Freitag, 28. August 2020

Tag 20 - Borkum-Norderney: Über die Nordsee

Viele Wege führen nach Norderney. So könnten wir von Borkum aus "innenrum" durch verschiedene Wattfahrwasser fahren oder "außenrum" über die Nordsee. Mit unserem Tiefgang ist der Weg durchs Watt nicht wirklich eine Option und so fahren wir zwei Stunden vor Niedigwasser los, zunächst in die falsche Richtung, denn vor Borkum liegen Untiefen. Es weht wieder ein kräftiger Wind und wir können gerade eben unseren Kurs fahren.
Draußen auf See können wir dann abfallen, haben aber jetzt das Problem, dass wir zu schnell sind... Wenn wir so weiterfahren, ist in der Einfahrt nach Norderney noch nicht genug Wasser... Wir nehmen also das Groß herunter und fahren nur mit 2x gereffter Fock. 
Trotzdem sind wir dank Schiebestrom noch gut unterwegs und kommen pünktlich zur Halbtide an der Ansteuerung an.
Unser Freud Eckart, dessen Heimatrevier das hier ist, hat uns mit wichtigen Informationen versorgt, und so wissen wir, dass die Seezeichen in diesem Fahrwasser verlegt worden sind. Ralf hält Ausschau nach der nächsten Tonne.
Ich gebe die neuen Positionen auf dem Plotter ein (schwarze Zahlen) und wir kommen gut durch die Flachstelle.
Insgesamt habe ich keine Zahl unter 4 m gelesen, wir hatten moderaten Wind und bei diesen Bedingungen ist die Fahrt durch das Schluchter Fahrwasser für uns möglich. Wir müssen noch ein kurzes Stück gegen den Wind an der Skyline von Norderney entlang motoren und kommen dann gut im Hafen an.
Neben uns ist noch ein Platz, getrennt durch einen Fingersteg, frei und ein Motorboot fährt rückwärts darauf zu. Ralf ist auf dem Weg zum Hafenmeister aber auf dem Boot steht an jeder Ecke ein Kerl und an Land sind auch schon Helfer da. Ich denke: "Die brauchen mich ja nicht!" und gehe unter Deck. Plötzlich ein Knall und ein Ruck! Sind die doch an unserem Anker hängengeblieben... Glücklicherweise ist weder bei ihm noch bei uns ein Schaden entstanden. 

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