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Donnerstag, 14. Juni 2018

Tag 345 - Reedville-Solomons Island: Entspanntes Segeln

Normalerweise macht Ankern wenig Arbeit, denn wir brauchen keine Fender und keine Leinen: einfach den Haken reinwerfen, einfahren und fertig. Genauso einfach ist das Herausholen: ich bin am Ruder und Ralf zeigt die Richtung an und betätigt die elektrische Ankerwinde. Heute war das allerdings etwas anders, denn Anker und Kette waren mit schwarzem Mudder verschmiert und mussten entsprechend geschrubbt werden.
Ich fahre langsam den Krabbenpott-Slalom, um wieder ins Fahrwasser zu kommen. Wir hatten angedacht, ein relativ kurzes Stück nach Smith Island zu fahren, aber der Wind ist günstig und wir entscheiden uns, etwas Strecke nach Norden zu machen. Unterwegs begegnen wir gleich den feindlichen Pott-Legern und können uns davon überzeugen, dass es tatsächlich immer nur ein Korb im Wasser liegt.
Andere Fischer versuchen ihr Glück mit Stellnetzen und Pfählen, sehr zur Freude von Pelikanen, Albatrossen und Möwen, die gleich die günstige Gelegenheit erkannt haben und die Netze geradezu belagern.
Wir segeln ohne Welle und mit Sonne ganz wunderbar entspannt mit Wind von schräg hinten – optimal! Da haben wir schon mit mehr Schaukelei vor Anker gelegen… Das bedeutet auch entspanntes Leben an Bord mit gemütlichem Frühstück während der Fahrt. Und natürlich haben wir hier Internet, denn das Ufer ist nicht weit weg. Ralf bucht unser Winterlager (in der Nähe von Cape Cod) und ich buche unsere Heimflüge von Boston aus. Weil der 1.+2. September Wochenende und der 3. September ein Feiertag ist, kommt die TRITON am 4. aus dem Wasser, wir fliegen am 5. Los und sind dann hoffentlich am 6. September zurück in Deutschland.
Wir telefonieren noch (kostenlos über WhatsApp) mit unserem ältesten Sohn Jan, der auch gerade nach 2,5 Jahren Weltreise wieder in Deutschland gelandet ist. Immer wieder schön, dass das so einfach geht. Nach 40 sm und rund acht Stunden laufen wir in unsere heutige Bucht ein und treffen wieder unsere Freundin KALMAR NYCKEL. Tagsüber hatten wir sie unter Segeln am Horizont gesehen aber jetzt läuft sie leider unter Motor.
Solomons Island (Maryland) ist ein beliebtes Wochenendziel für den Großraum Baltimore-Washington und entsprechend gibt es hier zahlreiche Marinas. Wir haben uns den zentral gelegenen „Zahniser’s Boat Yard“ ausgesucht und kommen gerade noch zu Geschäftszeiten an. Wir werden nett begrüßt und bekommen einen Stadtplan und den Code für die Duschen und das Internet. Wie sich herausstellt ist es nicht nur eine Dusche, sonders sogar eine Art Badewanne – mangels Stöpsel bekomme ich zwar nur 10 cm Wasser hinein, aber immerhin. Als Bade-Fan bin ich begeistert!

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