Tag 48 - Ärmelkanal-Cherbourg: Nacht und Tag

In der Nacht können wir mit leichtem Wind und günstigem Strom bis "um die Ecke" bei dem (von uns besichtigten) Leuchtturm "Phare de Gatteville" segeln. Wir hören Musik im Cockpit (z.B. Moonlight Serenade) und haben eine gute Zeit. Dann verlässt uns leider der Wind, aber wir kommen mit Schiebestrom gut voran und sind Nachts um 02:15 Uhr sicher festgemacht in Cherbourg.

Bis wir dann alle im Bett sind ist es richtig spät geworden und daher schlafen wir erst einmal aus. Ralf hat frisches Brot und Croissants besorgt und es gibt erst einmal einen ausgiebigen Bruch. Dann verstauen wir alle Leinen, decken das Groß ab und machen insgesamt klar Schiff, bevor wir zur Erkundung der Stadt aufbrechen. Ich habe eine Schrecksekunde, als mein Rad unter mir zusammenklappt, aber es ist glücklicherweise nix passiert. Demnächst muss ich vor dem Losfahren alle Verriegelungen kontrollieren... Wir gehen als erstes in den "Parc Emmanuel Liais", einem botanischen Garten, der der Stadt vom Namensgeber gestiftet wurde.

Vielleicht liegt es daran, dass die Gewächshäuser mit den exotischen Pflanzen und das Museum geschlossen sind oder am Nieselregen, aber ich finde ihn nicht besonders beeindruckend.

Der Regen und der Film von 1964 "Les Parapluies de Cherbourg" mit einer ganz jungen Catherine Deneuve (Klick) inspiriert uns, die örtliche Regenschirm-Manufaktur zu besuchen (siehe Titelbild). Es gibt verschiedene Modelle zur Auswahl, aber nicht in unserer Preisklasse...

Statt dessen gehen wir zu Patisserie Yvard, die Kuchen und Schokolade selbst herstellt. Es gibt eine eigene Karte für verschiedene Sorten Trinkschokolade und wir können beobachten, wie die spezielle Schokolade zur Zubereitung geholt wird - einfach köstlich!

Der Laden ist klein, aber während wir da sitzen, werden ständig Geschenkpakete verkauft. Auf der Webseite können die Leckereien auch bestellt werden: Klick. Danach machen wir uns auf den Rückweg, ich mit dem Rad, die Jungs zu Fuß. Das Wetter ist wirklich abwechslungsreich. Wir hatten heute Regen, Sonne, Wolken und dann das Ganze wieder von vorne... Ich fahre noch bei der Basilika Sainte-Trinité vorbei, die aber eher enttäuschend ist.

Morgen werden wir auf jeden Fall noch hier bleiben, denn es ist Starkwind aus westlichen Richtungen vorhergesagt. Danach soll der Wind aber auf Nordost drehen und damit kommen wir dann gut weiter.