Wir können gemütlich ausschlafen und erst einmal duschen und opulent frühstücken, denn das Hafentor öffnet erst heute nachmittag. Dann gehen Ralf und Jan einkaufen während ich an Bord bleibe und ein paar Brownies backe. Jan hat eine neue Frisur und es es verblüffend, wie das seine Ähnlichkeit mit Ralf betont.
Das Tor geht pünktlich auf und wir machen uns auf den Weg. Für heute ist nur sehr schwacher Wind angekündigt und daher wollen wir nur einmal über die Bucht motoren und dort ankern. Trotzdem mache ich sicherheitshalber die Fenster fest zu und verteile Sicherheitsgurte und Schwimmwesten.
Wie sich herausstellt eine gute Maßnahme, denn der Wind und insbesondere der Seegang ist doch stärker als gedacht. Wir rollen die Fock aus und machen gute Fahrt. Unser Ziel ist St. Michael's Mount, eine Gezeiteninsel, ähnlich dem Mont San Michel in Frankreich, die nur bei Niedrigwasser über einen Damm zu erreichen ist.
Geplant war, dort für die Nacht zu ankern, aber durch Wind und Welle ist uns das zu ungemütlich und wir beschließen, lieber wieder nach Penzance zurückzusegeln und dort eine Mooring vor dem Hafen zu nehmen. Das bedeutet aufkreuzen, aber bei der kurzen Entfernung und dem schönen Wetter ist das kein Problem. Jan steuert das Schiff (gedopt mit "unschuldigen" Smoothies)...
...und wir alle genießen die Fahrt über die schöne Buch bei strahlender Sonne. Ab und zu steht eine Wende an aber zwischendurch gibt es noch Kaffee, Kekse und Brownies.
Unterwegs treffen wir dann noch die "HAPPY RETURN" einen restaurierten Cornish Lugger von 1905, die wir auch schon auf den Isles of Scilly getroffen haben.
Nun liegen wir etwas schaukelig an einer Mooring vor der Hafenmauer und freuen uns schon auf köstliches Erdnuss-Huhn zum Abendessen. Morgen wollen wir einen weiteren Versuch mit St. Michael's Mount starten.
Mittwoch, 31. Juli 2019
Tag 84 - Penzance: Verstärkung
Auch heute gibt es zunächst noch Starkwind und Regen und wir beschäftigen uns an Bord. Nun sind sowohl das Schiff als auch Post, Finanzen und Verwaltung geordnet und sauber. Die Crew reinigt sich ebenfalls und auch der Himmel klart auf - es wird Zeit in Richtung Bahnhof zu gehen. Unterwegs gibt es noch einen "mittelgroßen" Kaffee.
Es stellt sich heraus, dass Ralfs neue Uhr nachgeht, und so haben wir gar keine Zeit, uns in der Stadt umzusehen, als wir zum Bahnhof laufen (so schnell ich eben kann).
Als wir ankommen, ist Jan schon weg, aber dank moderner Kommunikationsmittel kommen wir dann doch noch zusammen und freuen uns sehr über das Wiedersehen! Die Sonne scheint und da wo gestern noch Wellen über die Mauer spritzten, ist es heute schon viel friedlicher geworden.
Wir haben natürlich viel zu erzählen und vertagen uns in das Pub am Hafen. "The Dolphin" nimmt für sich in Anspruch, schon 1585 von John Hawkins (Seefahrer, Freibeuter, Sklavenhändler, Admiral im Kampf gegen die Armada) als Hauptquartier genutzt worden zu sein.
Angeblich soll es auch drei Geister beherbergen... Jedenfalls ist das Essen gut, die Bedienung freundlich und professionell und die Atmosphäre nett. Abgeschlossen wird der nette Abend dann noch durch ein oder zwei Spiele "Magic" an Bord.
Es stellt sich heraus, dass Ralfs neue Uhr nachgeht, und so haben wir gar keine Zeit, uns in der Stadt umzusehen, als wir zum Bahnhof laufen (so schnell ich eben kann).
Als wir ankommen, ist Jan schon weg, aber dank moderner Kommunikationsmittel kommen wir dann doch noch zusammen und freuen uns sehr über das Wiedersehen! Die Sonne scheint und da wo gestern noch Wellen über die Mauer spritzten, ist es heute schon viel friedlicher geworden.
Wir haben natürlich viel zu erzählen und vertagen uns in das Pub am Hafen. "The Dolphin" nimmt für sich in Anspruch, schon 1585 von John Hawkins (Seefahrer, Freibeuter, Sklavenhändler, Admiral im Kampf gegen die Armada) als Hauptquartier genutzt worden zu sein.
Angeblich soll es auch drei Geister beherbergen... Jedenfalls ist das Essen gut, die Bedienung freundlich und professionell und die Atmosphäre nett. Abgeschlossen wird der nette Abend dann noch durch ein oder zwei Spiele "Magic" an Bord.
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Montag, 29. Juli 2019
Tag 83 - Penzance: Wind und Regen
Der Wetterbericht stimmt sehr gut und wir bekommen den angekündigten Regen mit Starkwind. Das stört und aber nicht, denn wir liegen geschützt im Hafen hinter einer hohen Mauer.
Alle Boote sind gut festgebunden und auch die Wellen draußen sind kein Problem für uns, denn der Hafen wird durch ein Tor verschlossen, das nur um Hochwasser geöffnet wird.
So können wir uns in aller Ruhe um Arbeiten im Schiff kümmern und etwas putzen und aufräumen. Ralf übernimmt die Toilette und ich tauche tief in unser "Kühl-Loch", räume alles aus und mache gründlich sauber.
Wir schlafen im Salon und haben die Achterkajüte bisher als Stauraum benutzt. Nun räume ich etwas um und mache Platz im Schrank, denn morgen bekommen wir Verstärkung durch unseren Sohn Jan.
Wir nutzen eine Regenpause um eine kleine Runde an Land zu laufen. Das letzte Mal waren wir 2015 auf unserem "Round-Britain-Light-Trip" hier und da war auch schlechtes Wetter, ich hatte schlechte Laune und war gar nicht an Land. Erster Eindruck: ich habe damals nicht besonders viel verpasst... Aber die Kirche sieht nett aus...
...ich kann ein paar Fotos von den sich an der Kaimauer brechenden Wellen machen und wir bekommen unseren obligatorischen Kuchen, diesmal mit Tee, in einem entzückenden kleinen Tea-Room.
Ich gehe direkt zurück aufs Boot und Ralf kauft noch fürs Abendessen ein. Dann sortiere ich noch die Lebensmittel und kümmere mich um einige Büroarbeiten, während Ralf das Cockpit reinigt. Heute hatten wir starken Ostwind mit Regen, der heute Nacht über Nord nach West drehen soll, dann nochmal mit mehr Wind und mehr Regen. Aber abends, wenn Jan kommt, sieht es schon wieder freundlicher aus.
Alle Boote sind gut festgebunden und auch die Wellen draußen sind kein Problem für uns, denn der Hafen wird durch ein Tor verschlossen, das nur um Hochwasser geöffnet wird.
So können wir uns in aller Ruhe um Arbeiten im Schiff kümmern und etwas putzen und aufräumen. Ralf übernimmt die Toilette und ich tauche tief in unser "Kühl-Loch", räume alles aus und mache gründlich sauber.
Wir schlafen im Salon und haben die Achterkajüte bisher als Stauraum benutzt. Nun räume ich etwas um und mache Platz im Schrank, denn morgen bekommen wir Verstärkung durch unseren Sohn Jan.
Wir nutzen eine Regenpause um eine kleine Runde an Land zu laufen. Das letzte Mal waren wir 2015 auf unserem "Round-Britain-Light-Trip" hier und da war auch schlechtes Wetter, ich hatte schlechte Laune und war gar nicht an Land. Erster Eindruck: ich habe damals nicht besonders viel verpasst... Aber die Kirche sieht nett aus...
...ich kann ein paar Fotos von den sich an der Kaimauer brechenden Wellen machen und wir bekommen unseren obligatorischen Kuchen, diesmal mit Tee, in einem entzückenden kleinen Tea-Room.
Ich gehe direkt zurück aufs Boot und Ralf kauft noch fürs Abendessen ein. Dann sortiere ich noch die Lebensmittel und kümmere mich um einige Büroarbeiten, während Ralf das Cockpit reinigt. Heute hatten wir starken Ostwind mit Regen, der heute Nacht über Nord nach West drehen soll, dann nochmal mit mehr Wind und mehr Regen. Aber abends, wenn Jan kommt, sieht es schon wieder freundlicher aus.
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Tag 82 - St.Mary's-Penzance: Gennaker-Wetter
Um 5:00 Uhr klingelt wie geplant der Wecker und wir machen uns im Sonnenaufgang auf den Weg nach Penzance. Zunächst ist noch recht wenig Wind, so dass die Maschine läuft, aber das soll im Laufe des Tages besser werden.
Nach einer Weile können wir tatsächlich die Segel hochziehen und Ralf macht einen ersten Gennaker-Versuch, aber wir sind einfach zu langsam und heute müssen wir ja in einem Zeitfenster ankommen, sonst ist das Tor zum Hafen zu. Also lassen wir erst mal die Maschine wieder mitlaufen. Doch dann können wir den Motor ausschalten und den Gennaker wieder aktivieren. Unser Ersatz-Gennaker-Baum aus Holz funktioniert gut. Durch die Wellen flappt das Segel manchmal und plötzlich weht es neben dem Schiff: wie sich herausstellt ist nichts gerissen, aber der vordere Schäkel hat sich gelöst...
Glücklicherweise ist der Wind noch so schwach, dass wir den Schäkel einfach wieder befestigen können. Weiter geht es Richtung Ziel, immer ein Auge auf dem ETA (estimated time of arrival), ob wir schnell genug unterwegs sind. Der Wind soll stärker werden und am Schluss wird uns auch der Tidenstrom helfen und so sind wir mit der Fahrt zufrieden. Unerwartet wird der Wind besser, als wir in die Landabdeckung kommen. Dort begegnen wir der GALATEA, einem Spezialschiff, dass sich um Seezeichen und Leuchttürme kümmert.
So können wir tatsächlich den ganzen restlichen Weg segeln und nehmen den Gennaker erst herunter, als wir in die Bucht abbiegen, in der unser Ziel Penzance liegt. Wir kommen tatsächlich ganz pünktlich zum Hochwasser um 14:22 an.
Wir nehmen Kontakt mit dem Hafenmeister auf, der gerade dabei ist, die Liegeplätze im inneren Hafen neu zu sortieren. Es gibt dort keine Boxen, sondern die Boote liegen längsseits zur Kaimauer im Päckchen, d.h. mehrere nebeneinander. Er weist uns an, zunächst vor dem Hafen zu warten. Wir binden uns an eine Mooringtonne und werden nach einer Weile zum Einfahren aufgefordert. Durch ein schmales Tor geht es hinein und wir bekommen einen Platz neben der schwedischen Malö.
Die netten Schweden beginnen gerade ihre Atlantikrunde und wollen über die Biskaya. Das bedeutet, dass sie auf ein Wetterfenster warten - gut, dann müssen wir nicht an Bord bleiben, um sie herauszulassen. Wir binden die TRITON nach allen Seiten fest, denn in den nächsten zwei Tagen soll Starkwind erst von Osten und dann von Westen kommen. Heute ist es aber erst einmal - nachdem das Tor zu ist - ganz ruhig und friedlich im Hafen.
Nach einer Weile können wir tatsächlich die Segel hochziehen und Ralf macht einen ersten Gennaker-Versuch, aber wir sind einfach zu langsam und heute müssen wir ja in einem Zeitfenster ankommen, sonst ist das Tor zum Hafen zu. Also lassen wir erst mal die Maschine wieder mitlaufen. Doch dann können wir den Motor ausschalten und den Gennaker wieder aktivieren. Unser Ersatz-Gennaker-Baum aus Holz funktioniert gut. Durch die Wellen flappt das Segel manchmal und plötzlich weht es neben dem Schiff: wie sich herausstellt ist nichts gerissen, aber der vordere Schäkel hat sich gelöst...
Glücklicherweise ist der Wind noch so schwach, dass wir den Schäkel einfach wieder befestigen können. Weiter geht es Richtung Ziel, immer ein Auge auf dem ETA (estimated time of arrival), ob wir schnell genug unterwegs sind. Der Wind soll stärker werden und am Schluss wird uns auch der Tidenstrom helfen und so sind wir mit der Fahrt zufrieden. Unerwartet wird der Wind besser, als wir in die Landabdeckung kommen. Dort begegnen wir der GALATEA, einem Spezialschiff, dass sich um Seezeichen und Leuchttürme kümmert.
So können wir tatsächlich den ganzen restlichen Weg segeln und nehmen den Gennaker erst herunter, als wir in die Bucht abbiegen, in der unser Ziel Penzance liegt. Wir kommen tatsächlich ganz pünktlich zum Hochwasser um 14:22 an.
Wir nehmen Kontakt mit dem Hafenmeister auf, der gerade dabei ist, die Liegeplätze im inneren Hafen neu zu sortieren. Es gibt dort keine Boxen, sondern die Boote liegen längsseits zur Kaimauer im Päckchen, d.h. mehrere nebeneinander. Er weist uns an, zunächst vor dem Hafen zu warten. Wir binden uns an eine Mooringtonne und werden nach einer Weile zum Einfahren aufgefordert. Durch ein schmales Tor geht es hinein und wir bekommen einen Platz neben der schwedischen Malö.
Die netten Schweden beginnen gerade ihre Atlantikrunde und wollen über die Biskaya. Das bedeutet, dass sie auf ein Wetterfenster warten - gut, dann müssen wir nicht an Bord bleiben, um sie herauszulassen. Wir binden die TRITON nach allen Seiten fest, denn in den nächsten zwei Tagen soll Starkwind erst von Osten und dann von Westen kommen. Heute ist es aber erst einmal - nachdem das Tor zu ist - ganz ruhig und friedlich im Hafen.
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Samstag, 27. Juli 2019
Tag 81 - Tresco-St.Mary's: Ein schöner Sommertag
So langsam denken wir über unsere Weiterfahrt nach und daher beobachten wir seit ein paar Tagen die Wetterentwicklung besonders aufmerksam. Ein dickes Tief nähert sich dem englischen Kanal und bevor das Montag/Dienstag da ist, wollen wir hier weg sein (Vorschau auf Dienstag 0:00 Uhr).
In England bedeutet das, einen Travelplan erstellen und Gezeiten und Strömungen am Start- und Zielort (und eventuell auch zwischendrin) in die Überlegungen mit einzubeziehen. Ein günstiger Tag für die Überfahrt ist Sonntag und da ist das Tor zum Hafenbecken mit ausreichend Wasser für uns in Penzance nur zwei Stunden vor und eine Stunde nach Hochwasser offen, d.h. Sonntag von 12:22 - 15:22 Uhr... Es sind 36 sm und das bedeutet ca. 7 Stunden... Aufbruch also um 5:30 Uhr und dann kommen nicht über das Tresco Low und müssten einen Umweg fahren... Wir entscheiden uns daher, unsere Ausgangsposition zu verbessern und uns nach St. Mary's zu verlegen.
Heute ist hier Hochwasser um 13:00 Uhr und so fahren wir kurz vorher los und über die Flachstellen, die wir schon mit der TIPSY und gestern mit der Fähre überquert haben. Ich habe extra den Weg der Fähre mit dem Smartphone aufgezeichnet und wir folgen genau diesem Track. Sollten wir auflaufen, könnten wir mit dem noch steigenden Wasser wieder freikommen. Aber alles geht gut und die kleinste Zahl auf dem Echolot ist 2,80 m, also noch ca. 0,80 m Platz. Bei Wind aus Nordwest, wie im Moment, legen wir uns nicht in den Haupthafen, sondern ankern in einer Bucht gegenüber. Nach einem kurzem Mittagessen fahren wir mit dem Dinghy ans Ufer und landen an einem sehr netten Strand.
Heute können wir uns noch Hugh Town anschauen. Funfact: die Scilly-Inseln gehören zur Duchy of Cornwall, dem Herzogtum Cornwall, das 1337 für den jeweiligen (männlichen) Thronerben geschaffen wurde. Im Moment ist natürlich Prince Charles der Duke of Cornwall. Hugh Town ist die Ausnahme - es wurde nämlich 1949 an die Einwohner verkauft. - Aber egal wem der Ort gehört, es ist ein netter Ferienort und wir schauen uns die verschiedenen Straßen und Geschäfte an. Im Vergleich zum Rest der Inseln schon fast eine Großstadt.
Es gibt einige Galerien, Andenkenläden, Cafés und Restaurants und oft wunderbaren Blumenschmuck. Ich bin ja selbst keine Gärtnerin, aber ich kann die Arbeit, die darin steckt aus vollem Herzen bewundern und mich daran erfreuen.
Wie immer nutzen wir die Gelegenheit an Land zum Kaffeetrinken, heute mit schönem Blick auf den Haupthafen:
Wir gehen noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Viel brauchen wir nicht, nur ein paar frische Sachen. Sonst sind wir immer noch gut ausgerüstet. Auch in Bezug auf Strom und Wasser können wir noch eine Weile durchhalten. Früher hätte ich mir gar nicht vorstellen können, wochenlang ohne Landstrom auf See, an der Mooring oder vor Anker zu liegen. Ralf schaut sich noch die Garnison an und ich laufen mit den Einkäufen zurück zu unserer Ankerbucht. Mir wird nicht langweilig, denn heute findet "Scilly 360" statt, eine Umrundung von St. Mary's für Schwimmer - insgesamt 15 km in vier Abschnitten und hier am Strand ist einer der Stopps. Jeder Schwimmer hat eine rote Boje und begleitet wird das ganze von Kajaks.
Ralf ist bald wieder da und zusammen genießen wir noch eine Weile das schöne Wetter am Strand. Dann geht es wieder zurück zum Boot. Netterweise helfen uns ein paar Herren, das Dinghy, das jetzt hoch und trocken liegt, wieder zurück ins Wasser zu tragen. Morgen klingelt dann um 5:00 Uhr der Wecker und unsere abwechslungsreiche Zeit auf den Inseln ist zu Ende.
In England bedeutet das, einen Travelplan erstellen und Gezeiten und Strömungen am Start- und Zielort (und eventuell auch zwischendrin) in die Überlegungen mit einzubeziehen. Ein günstiger Tag für die Überfahrt ist Sonntag und da ist das Tor zum Hafenbecken mit ausreichend Wasser für uns in Penzance nur zwei Stunden vor und eine Stunde nach Hochwasser offen, d.h. Sonntag von 12:22 - 15:22 Uhr... Es sind 36 sm und das bedeutet ca. 7 Stunden... Aufbruch also um 5:30 Uhr und dann kommen nicht über das Tresco Low und müssten einen Umweg fahren... Wir entscheiden uns daher, unsere Ausgangsposition zu verbessern und uns nach St. Mary's zu verlegen.
Heute ist hier Hochwasser um 13:00 Uhr und so fahren wir kurz vorher los und über die Flachstellen, die wir schon mit der TIPSY und gestern mit der Fähre überquert haben. Ich habe extra den Weg der Fähre mit dem Smartphone aufgezeichnet und wir folgen genau diesem Track. Sollten wir auflaufen, könnten wir mit dem noch steigenden Wasser wieder freikommen. Aber alles geht gut und die kleinste Zahl auf dem Echolot ist 2,80 m, also noch ca. 0,80 m Platz. Bei Wind aus Nordwest, wie im Moment, legen wir uns nicht in den Haupthafen, sondern ankern in einer Bucht gegenüber. Nach einem kurzem Mittagessen fahren wir mit dem Dinghy ans Ufer und landen an einem sehr netten Strand.
Heute können wir uns noch Hugh Town anschauen. Funfact: die Scilly-Inseln gehören zur Duchy of Cornwall, dem Herzogtum Cornwall, das 1337 für den jeweiligen (männlichen) Thronerben geschaffen wurde. Im Moment ist natürlich Prince Charles der Duke of Cornwall. Hugh Town ist die Ausnahme - es wurde nämlich 1949 an die Einwohner verkauft. - Aber egal wem der Ort gehört, es ist ein netter Ferienort und wir schauen uns die verschiedenen Straßen und Geschäfte an. Im Vergleich zum Rest der Inseln schon fast eine Großstadt.
Es gibt einige Galerien, Andenkenläden, Cafés und Restaurants und oft wunderbaren Blumenschmuck. Ich bin ja selbst keine Gärtnerin, aber ich kann die Arbeit, die darin steckt aus vollem Herzen bewundern und mich daran erfreuen.
Wie immer nutzen wir die Gelegenheit an Land zum Kaffeetrinken, heute mit schönem Blick auf den Haupthafen:
Wir gehen noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Viel brauchen wir nicht, nur ein paar frische Sachen. Sonst sind wir immer noch gut ausgerüstet. Auch in Bezug auf Strom und Wasser können wir noch eine Weile durchhalten. Früher hätte ich mir gar nicht vorstellen können, wochenlang ohne Landstrom auf See, an der Mooring oder vor Anker zu liegen. Ralf schaut sich noch die Garnison an und ich laufen mit den Einkäufen zurück zu unserer Ankerbucht. Mir wird nicht langweilig, denn heute findet "Scilly 360" statt, eine Umrundung von St. Mary's für Schwimmer - insgesamt 15 km in vier Abschnitten und hier am Strand ist einer der Stopps. Jeder Schwimmer hat eine rote Boje und begleitet wird das ganze von Kajaks.
Ralf ist bald wieder da und zusammen genießen wir noch eine Weile das schöne Wetter am Strand. Dann geht es wieder zurück zum Boot. Netterweise helfen uns ein paar Herren, das Dinghy, das jetzt hoch und trocken liegt, wieder zurück ins Wasser zu tragen. Morgen klingelt dann um 5:00 Uhr der Wecker und unsere abwechslungsreiche Zeit auf den Inseln ist zu Ende.
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Freitag, 26. Juli 2019
Tag 80 - St. Mary's: Fähre und Fahrrad
Mit der Fähre geht es heute von Tresco zunächst nach Bryher und dann zur Hauptinsel St. Mary's. Sie hat 40 % der Landfläche der Inseln (ca. 6,6 Quadratkilometer) und hier leben rund 1700 der 2200 Scillonians, davon über 1000 im Hauptort Hugh Town. Wir sind aber nicht hier, um uns die Stadt anzusehen und so laufen wir erst einmal zur Bank für Bargeld und dann zum typisch englischen Frühstück (das für uns heute eher ein Brunch ist).
Auch hier gibt es natürlich wieder die - ebenfalls typisch englischen - Telefonzellen. Wir sind nicht ganz sicher, ob die einfach stehen geblieben sind, oder ob sie extra aufgestellt wurden...
Wir haben online Fahrräder gemietet um einen Eindruck der Insel zu gewinnen und wir bekommen zunächst zwei "Comfort Bikes".
Die Insel ist hübsch und grün und es gibt auch wieder kleine Stände, oder in diesem Fall sogar eine kleine Hütte am Straßenrand in der Lebensmittel verkauft werden. Die Preise stehen an und das Geld wird einfach in eine Kasse gelegt (der Fahrradvermieter antwortete auf meine Frage nach einem Schloss: "Hier wird nix gestohlen!").
Wir legen an einem Pferdehof eine kurze Pause ein und Ralf stellt fest, dass sein Rad einen Platten hat. Ein Anruf beim Vermieter und das neue Rad - diesmal ein unbequemeres Mountain-Bike - wird schnell zu uns gebracht. In der Wartezeit freundet Ralf sich mit den Pferden auf der Weide an.
Soweit ist es nett hier aber die wirklich spektakulären Aussichtspunkte oder Sehenswürdigkeiten fehlen. Es ist alles größer als auf den anderen Inseln und wirkt auf mich "normaler". Felder, Weiden, kleine Straßen, einzelne Häuser, das könnte auch sonst irgendwo in England sein. Wir kommen am "Telegraph Tower" vorbei, der seine Karriere als Signalstation für die Marine begann und dann zur Telegrafen-Station wurde.
Es ist auch kein Problem, ein wieder ein nettes Café zu finden - diesmal eines, das von einer Deutschen betrieben wird. Dort gibt es typisch deutsche (?) Speisen wie Rollmops, bayerische Salami (?) und Apfelstrudel (?). Typisch oder nicht, der Strudel ist jedenfalls lecker!
Dann ist es schon wieder Zeit, die Räder zurückzugeben, denn unsere Fähre fährt um 16:00 Uhr. Praktisch aller Verkehr mit dem "Mainland" wird über den Hafen hier auf St. Mary's (und über den Flugplatz der Insel) abgewickelt. Als wir zurückkommen, wird die SCILLONIAN III gerade entladen. Davor warten die Inselfähren auf ihren Einsatz.
Auf der Rückfahrt legt dieFähre erst noch in St. Martin's an, bevor es weiter nach Tresco geht, so dass wir noch eine Rundfahrt bekommen. Dann muss sie durch das gleiche flache Fahrwasser wie wir mit der TIPSY und sie ist auch an den gleichen Stellen vorsichtig, an denen wir (allerdings bei noch weniger Wasser) Grundberührungen hatten. Wir verfolgen ihren Weg auf unserer Seekarten-App.
Auch hier gibt es natürlich wieder die - ebenfalls typisch englischen - Telefonzellen. Wir sind nicht ganz sicher, ob die einfach stehen geblieben sind, oder ob sie extra aufgestellt wurden...
Wir haben online Fahrräder gemietet um einen Eindruck der Insel zu gewinnen und wir bekommen zunächst zwei "Comfort Bikes".
Die Insel ist hübsch und grün und es gibt auch wieder kleine Stände, oder in diesem Fall sogar eine kleine Hütte am Straßenrand in der Lebensmittel verkauft werden. Die Preise stehen an und das Geld wird einfach in eine Kasse gelegt (der Fahrradvermieter antwortete auf meine Frage nach einem Schloss: "Hier wird nix gestohlen!").
Wir legen an einem Pferdehof eine kurze Pause ein und Ralf stellt fest, dass sein Rad einen Platten hat. Ein Anruf beim Vermieter und das neue Rad - diesmal ein unbequemeres Mountain-Bike - wird schnell zu uns gebracht. In der Wartezeit freundet Ralf sich mit den Pferden auf der Weide an.
Soweit ist es nett hier aber die wirklich spektakulären Aussichtspunkte oder Sehenswürdigkeiten fehlen. Es ist alles größer als auf den anderen Inseln und wirkt auf mich "normaler". Felder, Weiden, kleine Straßen, einzelne Häuser, das könnte auch sonst irgendwo in England sein. Wir kommen am "Telegraph Tower" vorbei, der seine Karriere als Signalstation für die Marine begann und dann zur Telegrafen-Station wurde.
Es ist auch kein Problem, ein wieder ein nettes Café zu finden - diesmal eines, das von einer Deutschen betrieben wird. Dort gibt es typisch deutsche (?) Speisen wie Rollmops, bayerische Salami (?) und Apfelstrudel (?). Typisch oder nicht, der Strudel ist jedenfalls lecker!
Dann ist es schon wieder Zeit, die Räder zurückzugeben, denn unsere Fähre fährt um 16:00 Uhr. Praktisch aller Verkehr mit dem "Mainland" wird über den Hafen hier auf St. Mary's (und über den Flugplatz der Insel) abgewickelt. Als wir zurückkommen, wird die SCILLONIAN III gerade entladen. Davor warten die Inselfähren auf ihren Einsatz.
Auf der Rückfahrt legt dieFähre erst noch in St. Martin's an, bevor es weiter nach Tresco geht, so dass wir noch eine Rundfahrt bekommen. Dann muss sie durch das gleiche flache Fahrwasser wie wir mit der TIPSY und sie ist auch an den gleichen Stellen vorsichtig, an denen wir (allerdings bei noch weniger Wasser) Grundberührungen hatten. Wir verfolgen ihren Weg auf unserer Seekarten-App.
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Tag 79 - Tresco: Kurzer Landgang
Es gibt wieder einiges an Bord zu tun Ralf macht sich um die Backskiste verdient, in die wir in letzter Zeit alles einfach hineingesteckt hatten... Nun ist sie wieder sortiert und aufgeräumt. Ich kümmere mich um die Fotos vom Atlantik, denn die konnten wir ja nicht über Satellit hochladen. Nun ist das auch ordentlich und mit Labeln, Daten und Bilder versehen. Alle Beiträge Azoren-Scillies sind nun hier: Klick. Es gibt noch ein warmes Mittagessen aus den letzen Atlantik-Vorräten und dann sind wir bereit für einen Landgang.
Wir sichern das Beiboot mit einen Anker, bringen den Müll weg, holen die gewaschene und gefaltete Wäsche ab, bezahlen unser Hafengeld (140 Pfund für die Woche - im Vergleich zu Cottage-Preisen von um die 2000-4000 Pfund ein echtes Schnäppchen) und gehen - wie so oft - Kaffeetrinken.
Wir sind nahezu die einzigen Gäste - ob es am Wetter liegt, dass heute eher etwas kühl und bedeckt ist? Wir kaufen noch ein paar Kleinigkeiten im Feinkostladen und verbringen einige Zeit am Strand. Sand, Tide und Muscheln erinnern mich an Juist, die Nordseeinsel, auf der ich als Kind viele schöne Urlaube verbracht haben.
Ich versuche auch, mich an eine Möwe und insbesondere an einen Austernfischer heranzuschleichen, aber die zwei sind nicht wirklich begeistert...
Es ist wieder Ebbe und das ist immer eine gute Gelegenheit, andere Boote anzuschauen, die trockengefallen und daher zu Fuß zu erreichen sind.
Auch ohne besondere Unternehmungen ist der Tag wieder schnell vorbeigegangen und ich bin gar nicht zu allen Erledigungen gekommen, die ich mir vorgenommen haben. Morgen wollen wir uns die Hauptinsel St. Mary's anschauen und wir fangen auch langsam an, zu überlegen, wann wir nach Penzance am Festland aufbrechen wollen. Dort sind wir mit unserem Sohn Jan verabredet.
Wir sichern das Beiboot mit einen Anker, bringen den Müll weg, holen die gewaschene und gefaltete Wäsche ab, bezahlen unser Hafengeld (140 Pfund für die Woche - im Vergleich zu Cottage-Preisen von um die 2000-4000 Pfund ein echtes Schnäppchen) und gehen - wie so oft - Kaffeetrinken.
Wir sind nahezu die einzigen Gäste - ob es am Wetter liegt, dass heute eher etwas kühl und bedeckt ist? Wir kaufen noch ein paar Kleinigkeiten im Feinkostladen und verbringen einige Zeit am Strand. Sand, Tide und Muscheln erinnern mich an Juist, die Nordseeinsel, auf der ich als Kind viele schöne Urlaube verbracht haben.
Ich versuche auch, mich an eine Möwe und insbesondere an einen Austernfischer heranzuschleichen, aber die zwei sind nicht wirklich begeistert...
Es ist wieder Ebbe und das ist immer eine gute Gelegenheit, andere Boote anzuschauen, die trockengefallen und daher zu Fuß zu erreichen sind.
Auch ohne besondere Unternehmungen ist der Tag wieder schnell vorbeigegangen und ich bin gar nicht zu allen Erledigungen gekommen, die ich mir vorgenommen haben. Morgen wollen wir uns die Hauptinsel St. Mary's anschauen und wir fangen auch langsam an, zu überlegen, wann wir nach Penzance am Festland aufbrechen wollen. Dort sind wir mit unserem Sohn Jan verabredet.
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