Der Regen ist vorbei und es ist sogar ein Stück blauer
Himmel zu sehen. Wir frühstücken wieder im Cockpit (gestern Abend haben wir
ausnahmsweise unten gegessen) und Debbie vom Nachbarboot kommt noch auf einen
Tee vorbei. Wir verstehen uns gut und sprechen sogar etwas über Politik… das
finde ich immer ein heikles Thema, denn aus meiner Sicht steht es mir nicht zu,
die Regierung eines Landes zu kritisieren, in dem ich Gast bin.
Wir gehen nochmal in den Segelclub – gestern hatten wir dort
niemanden angetroffen – um eventuelles Hafengeld zu bezahlen. Diesmal finden
wir Brian, den Manager, der nicht wirklich begeistert ist, dass wir hier
einfach angelegt haben. Wir erzählen von dem Segelführer, in dem auch steht,
dass Boote anderer Segelclubs hier einen Tag kostenlos liegen können. „Das
kommt auf den Club an“ ist die etwas brummelige Antwort. Wir laden ihn herzlich
ein, in Eich vorbeizukommen, wenn er mal mit seinem Boot in der Nähe ist…
Jedenfalls müssen wir nix bezahlen.
Die stark gegliederte Küste der Chesapeake Bay bedeutet
auch, dass wir immer aus einer Seitenbucht heraus- und in die nächste Bucht
wieder hereinfahren müssen. Hier gibt es viele Untiefen, deswegen ist ein
Sicherheitsabstand vom Ufer erforderlich. Wir müssen daher heute erst ein paar
Meilen gegen den Ostwind motoren, bevor wir die Segel setzen können. Aber dann
geht es nett nach Norden – heute nicht so grau und kalt und ganz ohne Regen.
Ein schmales Fahrwasser führt in die Bucht, die wir uns für
heute ausgesucht haben. Sie ist nach allen Seiten geschützt und wir steuern
vorsichtig durch die zahlreichen Kabben-Pötte und werfen unseren Anker. Neben
uns liegen schon zwei andere Boote. Auch während der Fahrt heute haben wir ein
paar andere Segel gesehen. Bisher ist es hier aber nicht überlaufen –
vielleicht ändert sich das, wenn die Sommerferien anfangen.
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