Ich habe es gestern nicht geschrieben, um unsere Eltern
nicht zu beunruhigen, aber ich war noch nie an einem Ort, an dem so viel Wind
vorhergesagt war. Für die Nacht waren es teilweise 30 Knoten Wind mit Böen bis
zu 50 Knoten. Aber Vorhersagen sind ja bekanntlich schwierig, besonders, wenn
sie die Zukunft betreffen und so hatten wir in der zwar reichlich Wind und
Regen aber nicht in er angekündigten Stärke. Wir lagen an einem geschützten
Platz und ich habe im letzten Jahr sehr viel Zutrauen in unseren Anker
bekommen.
Fishers Island liegt im Bundesstaat New York (siehe unten),
aber jetzt wollen wir wieder an die Nordküste und damit nach Connecticut. Unser
Ziel ist eigentlich Mystic Seaport und dort das maritime Museum, aber eine
kurze Recherche ergibt, dass ein Liegeplatz dort für 22 Stunden (nicht vor
13:00 Uhr kommen und spätestens um 11:00 gehen) satte 180 Dollar kostet. Wir
weichen also nach Stonignton aus, wo es eine Mooring für „nur“ 55 Dollar gibt.
Es ist nur eine kurze Fahrt (6 sm) bei glattem Wasser und nach und nach verschwinden
die Wolken und der Himmel wird blau.
Wir greifen unsere Mooring, sehr komfortabel mit „Antennen“
an den Leinen, die man vom Bug aus gut erreichen kann, und machen dann unser
Beiboot für einen Landausflug klar. Wir laufen ins sehr gut bewertete Café „Social“,
die selbst Kaffee rösten und sehr professionelle Maschinen am Start haben, aber
Ralf findet den Cappuccino zu bitter.
Dafür ist der Ort um so schöner. Jede Menge bunte Holzhäuser
und nette kleine Geschäfte, alles makellos sauber und liebevoll dekoriert. Mich
stören nur die dicken Stromkabel, die überall von hohen Holzmasten hängen.
Es gibt einen kurzen Weg am Ufer entlang, wo noch ein
Yachtclub ist. Auch hier alles sehr gepflegt mit Häusern, die einen tiefen
finanziellen Frieden ausstrahlen…
Am Ende des Weges ist ein Aussichtspunkt und von hier aus können
wir drei Bundesstaaten sehen. Stonington ist der östlichste Hafen von
Connecticut, neben uns liegt Rhode Island und vor uns New York in Form von
Fishers Island.
Ich erfreue mich an den zahlreichen Gärten und Beeten mit Blumen und Blüten in allen Farben, sogar Heckenrosen sind dabei, die mich an Sommerurlaube auf der Nordseeinsel Juist erinnern.
Unser Mooringfeld ist voll, hier liegen zahlreiche Boote,
teilweise wunderschöne Klassiker. Allerdings sind nur die wenigsten bewohnt. Wir
genießen das Abendlicht und dann die Dämmerung. Das habe ich in der Karibik sehr
vermisst. Nach dem Abendessen fahren wir noch einmal zum Duschen mit dem Dinghy
an Land.
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