Auch an diesem Wochenende ging es wieder an den schönen Rursee, diesmal in den ABC. Unser Boot lag ja noch im Wasser und so konnten wir gemütlich am erst am Samstag morgen fahren. Der Windfinder hatte reichlich Wind angesagt (5, in Böen 7) und wir änderten den Trimm und zogen unseren alten Spi wieder ein. Der lässt sich leichter bergen und wir wollten den Stress von letzter Woche vermeiden...
Pünktlich um 14 Uhr starteten 11 Dyas und dazu noch diverse Kielzugvögel und H-Boote. Der Wind war stark, böig und drehig aber in den ersten beiden Runden noch gut segelbar. In der dritten Runde wurde es dann in dem schmalen Kanal zur Tonne zwei so richtig fies... Fallböen, mit heftigen Drehern, die bis zu 30 Grad aus unterschiedlichen Richtungen kamen... wie ich später hörte, kam es bei mehreren Vorschotern zum berühmten Rursee-Trapez-Dip...
Hier ein Archiv-Foto:
... oder zu Stürzen aus dem Trapez ins Schiff. Wir lagen sicher auf dem 3. Platz und verzichteten beim letzten Raumgang auf den Spi. Das hätte bei den besagten Drehern nur zu Chaos geführt!
Bei uns hatte sich ein Stagreiter gelöst, eine Barberholer-Rolle war ausgerissen und der Takeling auf der Fockschot hielt nicht richtig, daher legten wir eine kurze Pause zur Reparatur am Steg ein:
Der Wind war nicht weniger geworden und wir hofften, dass die Wettfahrtleitung den Kurs ändern und auf die Fahrt durch den Fallwind-Kanal verzichten würde... leider war das nicht der Fall. Wir entschieden uns zu starten, aber keine Heldentaten zu versuchen um Menschen (insbesondere mein Knie mit der Innenband-Zerrung) und Material zu schonen.
Der Start - es waren überhaupt nur noch drei Dyas angetreten - klappte prima und wir lagen vorne :-). Dann ging es wieder in den schmalen Kanal und dort war es bei mindestens einer Windstärke mehr noch übler als zuvor... Das war kein Segeln mehr nur noch K(r)ampf an der Windkante - wir waren uns sofort einig, dass wir das nicht brauchen und wir Stranskys drehten ab nach hause - es ging in toller Gleitfahrt zurück! Das Team Dauber hielt durch und kam als einziger Dyas ins Ziel. Das bedeutete dann den verdienten Gesamtsieg.
Hier ist der Windverlauf vom Nachmittag, Start war um 14.00 Uhr, dann legte der Wind ständig zu bis wir dann um kurz nach 16.00 aufhörten:
Wir konnten vom Steg aus noch die H-Boote beobachten, die - dank 50% Ballastanteil auf der Kreuz gut zurecht kamen, aber auf dem Spi-Gang Adrenalin für die Zuschauer boten: Sonnenschuss in Richtung Felsen, Spi überfahren und unter dem Schiff, Spi hinter dem Schiff... es war alles dabei!
Am nächsten Morgen war der Wind, nach einer stürmischen Nacht, noch einmal stärker geworden, so dass gar nicht mehr gestartet wurde. Wir hatten also Zeit, unser Boot in Ruhe zusammenzubauen. Paddeln gegen den Wind zum Slip war nicht möglich, so dass wir netterweise geschleppt wurden:
Dank an alle Helfer und Organisatoren, speziell auch für alle Hilfe im Segelclub Rursee - wir kommen gerne wieder!