Normalerweise macht Ankern wenig Arbeit, denn wir brauchen
keine Fender und keine Leinen: einfach den Haken reinwerfen, einfahren und
fertig. Genauso einfach ist das Herausholen: ich bin am Ruder und Ralf zeigt die
Richtung an und betätigt die elektrische Ankerwinde. Heute war das allerdings
etwas anders, denn Anker und Kette waren mit schwarzem Mudder verschmiert und
mussten entsprechend geschrubbt werden.
Ich fahre langsam den Krabbenpott-Slalom, um wieder ins
Fahrwasser zu kommen. Wir hatten angedacht, ein relativ kurzes Stück nach Smith
Island zu fahren, aber der Wind ist günstig und wir entscheiden uns, etwas
Strecke nach Norden zu machen. Unterwegs begegnen wir gleich den feindlichen Pott-Legern
und können uns davon überzeugen, dass es tatsächlich immer nur ein Korb im
Wasser liegt.
Andere Fischer versuchen ihr Glück mit Stellnetzen und Pfählen,
sehr zur Freude von Pelikanen, Albatrossen und Möwen, die gleich die günstige
Gelegenheit erkannt haben und die Netze geradezu belagern.
Wir segeln ohne Welle und mit Sonne ganz wunderbar entspannt
mit Wind von schräg hinten – optimal! Da haben wir schon mit mehr Schaukelei vor
Anker gelegen… Das bedeutet auch entspanntes Leben an Bord mit gemütlichem
Frühstück während der Fahrt. Und natürlich haben wir hier Internet, denn das
Ufer ist nicht weit weg. Ralf bucht unser Winterlager (in der Nähe von Cape
Cod) und ich buche unsere Heimflüge von Boston aus. Weil der 1.+2. September
Wochenende und der 3. September ein Feiertag ist, kommt die TRITON am 4. aus
dem Wasser, wir fliegen am 5. Los und sind dann hoffentlich am 6. September zurück
in Deutschland.
Wir telefonieren noch (kostenlos über WhatsApp) mit unserem ältesten
Sohn Jan, der auch gerade nach 2,5 Jahren Weltreise wieder in Deutschland
gelandet ist. Immer wieder schön, dass das so einfach geht. Nach 40 sm und rund
acht Stunden laufen wir in unsere heutige Bucht ein und treffen wieder unsere Freundin
KALMAR NYCKEL. Tagsüber hatten wir sie unter Segeln am Horizont gesehen aber
jetzt läuft sie leider unter Motor.
Solomons Island (Maryland) ist ein beliebtes Wochenendziel für
den Großraum Baltimore-Washington und entsprechend gibt es hier zahlreiche
Marinas. Wir haben uns den zentral gelegenen „Zahniser’s Boat Yard“ ausgesucht
und kommen gerade noch zu Geschäftszeiten an. Wir werden nett begrüßt und
bekommen einen Stadtplan und den Code für die Duschen und das Internet. Wie sich herausstellt ist es nicht nur eine Dusche, sonders sogar eine Art Badewanne – mangels Stöpsel bekomme ich zwar nur 10 cm Wasser hinein, aber immerhin. Als Bade-Fan bin ich begeistert!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.