Montag, 26. März 2018

Tag 265 - Antigua: Bienen und Barbecue

Nach den Norden und Osten ist heute der Süden und Westen von Antigua an der Reihe. Wir fahren über eine der zahlreichen unbefestigten Straßen (und sind wieder froh, dass wir ein zerbeultes, schmutziges Auto haben) zur Christian Valley Agricultural Station. Wieder landen wir an einem Tor und kommen mit dem Auto nicht weiter. Aber das kleine Seitentor ist nicht verschlossen und so laufen wir hinein.
Die landwirtschaftliche Station wurde 1973 noch von den Briten ins Leben gerufen und sollte verschiedene Obstbäume kultivieren. Die Obstbäume sind noch zahlreich vorhanden, aber uns erscheint es so, dass eine konsequente Kultivierung fehlt. Im Jahr 2012 wurden verschiedene Wanderwege zur Vogelbeobachtung von den Finnen gesponsort und da sind noch einige Schilder zu sehen aber insgesamt haben wir den Eindruck, dass das Gelände nicht mehr ernsthaft genutzt wird. Das ist schade, denn es wäre interessant, Informationen über Tiere und Pflanzen zu erhalten und wir könnten uns das Gelände gut mit geführten Touren und Proben der Früchte vorstellen.
Wie schon erzählt, wurde 2009 der höchste Gipfel der Insel in Mount Obama umbenannt und hier finden wir nun das entsprechende Monument.
Ralf meint, es wäre technisch besser gewesen, die Plakette (eine Fliese) aufzukleben, anstatt sie festzuschrauben, denn dann wäre sie nicht geplatzt…
Wir erkennen Kokosnüsse, Bananen und Mangos, stehen aber ratlos vor einigen anderen Pflanzen. Ich meine aber einen Weihnachtsstern zu erkennen, der hier als großer Busch wächst. Die roten Blätter sind keine Blüten, sondern Hochblätter, die zum Anlocken von Insekten verwendet werden. Das klappt prima, denn zahlreiche Bienen zeigen reges Interesse.
Ich stehe eine ganze Weile einfach nur vor dem Busch und beobachte das Leben um mich herum. Neben den Bienen sind auch noch Schmetterlinge und ein Kolibri unterwegs und nach einer Weile entdecke ich auch noch einen sehr kleinen Gecko.
Wir laufen wieder zurück zum Auto und fahren weiter an der Küste entlang, bis zu einem Abzweig, der auf den Mount Obama führen soll. Die Straße ist aber so schlecht, dass wir mit unserem Toyota nicht mehr weiterkommen, das wäre ein Fall für einen Geländewagen. Also geht es wieder auf die Küstenstraße, die immer wieder wunderbare Ausblicke aufs Meer bietet. Hier sind wir vorgestern auch entlang gesegelt.
Anschließend fahren wir den „Fig Tree Drive“ in Richtung Falmouth Harbour. Der Weg soll angeblich durch den Regenwald führen, aber da haben wir z.B. auf Guadeloupe ganz andere Regenwälder gesehen. Es gibt einige größere Bäume, aber der Weg führt eher durch nette kleine Örtchen. Im Hafen sind wir mit Gaby und Markus von der KISU verabredet. Wir kommen zeitig an und können noch eine Kleinigkeit essen und auf dem Weg zum Auto eine rote Riesenkrabbe (unwissenschaftlicher Name) bestaunen.
Zu viert geht es dann weiter auf die Shirley Hights Lookout, wo jeden Sonntag (seit 31 Jahren) ab 16:00 Uhr ein großes Barbecue veranstaltet wird. Als wir kommen, ist der Platz schon recht gut gefüllt und die Stimmung ist prima.
Eine Steelband spielt was das Zeug hält, wirklich gut und ein abwechslungsreiches Programm mit vielen bekannten Songs von den Beatles, Abba, Filmmusik, etc. Die Abendsonne taucht die ganze Szene in goldenes Licht und es gibt eine spektakuläre Aussicht auf English Harbour und Falmouth Harbour. Über allem liegt der Geruch nach leckerem Barbecue…
Wir sehen zwar nicht den berühmten „green flash“ (ein kurzes grünes Leuchten kurz vor oder nach Sonnenuntergang) aber die Sonne versinkt wunderschön im Meer und der Geruch von Grill hat nicht zu viel versprochen. Das Team hier ist sehr professionell und so bekommen wir alle flott gutes Essen und Getränke. Dazu noch die nette Gesellschaft – ein wirklich tolles Erlebnis!

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