Wir sind noch einen Tag mit dem Auto unterwegs und heute
wollen wir nach Soufrière weiter im Süden. Dort gibt die Wahrzeichen von St.
Lucia, Gros Piton und Petit Piton, zwei erkaltete Vulkankerne direkt an der
Küste. Heute ist es bedeckt und regnet immer mal wieder, so dass wir sie nur in
Wolken sehen können.
Auf St. Lucia gibt es eine Straße an der Westküste, eine an
der Ostküste und eine Verbindungsstraße. Luftlinie sind es 28 km zu unserem
Ziel aber auf der gewundenen Straße werden daraus 53 km und Google Maps
berechnet die Fahrtzeit mit mehr als 1,5 Stunden. Die Fahrt ist
abwechslungsreich und führt wieder durch verschwenderisch grüne Landschaft und
bergauf und bergab mit einem gelegentlichen Blick aufs Meer. Unser Auto ist alt
aber diesmal ausreichend dimensioniert für die verkleinerte Familie.
Soufrière selbst ist erst einmal enttäuschend, und zunächst
sieht es schlecht aus für unsere Idee, dort ein spätes Frühstück einzunehmen.
Aber dann stoßen wir durch Zufall auf „Zaka’s Art Café“, das selbst bei dem
trüben Wetter einen freundlichen Eindruck macht.
Wir haben uns nicht getäuscht: es ist ein Familienbetrieb,
die Mutter kocht und auch die Kinder helfen mit. Wir bekommen Kaffee und heiße
Schokolade aus eigener Herstellung, Smoothies und das draußen angekündigte
Chicken Roti (die Familie hat indische Wurzeln). An den Wänden hängen
zahlreiche bunte Masken und Vater und Sohn spielen auf der Gitarre.
Wir hätten auch einen kleinen Hund bekommen können, aber
entscheiden uns dann doch, davon Abstand zu nehmen…
Wir fahren weiter zu den „Sulfur Springs“, einem Gebiet mit
heißen Thermalquellen und Schwefelfumarolen (eine Stelle, an der in einem
aktiven Gebiet vulkanische Gase austreten). Das Kombiticket ist mit 12,10
US-Dollar vergleichsweise günstig und wir bekommen zunächst eine individuelle
Führung zum aktiven Feld. Je nach Windrichtung riecht es intensiv nach faulen
Eiern, Dämpfe steigen auf und in Löchern blubbert dunkelgrauer Schlamm.
Dann wollen wir den Schlamm auch selbst ausprobieren,
insbesondere weil ein Bad und eine Schlammpackung hilfreich gegen Rheuma sein
sollen und jeder, der aus dem Bad kommt gleich 10 Jahre jünger aussieht (Quelle:
Parkmitarbeiter). Gesagt getan: nach Studium der Baderegeln stürzen wir uns in
die Fluten, oder lassen uns eher langsam hineingleiten, denn das Wasser hat die
Temperatur einer heißen Badewanne. Es gibt ein Peeling mit mineralischem
Schlamm und dann liegen wir noch eine Weile im Wasser und entspannen.
Bei den ganzen Verboten stand nicht, dass es verboten ist,
einen Staudamm zu bilden, indem man sich vor den Abfluss setzt, bis das ganze
Becken überläuft, also haben Ralf und Max das dann gleich ausprobiert…
…es war auch nicht erwähnt, dass man sich nicht kopfüber in
den Abfluss stürzen sollte, also hat Max auch das noch getan (keine Angst, Jan
hatte seine Füße fest im Griff).
Heute hatten wir ein wesentlich besseres Gefühl bei unseren
Unternehmungen als gestern. Das Café war freundlich, individuell und ganz
offensichtlich erfolgreich und auch die Sulphur Springs waren nett gemacht und haben
uns gut gefallen.
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