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Montag, 13. Juni 2022

Tag 29 - Pornichet-Pornic: Sonne und Wind

Die Hafendichte ist hier in der Gegend groß und wir überqueren heute die Loire-Mündung und fahren um ein Kap in den Hafen Pornic, den uns die Crew der Sea Pearl empfohlen hatte. Bei gutem Wind und mit keiner Wolke am Himmel geht es los. Wir müssen wieder aus einer Bucht hinaus und in eine andere hineinfahren und das bedeutet wieder viele verschiedene Kurse. Der Wind aus Nordosten, also zunächst von hinten. Bis zum Kap haben wir halben Wind und das letzte Stück hart am Wind (siehe Titelbild). Wir freuen uns, dass wir es ohne Wende bis kurz von den Hafen schaffen.
Nicht erfreulich ist, dass es auf dem kurzen Stück mit Wind direkt von hinten zu Diskussionen zwischen Crew und Skipper kommt. Ich bin da immer sehr vorsichtig, denn der schwere Baum ist ganz auf einer Schiffsseite und es besteht die Möglichkeit, dass er unkontrolliert auf die andere Seite schwingt. Um das zu verhindern, kann er mit einem sogenannten Bullenstander festgebunden werden. Ich plädiere also für die "Bulle" und Ralf findet das übertrieben vorsichtig bei diesen Bedingungen. Glücklicherweise passiert nix, wir können dann "abbiegen" und damit ist die Gefahr gebannt. Kurz vor dem Hafen treffen wir dann noch einen Fischer (dem natürlichen Feind des Seglers) mit Schleppnetzen, der uns aber tatsächlich ausweicht.
In Pornichet waren ganz kurz nach Niedrigwasser losgefahren, so dass wir in Pornic mit reichlich Wasser ankommen, denn die Hafeneinfahrt ist flach und der Koeffizient hoch. Ein hoher Koeffizient bedeutet, dass Springzeit ist, also hohe Fluten und niedrige Ebben. Wir nehmen Kontakt mit dem Hafenmeister auf, um uns einen Liegeplatz mit ausreichender Tiefe zuweisen zu lassen. Er verspricht, einen Platz für uns zu suchen... und wir warten... und warten... und fahren Kreise... und noch mehr Kreise... ich habe bald den Refrain des Grönemeyer-Lieds "Mambo" im Kopf: "Aaaaah, ich drehe schon seit Stunden - im Hafen - meine Runden... ich finde keinen Parkplatz..." - siehe hier: Klick. Aber schließlich meldet sich der Chef und wir können endlich anlegen. Das Warten hat sich gelohnt, denn hier sieht es sehr nett aus! Ralf kocht schon mal die Bolognese-Sauce für das Abendessen, nicht ohne vorher sorgfältig das Messer zu schärfen...
Dann bauen wir wieder die Fahrräder auf, um schon mal einen Blick auf den Ort selbst zu werfen - der erste Eindruck bestätigt sich: wirklich postkartenhübsch!
Direkt neben unserem Hafen geht eine schmale Meeresbucht in den "Canal de Haute-Perche" über, ein zum Kanal ausgebauter Fluss, der von Pornic aus ins Hinterland führt. Hier liegen viele Boote an Mooringtonnen oder im Stadthafen.
Wir fahren noch ein kleines Stück den Kanal entlang, genießen die schöne Stimmung und bewundern ein Häuschen direkt am Wasser, das auf seiner Terrasse gleich eine Möglichkeit zum Fischfang hat...

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