In den letzen Tagen hat unser Außenborder gezickt: der Leerlauf
lief nicht mehr so wie er sollte. Das machte die Manöver beim An- und Ablegen
spannend. Da wir aber nicht so viel Spannung wollen, hat Ralf den Motor gestern
repariert. In weiser Voraussicht hatte er von Paul einen neuen Vergaser
mitbringen lassen. Angeblich hat der Motor dadurch jetzt 6 PS (statt 5). Mir ist
aber nix aufgefallen, statt dessen habe ich mich über „Einhornpower“ gefreut.
Unser Hafenhandbuch empfielt, Block Island per Fahrrad zu
erkunden und so erkundigen wir uns nach einem Fahrradverleih, den wir dann auch
ganz in der Nähe des Dinghy-Docks finden. Wir bekommen zwei gute „Cruising“-Räder
(im Gegensatz zu Mountainbikes) und machen uns auf den Weg zum Leuchtturm im
Norden der wie ein Kotlett geformten Insel.
Es ist erstaunlich hügelig, aber unsere Fahrräder haben gute
Schaltungen, so dass wir die Steigungen gut bewältigen und dann auf einem
kleinen Parkplatz ankommen. Am Ende der halbmondförmigen Bucht ist der
Leuchtturm zu sehen und so kommt jetzt nach dem Radfahren der 2. Teil unseres
Triathlons: Gelände-„Lauf“. Der Strand ist schräg und teilweise geht es über große,
wegrollende Steine. Zur Abwechslung müssen wir auch ab und zu durch tiefen Sand,
Kieselsteine oder Muscheln mit Seegras… Ich habe einen Wanderstock gefunden und
so kommen wir gut voran.
Der Leuchtturm selbst ist dann ehrer eine Enttäuschung, denn
wir dürfen nicht hinauf und von unten können wir noch nicht einmal das Meer
sehen. Der Eintritt kosten 3 Dollar, aber wir waren schon in so vielen Leuchtürmen,
dass wir darauf verzichten.
Stattdessen setzten wir uns auf eine Bank und essen erst
einmal die mitgebrachten Äpfel. Das erregt sofort die Aufmerksamkeit von zwei
sehr großen Möwen, die keinerle Angst haben und uns sehr nahe kommen. Am Ende
wirft Ralf ihnen dann seinen „Apfelkrotzen“ (hessisch) zu. Klar, beide wollen
ihn haben und so kommt es zu einem richtigen Tauziehen in dessen Verlauf der
Apfelrest zu Boden fällt. Während die beiden Kontrahenten flügelschlagend kämpfen,
wird das Kerngehäuse dann heimlich, still und leise von einer Junior-Möwe (dunkle
Federn) geklaut, was dann große Empörung bei den Alten auslöst.
Nun müssen wir natürlich wieder zurück in den Ort und machen
unterwegs einen kurzen Halt am Strand. Mit den Dünen, dem langen Gras, den Heckenrosen
und dem hellen Sand erinnert mich die Landschaft sehr an Juist, die
Nordseeinsel, auf der ich als Kind viele schöne Sommer verbracht habe. Ralf
findes es hier insgesamt zu voll.
Nach den Disziplinen Radfahren und Laufen lassen wir das
Schwimman aus und ersetzten es kurzerhand durch „Essen“. Zunächst suchen wir
uns Persephone’s Kitchen für unser spätes Mittagessen aus, das sehr herzlich
serviert wird.
Wir laufen ein wenig durch New Shoreham, nette Häuser aber
viele Touristen und entsprechende Geschäfte. Viele kommen als Tagesgäste mit
der Fähre auf die Insel. Hier gibt es auch viele Eisgeschäfte, aber bisher haben
wir an der ganzen Ostküste keines gefunden, dass „richtige“ Eisbecher serviert.
Das höchste der Gefühle ist Sahne, Sauce und Streusel. Ralf hat die geniale
Idee, kleingeschnittene Früchte zu kaufen und schon haben wir Eis mit Früchten.
In den Läden gibt es T-Shirts, Tassen, Taschen, Kissen und
auch sonst alles mögliche und unmögliche in verschiedenen Variationen mit „Block
Island“ oder dem markanten Umriss der Insel bedruckt. Mir gefällt am besten
diese bunte Installation.
Abends radeln wir dann zurück zu unserem Fahrradverleih, der
direkt neben der Kneipe „The Oar“ (Ruder), von der uns jeder erzählt hat und
von der wir auch schon unterwegs verschiedene T-Shirt-Träger getroffen haben.
Es ist hier üblich, dass jedes Restaurant oder Geschäft seine eigenen T-Shirts verkauft.
Wir schauen uns nur die berühmten personalisierten Ruder an und lassen dann den
Tag gemütlich auf der TRITON ausklingen.
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