wir dachten, es ist dunkel, denn wir sind ganz kurz nach Neumond, aber weit gefehlt. Morro Jable auf Fuerteventura ist ein hell erleuchtetes Resort, das wir noch meilenweit sehen können und Gran Canaria voraus strahlt so hell, dass der Horizont sehr gut zu sehen ist. Zwischen den Inseln ist kräftiger Wind, der dann in der Beschleunigungszone vor Gran Canaria nochmals zunimmt. Selbst mit den jeweils doppelten Reffs haben wir noch zu viel Segel. Unser Glück ist, dass der Wind nicht nur beschleunigt, sondern auch entlang der Insel umgelenkt wird und daher muss ich Ralf nicht für ein Manöver wecken, sondern kann etwas abfallen und Druck aus dem Groß nehmen. Außerdem weiß ich, dass ich gleich in die Abdeckung der Insel fahren werde. Und so kommt es dann auch. Auf dem Bild ist die Luft schon raus, wir sind kurz vor dem Leuchtturm von Maspalomas, der Wind ist schwächer geworden und wir fahren nur noch weniger als 5 Knoten. Im Hintergrund die Lichter von Gran Canaria.
Kurz danach ist es dann mit der Segelei ganz vorbei und wir fahren die letzten 14 Meilen mit der Maschine dicht an der Küste entlang. Nach 13 Stunden und 78 sm machen wir im Morgenlicht an der Rezeption von Puerto de Mogán fest. Der Hafen ist sehr voll, aber wir haben ja vorab gebucht. Wie sich herausstellt ist unser Platz noch besetzt und wir bekommen einen Notplatz zugewiesen, denn der Kai vor der Rezeption wird für die Fähre gebraucht. Während Ralf die ganzen Formulare ausfüllt knüpfe ich erste Kontakte mit sehr netten Hafenkätzchen. Da können wir unsere Leckerli wieder einsetzten.
Aber erst einmal gibt es ausgiebiges Frühstück für uns und eine Aufräumrunde an und unter Deck für die Triton. Dann verholen wir uns auf unseren Liegeplatz für die nächsten 10 Tage. Die Gasse ist sehr eng aber Ralf legt perfekt rückwärts an. Gar nicht so einfach mit unserem durch den Langkiel schlecht zu manövrierenden Boot. Auch das Ruder von Sir Henry hat unseren Wendekreis nicht gerade kleiner gemacht.
Gerade habe ich ein wunderbares neues Gedicht von meinem lieben Vater bekommen. Darin hat mich besonders eine Zeile angesprochen: „Des Wiedersehens Quelle ist der Abschied!“ Und heute ist für uns der Tag der Wiedersehen. Erst treffen wir Göran mit der PEACH. Wir hatten uns im Juli in Dartmouth gesehen und dann wieder im August in Camariñas. Ganz überraschend bekommen wir auch noch Besuch von Allen und Annette von der NALA DANICA. Wir kennen uns als Falmouth und hatten uns in Porto Santo und dann auf Madeira an Land getroffen. Leider wollen sie heute noch weiter – auf Wiedersehen in der Karibik!

Geplant und sehr erfreulich ist das Wiedersehen mit unseren Freunden Carola und Günter, die in der Nähe 10 Tage Urlaub machen werden. Sie bringen einen ganzen Koffer für uns mit. Unter anderem unser neues Funkgerät…
…aber auch geheimnisvoll verpackte Geschenke und eine lange Röhre mit einer Überraschung -DANKE!
Wir haben viel zu erzählen und sitzen erst eine ganze Weile im Cockpit zusammen. Abends probieren wir dann noch dir örtliche Gastronomie aus – davon gibt es hier in Puerto Morgan eine große Auswahl.

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