Wir liegen noch gemütlich im Bett, als wir von draußen ein
kräftiges: „Good Morning!“ hören. Es ist wieder Simon, der uns die gestern
bestellten Bananen liefert. Also gibt es zum Frühstück auch noch Müsli mit
Bananen und Äpfeln. Danach wenden wir uns beide unseren Büchern zu. Bei Ralf
ist das „Seefieber“ von Rollo Gebhard, einem bekannten deutschen Segler, der
schon in den 60er Jahren einhand unterwegs war. Das Buch ist eine
Zusammenfassung seiner wesentlichen Segelreisen.
Ich habe mein Buch über Dankbarkeit fertiggelesen, werde
mich aber sicherlich mit dem Themenkomplex noch weiter beschäftigen. Aktuell
lese ich „Enlightenment Now“ von Steven Pinker. Vor Jahren haben ich von ihm
(damals noch auf deutsch) „Der Sprachinstinkt“ gelesen, Thema: wie Sprache im
Gehirn entsteht und verarbeitet wird - absolut faszinierend. Vor einigen Jahren
dann „The better Angels of our Nature“ über die Abnahme von Gewalt. Nun also
ein Buch, das zeigten soll, wie sehr sich die Welt seit der Aufklärung zum
Besseren verändert hat und dass wir in der besten bisher existierenden Welt
leben (wenn auch nicht in der besten aller möglichen). Ich bin erst am Anfang,
aber bisher sehr interessanter Lesestoff, der zum Nachdenken anregt.
Dann geht es wieder mit dem Dinghy an Land, eigentlich um
bei „Customs and Immigration“ auszuchecken, aber da gibt es heute besondere
Bürozeiten, weil Faschingsdienstag ist. Die Belegschaft ist zwar noch im Haus,
aber außer Dienst. Auch gut, dann fahren wir eben ein Stück weiter zu einem
anderen Anleger und setzten uns ins „Gallery Café“, in dem es kostenlose
Segelzeitungen, Kaffee, Eis und Brownies gibt.
Hier auf der kleinen Insel legen keine Kreuzfahrtschiffe an
und daher besteht die Kundschaft eher aus den Seglern, die hier zahlreich in
der Bucht liegen. Auch hier holt uns der Karneval ein, denn eine Gruppe bunt
gekleideter Herren kommt vorbei uns singt sehr nett davon, dass sie Karneval
friedlich und freundlich haben wollen. Da sind wir doch gerne einverstanden.
Wir kaufen noch etwas im neuen Alexis Supermarkt ein, weil
die AKKA uns gewarnt hat, dass es auf den anderen Grenadinen eher schlecht um
die Versorgungsmöglichkeiten bestellt ist und fahren dann zurück zum Schiff.
Ralf hilft noch einem Ruderer, die Brandung gut zu überwinden. Wieder ein Tag,
der sehr schnell vorbei ging, obwohl wir nicht wirklich etwas gemacht haben…
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