Sonntag, 25. Juni 2023

Tag 47 - Camaret-sur-Mer - L'Aber Ildut: Mit dem Strom

Eigentlich wollten wir von Camaret aus (unten rechts, nicht mehr im Bild) zur L’île d'Ouessant, die im Westen vor der Küste liegt (siehe rotes Fragezeichen). Bei dem vorhergesagten Wind bzw. der Dünung beschließen wir, statt dessen nach L'Aber Ildut zu segeln (rotes Kreuz). Ein Aber ist hier in der Nordbretagne die Bezeichnung für eine überflutete Flussmündung (im Süden: Ria).
Wie in der letzten Zeit immer kommt der Wind aus Westen und das bedeutet, dass wir mindestens die ersten acht Meilen aufkreuzen müssen. Ab der "Ecke", dem Pointe Saint-Mathieu, wird es dann hoffentlich besser. Ab dieser Stelle strömt das Wasser durch die Engstelle kräftig und es ist wieder wichtig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Es ist frischer Wind vorhergesagt, und so starten wir gleich mit einem Reff im Groß. Wie sich herausstellt, ist das nicht immer nötig und so wird mehrfach ein- und wieder ausgerefft.
Weil die Stömung uns von Anfang an etwas hilft, werden die Winkel bei den Wenden nicht ganz so schlecht wie befürchtet. Im Bild schwarz unsere Kurslinie und grün die tatsächlich gesegelte Strecke.
Der Wind bleibt insgesamt schwächer als vorhergesagt, aber auch die Wellen sind kleiner und das Wetter besser und so beschweren wir uns nicht. Wir erreichen den Leuchtturm (siehe Titelbild) genau zur richtigen Zeit und dann schiebt die Stömung kräftig mit.
Unterwegs treffen wir sogar kurz große Delfine - wahrscheinlich Rundkopfdelfine, die hier im Nationalpark leben - aber sie interessieren sich nicht für uns und sind schnell wieder verschwunden. Mit der Sonne im Rücken laufen wir nach einer viel ruhigeren Fahrt als erwartet durch die enge Einfahrt in das hübsche L'Aber Ildut ein.
Leider werden wir das Städchen nicht ansehen können, denn für den geplanten Schlag morgen nach L'Aber Wrac'h (weißes Kreuz im Bild oben) müssen wir früh aufstehen, um die richtige Tide zu erwischen. 

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