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Dienstag, 14. Juni 2022

Tag 30: Pornic: Getrennte Wege

Wieder ist "Boatoffice" fällig. Mit Hilfe von Google Translate schreibe ich an den Fahrradvermieter in La Turballe, der die Kaution für die Räder nicht wieder freigegeben hat, so dass 1900 € auf unserem Triton-Konto als Umsatz vorgemerkt ist - ärgerlich, denn dadurch können wir die EC-Karte nicht mehr benutzen. Auch ärgerlich, dass die DHL behauptet, dass ich an meiner Adresse nicht aufzufinden bin (und ich wohne dort seit 30 Jahren) und deswegen die bestellten Sachen an den Absender zurückgeschickt hat... das erfordert natürlich auch wieder Telefonate und Mails... Angenehmer ist da schon, die weitere Route zu planen und zu überlegen, welche Häfen wir noch anlaufen wollen/können, bevor wir Ende des Monats für eine kurze Pause nach Hause fahren. Dafür schaue ich auch schon mal nach Zugverbindungen.

Währenddessen macht Ralf eine Fahrradtour Richtung Westen die Küste entlang. Er hat von mir den Auftrag erhalten, Fotos zu machen. Er schickt mir auch netterweise dieses Foto. Offensichtlich wird die Netz-Technik, die wir gestern auf dem Kanal beobachtet haben, auch an der Küste verwendet. Blöde ist, dass er danach sein Smartphone in die hintere Hosentasche steckt und beim Aufsteigen auf das Rad dann ein Knack-Geräusch hört. Jetzt ist das Display zunächst mit Tesafilm repariert und funktioniert ganz normal.
Nachdem ich mit meinem Bürokram fertig bin, mache ich eine Runde durch den windstillen Hafen, den wir uns mit einigen Fischerbooten teilen.
Dann fahre ich nochmal nach Pornic-City, wo ich mich mit Ralf treffen will. Er ist noch unterwegs und daher beschließe ich, mir die Kirche anzusehen (siehe Titelbild im Hintergrund). Ich klettere also eine ganze Reihe von Stufen nach oben, bevor ich einen Blick in die "Eglise Saint-Gilles" werfen kann.
Ich selbst gehöre zwar keiner Kirche an, zünde aber trotzdem gerne ein paar Kerzen an und sende gute Gedanken an Familie und Freunde. Etwas unheimlich wird mir, als dann mein Handy klingelt und ich den Namen einer verstorbenen Freundin auf dem Display sehe... Wie sich herausstellt ist es aber dann keine Verbindung ins Jenseits, sondern mein Sohn, der das Seniorentelefon für meinen Vater umprogrammiert und die Kurzwahl testen wollte.
Ich habe ein wenig ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht ganz genug Kleingeld habe, um die Kerze zu bezahlen. Aber die Gemeinde hier ist ganz fortschrittlich und es ist problemlos Kartenzahlung möglich...
Ralf und ich essen noch ein kleines Eis in Pornic und dann radeln wir zusammen zurück zum Boot, wo wir vor dem Abendessen noch etwas entspannen.
Jetzt geht es ins Bettchen, denn morgen müssen wir früh starten, um hier mit ausreichend Wasser hinaus und in den Zielhafen mit ausreichend Wasser hinein zu kommen.

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