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Mittwoch, 5. September 2018

Tag 428 - Nobscusset Point-Dennis: Endspurt

Bei Sonnenaufgang sind wir am Start, holen den Anker hoch und fahren das kurze Stück zu unserer Marina. Über die Tiefe der Einfahrt haben wir widersprüchliche Angaben aus verschiedenen Büchern, Karten und online: zwischen 30 cm und 1,80 m…
Wir gehen kein Risiko ein und fahren bei Hochwasser zunächst nur bis an die Tankstelle, wo wir um kurz nach 7:00 Uhr ankommen und noch das Groß herunternehmen und zusammenlegen und Ausbaumer, Baumniederholer und Baum abbauen.
Wir tanken voll und dann sind auch schon Matt, George und Dan da, um die TRITON aus dem Wasser zu holen. Aber zuerst muss der Mast runter. Dazu kommt ein großer Gabelstapler und ein Seil wird unter die Salinge gezogen (das sind die Dinger, die rechts und links am Mast abstehen). Dann müssen alle Wanten (Stahlseile rechts und links) und Stagen (Stahlseile vorne und hinten) gelöst werden. Das Vorstag weigert sich erst, aber Ralf kann es dann doch überreden. Und jetzt geht es ganz schnell und der Mast liegt an Land.
Danach ist die TRITON an der Reihe und sie wird mit einem Travellift herausgehoben. Wichtig ist dabei, die Gurte an der richtigen Stelle zu haben, aber das klappt gleich beim ersten Versuch und um kurz nach 9:00 Uhr stehen wir an Land. Gut so, denn das Wasser wird schnell weniger… Wir sind gespannt, wie das Unterwasserschiff aussieht, denn wir haben immer noch das erste Antifouling drauf. Unterwegs ist der Rumpf 2x gesäubert worden, einmal von einem Taucher in den BVIs und einmal von Ralf in Bermuda. Soweit ist alles OK, nur der Propeller (der mit einer anderen Farbe gestrichen ist), ist in schlechtem Zustand. Kein Wunder, dass das Schiff nicht mehr so flott los fuhr…
Wir gehen erst einmal frühstücken und ein Mitarbeiter der Marina reinigt das Unterwasserschiff. Dann werden wir auf unseren Platz gefahren. Die Marina beherbergt viele Motorboote, die in Hochregallagern verstaut sind (deswegen auch der große Gabelstapler). Wir stehen erst einmal draußen, aber aber die Chance auf einen Hallenplatz, wenn nicht alle Stammkunden kommen.
Dann geht die Arbeit richtig los. Hier wird es im Winter sehr kalt und so überlegen wir, was an Bord gefrieren, platzen oder sonstigen Ärger machen könnte. Restliche Getränke verschenken wir, Lebensmittel werden so gestaut, dass Auslaufen kein Problem ist. Auch Creme und Kosmetika werden gut verpackt. Die Medikamente sehe ich durch und wir hoffen, dass wir eine kleine Kiste mit Salben und Tropfen im Büro abgeben können. Ralf zieht Frostschutzmittel in die Systeme von Kühlschrank und Motor und wir machen uns daran, den alle Leinen und Stahlseile am Mast zu sichern. Wichtig ist, dass Edelstahl nicht auf Alu trifft (Elektrolyse), und dass für den Transport nichts lose ist, also wird alles mit Pappe umwickelt und an den Maststufen befestigt.
Nachdem wir Lebensmittel, Kosmetik und Medikamente sortiert haben, ist jetzt noch Papierkram und Elektronik an der Reihe. Und dann kommt die Preisfrage, ob wir das ganze Zeug, das wir mitnehmen wollen, in unseren Rucksäcken unterbringen können… Ich drucke alle Fahrkarten (Bus) und Flugscheine aus und checke, was in welchen Gepäckstücken verstaut werden darf. Wir haben keine Waage, die 23 kg wiegt kann (Maximum), aber ich denke mal, die Taschen sind zu schwer und das Handgepäck auch… Von der ganzen Arbeit sind wir hungrig geworden, gut dass es hier in der Marina ein Café gibt…
Jetzt nur noch das Rest-Chaos beseitigen, Spülen, Duschen, Fotos bearbeiten, Bloggen, Belege ins Logbuch kleben, Tankwasser ablassen, Checklisten prüfen, Zeitplan für morgen überlegen… Wir sind gut beschäftigt und kommen gar nicht dazu über das Ende unserer Zeit nachzudenken… Bei mir sind es sicher gemischte Gefühle, ein lachendes und ein weinendes Auge. Ich hätte problemlos noch weiter Zeit mit Ralf auf dem Boot verbringen können und in dem Revier hier gäbe es noch viel zu sehen. Aber ich freue mich auch sehr auf Familie, Freunde und Kater!

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