Wie geplant geht es um kurz nach 7:00 Uhr los und wie
geplant schiebt die Strömung hier im oberen engen Teil des Delaware River in
unsere Richtung mit. Nach einer guten Stunde können wir sogar die Segel setzen
und mit halben Wind machen wir sehr gute Fahrt, teilweise über 9 Knoten!
Wir fühlen uns wie auf dem Rhein und dazu passt auch sehr
gut, dass wir an einem Atomkraftwerk vorbeikommen – zwar nur ein Kühlturm, aber
sonst sehr ähnlich wie Biblis…
Wir fahren ein kleines Stück außerhalb des Fahrwassers, denn
hier sind doch einige Frachtschiffe unterwegs – allerdings nicht besonders schwer
beladen. Leider ist es irgendwann mit dem schönen Schiebestrom vorbei und damit
wir im Zeitplan bleiben, muss nach halber Strecke dann doch der Motor wieder
mithelfen.
Als ich die Navigation machte, habe ich erst einmal die
vorsichtige Route ganz außen um alle Untiefen vor Cape May gelegt. Wind und
Strom können hier zu sehr unangenehmen stehenden Wellen führen. Allerdings gibt
es bei ruhigen Wetter noch die Option, durch ein Innenfahrwasser zu fahren. Wir
kommen bei moderatem Wind und für uns (wieder) günstigen Strom an und so ändere
ich den Kurs, was uns 7 sm (über eine Stunde Fahrtzeit) spart.
Selbst bei diesen guten Verhältnissen gibt es vor dem Kap
dann doch unangenehme Strömungen und Wellen. Wenn wir eines auf dieser Reise
gelernt haben, dann dass jedes Kap erobert werden muss. Es klappt aber alles sehr
gut und wir kommen problemlos durch die Flachstellen (die danke Hochwasser gar
nicht so flach sind).
Im Moment ist es eher schwachwindig, aber laut
Wettervorhersage solle heute Nacht eine Front mit reichlich Wind über uns
ziehen, also wollen wir einen Platz in einer Marina buchen. Das ist gar nicht
so einfach, denn die ersten drei, die wir anrufen, haben nix mehr frei.
Schließlich bekommen wir aber doch noch ein Plätzchen in der
Harbor View Marine. Auch wieder eine trickreiche Einfahrt – wir werden nur bei
richtiger Tide hier wieder rauskommen – und die Triton ist das einzige
Segelboot in der etwas rustikalen Marina, aber wir sind hier sicher
festgebunden. Morgen wollen wir uns dann wahrscheinlich einen Ankerplatz suchen
und dann auf den richtigen Wind für den Sprung nach Sandy Hook (kurz vor New
York) warten.
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