Nach den Norden und Osten ist heute der Süden und Westen von
Antigua an der Reihe. Wir fahren über eine der zahlreichen unbefestigten Straßen
(und sind wieder froh, dass wir ein zerbeultes, schmutziges Auto haben) zur Christian
Valley Agricultural Station. Wieder landen wir an einem Tor und kommen mit dem
Auto nicht weiter. Aber das kleine Seitentor ist nicht verschlossen und so
laufen wir hinein.
Die landwirtschaftliche Station wurde 1973 noch von den
Briten ins Leben gerufen und sollte verschiedene Obstbäume kultivieren. Die
Obstbäume sind noch zahlreich vorhanden, aber uns erscheint es so, dass eine
konsequente Kultivierung fehlt. Im Jahr 2012 wurden verschiedene Wanderwege zur
Vogelbeobachtung von den Finnen gesponsort und da sind noch einige Schilder zu
sehen aber insgesamt haben wir den Eindruck, dass das Gelände nicht mehr ernsthaft
genutzt wird. Das ist schade, denn es wäre interessant, Informationen über
Tiere und Pflanzen zu erhalten und wir könnten uns das Gelände gut mit
geführten Touren und Proben der Früchte vorstellen.
Wie schon erzählt, wurde 2009 der höchste Gipfel der Insel
in Mount Obama umbenannt und hier finden wir nun das entsprechende Monument.
Ralf meint, es wäre technisch besser gewesen, die Plakette
(eine Fliese) aufzukleben, anstatt sie festzuschrauben, denn dann wäre sie
nicht geplatzt…
Wir erkennen Kokosnüsse, Bananen und Mangos, stehen aber
ratlos vor einigen anderen Pflanzen. Ich meine aber einen Weihnachtsstern zu
erkennen, der hier als großer Busch wächst. Die roten Blätter sind keine Blüten,
sondern Hochblätter, die zum Anlocken von Insekten verwendet werden. Das klappt
prima, denn zahlreiche Bienen zeigen reges Interesse.
Ich stehe eine ganze Weile einfach nur vor dem Busch und
beobachte das Leben um mich herum. Neben den Bienen sind auch noch Schmetterlinge
und ein Kolibri unterwegs und nach einer Weile entdecke ich auch noch einen
sehr kleinen Gecko.
Wir laufen wieder zurück zum Auto und fahren weiter an der
Küste entlang, bis zu einem Abzweig, der auf den Mount Obama führen soll. Die
Straße ist aber so schlecht, dass wir mit unserem Toyota nicht mehr
weiterkommen, das wäre ein Fall für einen Geländewagen. Also geht es wieder auf
die Küstenstraße, die immer wieder wunderbare Ausblicke aufs Meer bietet. Hier
sind wir vorgestern auch entlang gesegelt.
Anschließend fahren wir den „Fig Tree Drive“ in Richtung Falmouth
Harbour. Der Weg soll angeblich durch den Regenwald führen, aber da haben wir
z.B. auf Guadeloupe ganz andere Regenwälder gesehen. Es gibt einige größere
Bäume, aber der Weg führt eher durch nette kleine Örtchen. Im Hafen sind wir
mit Gaby und Markus von der KISU verabredet. Wir kommen zeitig an und können
noch eine Kleinigkeit essen und auf dem Weg zum Auto eine rote Riesenkrabbe (unwissenschaftlicher
Name) bestaunen.
Zu viert geht es dann weiter auf die Shirley Hights Lookout,
wo jeden Sonntag (seit 31 Jahren) ab 16:00 Uhr ein großes Barbecue veranstaltet
wird. Als wir kommen, ist der Platz schon recht gut gefüllt und die Stimmung
ist prima.
Eine Steelband spielt was das Zeug hält, wirklich gut und
ein abwechslungsreiches Programm mit vielen bekannten Songs von den Beatles, Abba,
Filmmusik, etc. Die Abendsonne taucht die ganze Szene in goldenes Licht und es
gibt eine spektakuläre Aussicht auf English Harbour und Falmouth Harbour. Über
allem liegt der Geruch nach leckerem Barbecue…
Wir sehen zwar nicht den berühmten „green flash“ (ein kurzes
grünes Leuchten kurz vor oder nach Sonnenuntergang) aber die Sonne versinkt
wunderschön im Meer und der Geruch von Grill hat nicht zu viel versprochen. Das
Team hier ist sehr professionell und so bekommen wir alle flott gutes Essen und
Getränke. Dazu noch die nette Gesellschaft – ein wirklich tolles Erlebnis!
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