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Donnerstag, 6. Juni 2024

Tag 17 - Inishmore (Inis Mór = große Insel): Tagestourismus

Natürlich wollen wir uns auch Inis Mór, so die irische Bezeichung, die größte der Aran Island ansehen. Sie gehören zum Gaeltacht, also zu den Regionen, in denen Irisch die offiziell vorherrschende Sprache ist.
Zu den rund 800 Einwohnern kommen in den Sommermonaten noch jede Menge Tagestouristen nach dem Motto: ausbooten-ausbeuten-einbooten. Wir schließen uns heute den Touristen an und fahren mit dem Beiboot an Land, was für mich gar nicht so einfach zu erreichen ist, denn es ist wenig Wasser da und die Treppe zur Landung daher schwer zu erreichen... Aber dann ist es geschafft und wir können unsere vorbestellten E-Bikes abholen und uns auf den Weg über die Insel machen.
Als wir kommen ist es noch relativ ruhig, aber am Färanleger stehen hunterte von Rädern bereit, denn das ist eine populäre Methode, die ca. 14 km lange Insel zu erkunden. Die Straße ist gesäumt von niedrigen Steinmauern, die auch weite Fläche den Insel in kleine Rechtecke unterteilen, auf denen Pferde, Kühe und Esel grasen.
Neben Fahrrädern werden die Touristen auch mit zahlreichen Minibussen und mit Pferdekutschen über die Insel gefahren, was mich an meine Kinderzeit auf Juist denken lässt.
Unser Weg führt vorbei an einer Seehunde-Kolonie, die von einem Aussichtspunkt aus beobachtet werden können. Sie sind nur sehr klein in der Entfernung zu erkennen und mittlerweile sind die Fähren angekommen und es wird ziemlich voll.
Ein Stück weiter gibt es ein großes Geröllfeld, auf dem schon zahlreiche Steintürme und -türmchen stehen. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen und errichten unser eigenes Bauwerk. Es ist sehr befriedigend, wenn ein Stein gut in das Puzzle passt.
Alle Besucher folgen dem gleichen Weg und so kommen wir an ein nett aussehendes Café.
Es ist wieder abwechslungsreiches Wetter und wir setzen uns unter ein Vordach, essen ein Sandwich und beobachten die Menschenströme und Reisegruppen - sehr viele Franzosen - die ebenfalls hier Station machen. Ralf ist erst ziemlich unbegeistert vom "Massen"tourismus, aber dann auch amüsiert über das Chaos von Kutschen, Bussen und Rädern.
Neben der Nahrungsaufnahme können hier auch noch Andenken erworben werden und das sind überwiegend die typische Aran-Pullover, die es in allen möglichen Farben und Variationen gibt.
Ein kleines Stück weiter müssen wir dann die Räder am Besucherzentrum abstellen, denn das letzte Stück zum Fort "Dún Aonghasa" laufen - eine Herausforderung für mich, denn es geht teilweise über Stock und Stein, aber die Wolken verschwinden, die Sonne kommt heraus und die Aussicht belohnt die Anstrengung. Die Anlage besteht aus vier halbkreisförmigen Trockensteinmauern, die direkt an einer 90 m hohen Klippe errichtet wurden (siehe Titelbild). Die älteste (innere) Mauer stammt aus der Bronzezeit vor rund 3.000 Jahren. Später wurde sie dann erweitert, z.B. um sogenannte "Cheval de frise", eng gestellte Steinpfeiler, die Gegnern die Annäherung erschweren sollten.
Nun wird es langsam Zeit, uns auf den Rückweg zu machen. Es wird merklich leerer und die Geschäfte packen ihre Waren ein - offensichtlich nähert sich die Abfahrtszeit der Fähren. Neben Weidetieren und Touristen haben wir heute auch noch verschiedenste Vögel getroffen.
Bei strahlender Sonne sehen die Straßen, Weiden und Buchten gleich noch viel schöner aus!
Insgesamt hat uns der abwechslungsreiche Tag auf der Insel gut gefallen. Wir genießen noch eine Weile die Sonne und die Ruhe auf einer Bank am Hafen, bevor wir uns mit unserem Dinghi auf den Rückweg machen. Wieder beeindruckend, wie die Gezeiten die Situation verändern. Jetzt kann ich problemlos einsteigen.
Es ist dann aber auch ein gutes Gefühl, wieder nach Hause auf die Triton zu kommen. Heute abend ist es fast windstill und das Boot liegt ganz ruhig.

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