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Sonntag, 31. Dezember 2017

Tag 181 - St. Lucia: Kaffee und Schwefel

Wir sind noch einen Tag mit dem Auto unterwegs und heute wollen wir nach Soufrière weiter im Süden. Dort gibt die Wahrzeichen von St. Lucia, Gros Piton und Petit Piton, zwei erkaltete Vulkankerne direkt an der Küste. Heute ist es bedeckt und regnet immer mal wieder, so dass wir sie nur in Wolken sehen können.

Auf St. Lucia gibt es eine Straße an der Westküste, eine an der Ostküste und eine Verbindungsstraße. Luftlinie sind es 28 km zu unserem Ziel aber auf der gewundenen Straße werden daraus 53 km und Google Maps berechnet die Fahrtzeit mit mehr als 1,5 Stunden. Die Fahrt ist abwechslungsreich und führt wieder durch verschwenderisch grüne Landschaft und bergauf und bergab mit einem gelegentlichen Blick aufs Meer. Unser Auto ist alt aber diesmal ausreichend dimensioniert für die verkleinerte Familie.
Soufrière selbst ist erst einmal enttäuschend, und zunächst sieht es schlecht aus für unsere Idee, dort ein spätes Frühstück einzunehmen. Aber dann stoßen wir durch Zufall auf „Zaka’s Art Café“, das selbst bei dem trüben Wetter einen freundlichen Eindruck macht.
Wir haben uns nicht getäuscht: es ist ein Familienbetrieb, die Mutter kocht und auch die Kinder helfen mit. Wir bekommen Kaffee und heiße Schokolade aus eigener Herstellung, Smoothies und das draußen angekündigte Chicken Roti (die Familie hat indische Wurzeln). An den Wänden hängen zahlreiche bunte Masken und Vater und Sohn spielen auf der Gitarre.
Wir hätten auch einen kleinen Hund bekommen können, aber entscheiden uns dann doch, davon Abstand zu nehmen…
Wir fahren weiter zu den „Sulfur Springs“, einem Gebiet mit heißen Thermalquellen und Schwefelfumarolen (eine Stelle, an der in einem aktiven Gebiet vulkanische Gase austreten). Das Kombiticket ist mit 12,10 US-Dollar vergleichsweise günstig und wir bekommen zunächst eine individuelle Führung zum aktiven Feld. Je nach Windrichtung riecht es intensiv nach faulen Eiern, Dämpfe steigen auf und in Löchern blubbert dunkelgrauer Schlamm.
Dann wollen wir den Schlamm auch selbst ausprobieren, insbesondere weil ein Bad und eine Schlammpackung hilfreich gegen Rheuma sein sollen und jeder, der aus dem Bad kommt gleich 10 Jahre jünger aussieht (Quelle: Parkmitarbeiter). Gesagt getan: nach Studium der Baderegeln stürzen wir uns in die Fluten, oder lassen uns eher langsam hineingleiten, denn das Wasser hat die Temperatur einer heißen Badewanne. Es gibt ein Peeling mit mineralischem Schlamm und dann liegen wir noch eine Weile im Wasser und entspannen.
Bei den ganzen Verboten stand nicht, dass es verboten ist, einen Staudamm zu bilden, indem man sich vor den Abfluss setzt, bis das ganze Becken überläuft, also haben Ralf und Max das dann gleich ausprobiert…
…es war auch nicht erwähnt, dass man sich nicht kopfüber in den Abfluss stürzen sollte, also hat Max auch das noch getan (keine Angst, Jan hatte seine Füße fest im Griff).
Heute hatten wir ein wesentlich besseres Gefühl bei unseren Unternehmungen als gestern. Das Café war freundlich, individuell und ganz offensichtlich erfolgreich und auch die Sulphur Springs waren nett gemacht und haben uns gut gefallen.

Nun bleibt uns noch, allen ein gesundes, glückliches, erfolgreiches neues Jahr zu wünschen – mögen eure Wünsche und Pläne in Erfüllung gehen!

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