Heute geht es gleich nach dem Aufstehen mit dem Beiboot zum
Pigeon Island, wo wir erst einmal frühstücken. Unser Segelhandbuch „Doyleguides“
gibt gefühlt zu 30 % Hinweise auf Häfen und Ansteuerungen und zu 70 % Hinweise
auf Versorgungsmöglichkeiten, Sehenswürdigkeiten und Restaurants. Wir sind
nicht völlig von der Unparteilichkeit überzeugt, da sich die Bücher auch über
Werbung finanzieren. Auf Pigeon Island empfiehlt er das kleine Restaurant
„Jambe de Bois“, das innen mit Bilder lokaler Künstler dekoriert ist.
Die Empfehlung ist berechtigt, denn wir bekommen leckere
Frühstücks-Baguettes mit Ei und Bacon. Insbesondere das außen knusprige Brot
hebt sich von allen Broten die wir hier gekauft haben sehr positiv ab! Auch für
den frechen Spatzen (?) bleibt noch etwas übrig.
Auf dem Weg zum ersten Gipfel kommen wir an einem
Kletterbaum vorbei und die Jungs können nicht widerstehen…
Pigeon Island selbst, war früher wirklich eine Insel, von
der aus die Engländer das französische Martinique beobachteten. Entsprechend
gibt es einige Ruinen von Befestigungsanlagen zu sehen. Bei Bau der Rodney Bay Marina
(1972) wurde dann ein künstlicher Damm zwischen der Insel und dem Festland
aufgeschüttet. Dort sind heute ein Resort und ein öffentlich zugänglicher Strand.
Die Aussicht ist wirklich wunderschön.
Max und Jan besteigen noch den größeren der beiden Gipfel und
dann laufen wir alle zusammen auf die Luvseite der Insel, wo wir uns mit kühlen
Getränken erfrischen und Ralf noch etwas in einer Hängematte entspannt.
So gestärkt fährt er dann noch zum Ausklarieren. Es gibt ein
paar Probleme, weil wir erst morgen wegwollen und daher unsere Pässe nicht gestempelt
werden können. Nach einigem Hin und Her stellt sich dann heraus, dass ein Stempel
gar nicht unbedingt erforderlich ist. Wir können also morgen Kurs auf Martinique
nehmen.
Am Abend ergibt es sich, dass wir statt der Kartenrunde eine
intensive Gesprächsrunde haben. Bei einem engen Zusammenleben über längere Zeit
ist es manchmal erforderlich über Vorstellungen und Gefühle zu sprechen. Dabei stellt
sich – wie so oft – heraus, dass Selbstbild und Fremdbild nicht übereinstimmen und
dass jeder in seiner Welt die Situationen unterschiedlich wahrnimmt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen