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Donnerstag, 6. September 2018

Tag 429 - Dennis-Baltimore: Abschied von der TRITON

Ich bin es ja schon gewöhnt, an meinem Geburtstag auf der TRITON, die an Land steht, aufzuwachen. Letztes Jahr waren wir in Talaminhos in der Nähe von Lissabon, um das Wellenlager auszutauschen. An Land bedeutet hoch und trocken, also keine Toilette und auch das Wasser haben wir gestern schon abgelassen. Zum Glück gibt es diesmal keine Hunde, die uns am Verlassen des Schiffs hindern… So steht der Morgenhygiene nichts im Weg. Wir räumen noch eine Menge Kleinigkeiten weg und auf und bauen die Kuchenbude über das Cockpit. Dann gibt es ein stärkendes Frühstück im netten Café.
Bis auf das Problem mit den Gezeiten haben wir uns wieder eine Marina nach unserem Geschmack ausgesucht. Ein Familienunternehmen mit sehr netten Mitarbeitern, die einen guten Job mit der TRITON gemacht haben. In großen Unternehmen ist es oft nicht erlaubt, selbst am Boot zu arbeiten oder auf dem Boot an Land zu schlafen, aber hier ist das alles kein Problem. Alle sind sehr hilfsbereit, versprechen, sich gut um die Lady zu kümmern und die von uns ausgesuchten Arbeiten bis nächsten Mai zu erledigen, wenn wir wieder zurück sein wollen. Beruhigt bestellen wir ein Uber-Taxi, das uns zum Bus nach Hyannis bringt.
Wir kommen rechtzeitig an und können in zwei Stunden direkt bis zum Logan-Airport in Boston fahren. Eine sehr gute Verbindung zum günstigen Preis! Die nächste Hürde ist das Einchecken des Gepäcks, denn das ist viel zu schwer… Aber offensichtlich interessiert das keinen und die Taschen sollen direkt nach Frankfurt gehen. Auf zur Sicherheitskontrolle – sehr sorgfältig und wir werden mehrmals zurückgerufen, um wirklich alle elektronischen Geräte auszupacken (Laptop, 2x Tablet, 2x Kindle-Reader, 2x Smartphone, Kameras etc.), aber auch das überstehen wir gut. Wir fliegen zunächst nach Boston, mit der Fluglinie JetBlue, von der ich noch nie gehört habe.
Der Flieger ist aber prima ausgestattet mit viel Beinfreiheit und für jeden einen eigenen Bildschirm. Das nutzt aber nichts, wenn das Headset des Piloten nicht funktioniert und es eine Ewigkeit dauert, bis er Ersatz bekommt. Nun ist natürlich unser Startplatz weg und wir müssen Schlange stehen. Der Pilot murmelt etwas von 19 anderen Flugzeugen vor uns… Wir beginnen uns Gedanken über unseren Anschlussflug zu machen und Ralf träumt schon von einem komfortablen Hotelzimmer in Baltimore…
Aber daraus wird nix, denn nachdem wir im Laufschritt (soweit mir das möglich ist) zum maximal weit entfernten Gate für den Weiterflug gehetzt sind, stellt sich heraus, dass dieser Flug eher noch mehr Verspätung hat. Wir kommen mit einem netten jungen Mann ins Gespräch, ein deutscher Biochemiker, der mehrere Jahre am MIT unterrichtet hat. Da wir es gerade besichtigt haben gibt es sofort ein gemeinsames Thema. Schließlich werden wir an Bord gelassen, aber die Warterei geht weiter. Ich setze einfach die rosarote Brille auf und denke daran, dass Ralf und ich uns heute vor 41 Jahren in der Schule kennengelernt haben…
Eigentlich sollten wir mit Condor fliegen, doch letzte Woche habe ich ein Mail bekommen, dass der Flug von Air Europe durchgeführt wird, einer spanischen Airline, die wohl neuerdings mit Conder zusammenarbeitet. Jedenfalls ist die Maschine ziemlich schmutzig und die Sitze so eng, dass gefühlt selbst Hühner in der Legebatterie mehr Platz haben. Ralf formuliert das so:
Aber dann heben wir doch ab, das Abendessen (gar nicht so schlecht) wird gebracht und wir finden sogar ein paar Stunden unbequemen Schlaf. Spoileralarm: entgegen Ralfs Befüchtungen müssen wir auch nicht in Grönland oder Island notlanden und gegen die Kälte gibt es eine Decke.

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