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Freitag, 7. Juni 2024
Tag 18 - Inishmore-Inisheer-Inishmore: Rundreise
Es gibt insgesamt drei Aran-Inseln: Inishmore, Inishmaan und Inisheer, die in einer Reihe in der Bucht von Galway liegen. Nur die größte, Inishmore, hat eine für uns geeignete Bucht und so beschließen wir, die kleinste Insel, Inisheer (Inis Oírr), heute mit der Fähre zu besuchen.Die Insel ist tatsächlich sehr klein, ca. 2 x 4 km und wir wollen sie uns mit dem 1-PS-Wagen anschauen. Kevin und Rosie fahren uns - zusammen mit noch einem amerikanischen Gast - zu den Sehenswürdigkeiten und wir bekommen unterwegs noch Informationen zu Vergangenheit und Gegenwart (siehe Titelbild).Auch hier besteht der Boden aus Kalkstein, auf dem in mühsehliger Arbeit kleine Gärten und Weiden angelegt wurden. Aus den losen Steinen wurden die Trockenmauern errichtet, die auch diese Insel in kleine Quadrate unterteilt. Auf dem Felsboden konnte jedoch noch nichts angebaut werden.Auf den Steinen wurde dann mit Seetang vermischter Sand verteilt. Die Mauern schützten den neuen Boden davor, durch Regen oder Sturm fortgeschwemmt oder weggeweht zu werden. Durch das milde Klima (durchschnittlich 6 Grad im Januar und 15 Grad im Juli - zum Vergleich Darmstadt 2 Grad Januar und 20 Grad Juli) wachsen hier arktische, meditarrane und alpine Pflanzen nebeneinander. Wir sehen einige Traktoren auf unserem Weg auf den schmalen Straßen über die hügelige Insel.Beim Wrack des Frachtschiffs MV Plassy halten wir an. Das Frachtschiff lief hier 1960 auf ein Riff direkt vor der Insel. Alle Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden.Auch hier sind eineige andere Kutschen mit uns unterwegs, aber es ist lange nicht so touristisch überlaufen wie Inishmore gestern.Zurück im Ort trennen sich unsere Wege. Ralf macht sich daran, O'Brian's Castle anzusehen, dessen Ruine oben auf dem Berg thront (Bild von Ralf).Von dort hat er einen wunderbaren Blick über die Insel und auf den Hafen mit dem Fähranleger (Bild von Ralf).Ich habe mich gestern ausreichend als Bergziege betätigt und erkunde lieber die Gegend in Hafennähe. Auch dort gibt es einiges zu sehen. Am Strand liegen traditionelle irische Curragh-Boote, die aus einem geteerten Leder- oder Stoffüberzug über einem leichten Holzgerippe bestehen.Ich besuche das Heritage-Center, in dem die typischen gestrickten Aran-Sweater verkauft werden, die wir auch schon auf Inishmore gesehen haben und freue mich, dass hier auch mal ein Pferd im Vorgarten steht.Wir treffen uns wieder und laufen zusammen Richtung Hafen. Schon heute morgen ist eine große Gruppe von Jugendlichen mit uns Fähre gefahren. Wahrscheinlich besuchen sie eine Sommerschule für die irische Sprache. Hier stehen sie gerade Schlage vor dem örtlichen Supermark, wo sie nur in 10er-Gruppen eintreten dürfen. Ich amüsiere mich über den Dresscode, der bei Personen der weiblichen Überzeugung kurze Hosen und Hoodies vorsieht - heute morgen bei 13 Grad und Nieselregen nicht die optimale Kleidung...Auf der Rückfahrt verschwindet die Jugend dann auch geschlossen unter Deck. Wir kommen alle gut wieder auf Inishmore an und wir kaufen noch Salat fürs Abendessen im Supermarkt und gehen dann zum Dinghy Dock. Dort komme ich ins Gespräch mit einem anderen Segler, der gerade anlegt. Wir unterhalten uns erst allgemein und dann erwähne ich Dave aus Australien, den wir letztes Jahr zusammen mit Helen aus Irland in Dingle kennengelernt haben. Und da sagt er doch, dass Helen seine Mutter ist! Tatsächlich haben wir mit Mark, Dave und Helen letztes Jahr einen sehr netten Abend im Pub verbracht. Wir haben uns gegenseitig erst einmal gar nicht erkannt, aber dann war die Freude um so größer - die Seglerwelt ist klein! Mark hat letztes Jahr einhand eine Atlantikrunde gesegelt und dabei Dave aus Australien kennengelernt. Helen hat Mark auf den Azoren besucht und ist dann spontan mit Dave, der noch ein Crewmitglied suchte, zusammen nach Irland gesegelt. Sie haben sich so gut verstanden, dass Helen auch dieses Jahr zusammen mit Dave unterwegs ist und grade in Schottland segelt. Vielleicht können wir sie Ende Juni in Sligo treffen!
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