Wir nutzen die Zeit und das schöne Wetter, um den Rumpf der
Triton nochmal zu reinigen. Diesmal ist Ralf der Taucher und entfernt mit einem
Schrubber und Verlängerung den Algenbewuchs am Unterwasserschiff. Das führt
dazu, dass er ganz schnell viele neue Freunde bekommt. Ziemlich große und
selbstbewusste Fische leisten ihm Gesellschaft und fressen das Grünzeug. Sie
interessieren sich auch für meine Kamera und so direkt vor mir finde ich, dass
die Zähne schon ziemlich groß und scharf aussehen…
Der leichte Bewuchs lässt sich jedenfalls schnell und gut
entfernen und wir hoffen, dass wir mit unserem Antifouling bis zum Winterlager
auskommen und nicht vorher nachstreichen müssen. Das Wasser ist hier deutlich
kühler als in der Karibik und Ralf zieht einen Shorty und Bleigürtel zum
Arbeiten an.
Inzwischen haben wir auch eine Antwort von unserem Iridium-Händler
in Deutschland erhalten. Mein angeforderter Einzelverbindungsnachweis ist zu
ihnen geschickt worden und es gibt eine Diskrepanz zwischen gekauften und
verbrauchten Minuten. Wie sich herausstellt, hat die letzte Aufladung nicht
geklappt – das wird geklärt und nun haben wir wieder neues Guthaben. Ich finde
es interessant (und ziemlich unverschämt), dass auch erfolglose Verbindungsversuche,
bei denen keine Mails übertragen werden, abgerechnet werden. Hier die Liste vom
01.05.18 – die 40 Sekunden sind alles erfolglose oder abgebrochene Versuche.
Wir haben 2x Mails verschickt und 1x Wetterdaten abgerufen.
Nachdem dann das neue Guthaben da ist, teste ich Mailversand
und Mailempfang (wieder kostbare Minuten). Senden geht, Empfangen geht, aber
die Mails werden nicht in der Inbox angezeigt… (Hier bitte eine Auswahl von
Schimpfwörtern und Flüchen einsetzen). Mittlerweile habe ich ja ein sehr gutes
und persönliches Verhältnis mit dem Support… Schließlich führt Löschen und
Neuinstallieren der WebAndMail App zum gewünschten Erfolg – puh.
Wir fahren noch ein letztes Mal an Land und laufen noch eine
Abschiedsrunde durch St. George, dass wir richtig lieb gewonnen haben. Wir
machen einen Abstecher in die Townhall – wieder eine Kunstausstellung mit
Bildern von Korallen und Fischen.
Dann geht es nochmals über den zentralen Platz – hier gibt
es schattige Bänke, ein paar Händler, freies Internet von der Tourist
Information und ganz allgemein eine entspannte und gute Stimmung.
Wir laufen das kurze Stück zum „World Heritage Center“, wo
es um die Geschichte von St. George geht (seit 2000 UNESCO Weltkulturerbe).
Hier stehen mal wieder ein paar Kanonen, von denen es ja auf der Insel
reichlich gibt.
Es gibt auch einen schön gemachten Film, verschiedene Bilder und Erinnerungen
and bekannte Töchter und Söhne von Stadt und Insel. Mittlerweile kennen wir uns
recht gut mit bermudischer Geschichte aus aber hier ist nochmal eine nette
Zusammenfassung:
Langsam haben wir Hunger und kaufen uns ein Picknick im
Supermarkt unseres Vertrauens. Das verzehren wir dann gemütlich im Schatten im
wunderschönen Somer’s Garden. Hier steht auch wieder ein „Moon Gate“, das uns
hoffentlich Glück bringt.
Wir fragen noch bei Customs and Immigration nach, ob wir
heute noch ausklarieren können, weil morgen die ARC-Flotte startet, aber das
ist nicht möglich (maximal eine Stunde vor Abfahrt). Also geht es zurück an
Bord. Ralf füllt noch destilliertes Wasser in unsere (eigentlich
wartungsfreien) Batterien und erneuert die Dirk. Dann kommt das Beiboot wieder
an Bord. Der Plan ist, morgen mit der Triton zum Wassertanken und dann zum
Auschecken zu fahren.
Morgen soll es dann losgehen. Wir haben 650 sm direkten Weg
nach Beaufort, NC, aber durch den Golfstrom, der nach Norden setzt, wird es
vermutlich mehr werden. Der Wind ist eher schwach und wir rechnen mit ca. sechs
Tagen. Ich weiß noch nicht, ob ich blogge (kostbare Minuten), aber wie immer
sind keine Nachrichten gute Nachrichten. Auf der Karte sieht man den Golfstrom
und unsere nächsten Ziele: Beaufort, New York und Newport, RI.
1 Kommentar:
Gute Fahrt und guten Wind. Wir sind in Gedanken immer bei euch.
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