Samstag, 4. September 2021
Tag 62 - Camaret-Brest-Camaret: Ausflug mit Schiebestrom
Commissaire George Dupin wird aus Paris in die Bretagne strafversetzt und ermittelt dort seit 2012 in einer Buchreihe aus bisher 10 Bänden (Klick). Autor ist der Deutsche Jörg Bong, der unter dem Pseudonym Jean-Luc Bannalec schreibt. Die Bücher bestehen gefühlt aus 1/3 Krimihandlung, 1/3 detaillierten Beschreibungen von Mahlzeiten und 1/3 lyrischen Lobhymnen auf die Bretagne, ihre wunderschönen Landschaften und ihre eigenwilligen Bewohner*innen. Dupins Lieblingstiere sind Pinguine, die er gerne im Océanopolis in Brest besucht - und deswegen will ich gerne dorthin. Die Fähre fährt nur abends Richtung Brest und der Bus benötigt 1,5 Stunden, daher beschließen wir, den Ausflug mit der Triton zu machen. Morgens ist die Tide günstig und so geht es unter Motor los.Erst ist es noch grau und windstill - der Großsegler, der uns entgegenkommt, hat zwar - vermutlich wegen der Touristen - Segel gesetzt, schummelt aber mit Maschine...Trotzdem ist die Fahrt in der geschützten Bucht abwechslungsreich, am Wochenende sind einige Boote unterwegs und es gibt auch sonst einiges zu sehen, z.B. die Queen Mary 2, die hier im Dock liegt.So kommen wir bequem im Hafen direkt vor dem Zentrum an, essen noch einen Kleinigkeit und machen uns dann auf den Weg. Die Anlage liegt in einem Park und ist in vier Bereiche aufgeteilt. Wir gehen natürlich als erstes in den "Pavillion Polaire" zu den Pinguinen (siehe Titelbild). Daneben gibt es noch Robben und andere Bewohner der Arktis und Antarktis. An einer Eiswand können wir unsere Hände kühlen und dann mit einer Wärmekamera betrachten.Ich bin etwas enttäuscht, denn das Océanopolis gibt es seit 30 Jahren und die Ausstellungen sind nicht auf dem Stand, den wir von anderen Museen und Zoos gewöhnt sind. Mich stören insbesondere die schmutzigen und verkratzten Scheiben, die das Fotografieren schwierig machen. So gibt es auch keine Bilder von dem 2. Teil, der sich mit verschiedenen Ottern beschäftigt. Die dritte Ausstellung hat die Tropen zum Thema. Es gibt große und kleine Aquarien, daneben aber immer auch wissenschaftliche Erläuterungen und Filme. Uns gefällt besonders gut ein großes Becken mit Haien, Rochen und verschiedensten Fischen, die wir längere Zeit beobachten. Zufällig sehen wir, wie einige Muscheln ins Becken geworfen werden. Wie sich herausstellt, sind sie die Leibspeise der Rochen, die sie begeistert in den Mund nehmen und dort aufknacken. Nach einer Weile "kauen" werden dann die Schalenreste ausgespuckt. Ralf flirtet mit einem riesigen Lippfisch.Nach einem kurzen Besuch im Café gehen wir noch in den letzten, den bretonischen, Pavillon. Hier wirkt alles neuer und besser in Schuss. Neben einem Becken mit Seehunden und Kegelrobben wird die Unterwasserwelt der Bretagne gezeigt. Neben einem stark vergrößerten Planktonmodell sehen wir die verschiedenen Muschelsorten, Krebse, Fische und einen Octopus.Insgesamt hätte ich mir einen besseren Plan, saubere Scheiben und Informationen über Fütterungszeiten gewünscht. Auch die angebotenen App war nicht besonders hilfreich. Es gab zwar einen (deutschen) Audioguide, aber es war nur schwer, herauszufinden, welches Audio zu welchem Becken gehörte. Trotzdem wieder ein interessanter Besuch. Draußen ist inzwischen etwas Wind aufgekommen und der örtliche Segelclub veranstaltet eine Regatta.Wir hatte uns sowieso schon überlegt, mit ablaufendem Wasser wieder zurück nach Camaret-sur-Mer zu fahren, aber so wie es aussieht ist das nun sogar unter Segeln möglich. Netterweise müssen wir kein Hafengeld bezahlen, weil wir nicht über Nacht bleiben. Fast völlig ohne Welle können wir zurück kreuzen und unterwegs kochen, zu Abend essen und Abspülen.Wir hören Musik im Cockpit (unter anderem die neuen ABBA-Songs) und genießen den Abend. Mit so einer schönen Fahrt im Sonnenuntergang hatten wir nicht gerechnet. Auch unsere Wendewinkel sind durch den Strom hervorragend.Auf den letzten Metern kommt dann noch Nebel auf, aber wir erreichen gut uns sicher den Hafen. Wieder können wir bis unmittelbar vor die Einfahrt segeln.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen