Seiten
▼
Donnerstag, 17. August 2023
Tag 82 - Cape Clear-Bere Island: Viele Kurse
Für die knapp 30 Meilen nach Bere Island habe ich nach Studium der Wetterberichte mit kräftigem Wind, Wellen und Regen gerechnet. Da war es eine sehr angenehme Überraschung, dass der Wind ideal und die Wellen nur auf dem Stück bis Mizzen Head unangenehm waren und das sogar noch die Sonne herauskam. Es wurde nicht langweilig, denn außer diversen Fischpötten durfen wir mehrfach die Segel anpassen. Los ging es vor dem Wind mit ausgebaumter Fock.Wir hatten kurz überlegt, ob wir noch den berühmten Fastnet Rock runden sollten, aber der Umweg hätte unsere Zeitplanung mit günstigem Strom negativ beeinflusst. Daher konnten wir den markanten Leuchtturm nur aus der Ferne bewundern. Er ist Wendemarke für das alle zwei Jahre ausgetragene Fastnet Race - eine der bekanntesten Offshore Segelretatten der Welt und bekannt für seine anspruchsvollen Wetterbedingungen. Beim Rennen 1979 kamen in einem schweren Sturm insgesamt 19 Personen (davon 15 Regattateilnehmer ums Leben, mindestens 75 Boote kenterten und fünf sanken. Auf Cape Clear Island sahen wir den Gedenkstein für die Toten.Wir haben glücklicherweise seht gute Bedingungen, die noch besser werden, als wir zunächst Brow Head (den südlichsten Punkt der irischen Hauptinsel, der Fastnet Rock ist der südlichste Punkt insgesamt) und dann Mizen Head mit der interessanten Brücke runden und nach Norden abbiegen (Foto von Ralf).Wir halsen (Großsegel auf die andere Seite) und müssen nicht mehr ausbaumen. In der Landabdeckung werden und Wellen deutlich kleiner und wie berechnet schiebt der Strom kräftig mit - so schön kann Segeln sein! Wir binden ein Reff ins Groß und entscheiden uns - anders als gestern in der Karte aufgezeichnet - in die Bantry Bay zu fahren und Bere Island im Osten zu runden. Das bedeutet hart am Wind zu fahren (siehe Titelbild). Hier unsere verschiedenen Kurse mit Segelstellung und Strömung (blaue Pfeile).An der Ostspitze von Bere Island liegt laut unserer elektronischen Seekarte eine südliche Untiefentonne - laut der Papierkarte eine östliche... wir vermuten erst, dass die Tonne einfach falsch ausgewiesen ist. Wie sich herausstellt, gibt es tatsächlich zwei Tonnen und wir ändern den Kurs entsprechend.Auf dem letzten Stück bis zur Marina nehmen wir dann das Groß herunter und fahren nur mit Fock. Hier liegen wir sehr geschützt und können die Nacht und die nächsten Tage mit reichlich Regen und Wind abwettern.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.