Es gefällt und hier so gut, dass wir einen Marina-Tag
einlegen. So gibt es hier nicht nur Badewannen, sondern auch einen gut
ausgestatteten Waschraum mit günstigen Preisen. Für 4x Waschen und 4x Trocknen
zahlen wir nur 10 Dollar. Und – ungewöhnlich – die Trockner trockenen die
Wäsche auch tatsächlich!
Dann haben wir noch das Imprägnieren unserer Kuchenbude (Cockpitzelt)
auf dem Programm. Sie hat zwar neue Reißverschlüsse bekommen, aber der Regentest
ergab, dass sie nicht mehr so richtig dicht ist. Dieses und nächstes Jahr soll
sie aber noch durchhalten, daher bekam sie jetzt eine Runde Imprägnierungsspray.
Die Marina bietet auch noch „Courtesy Bikes“ an, kostenlose
Fahrräder für die Gäste. Wir leihen uns gleich zwei Stück aus und erkunden die
Umgebung. Und siehe da, wir treffen schon wieder die KALMAR NYCKEL – ein wirklich
schönes Schiff!
Außerdem können wir uns die berühmten Krabben-Pötte aus der
Nähe ansehen. In der Mitte ist ein Drahtzylinder, in den Muscheln als Köder
kommen und an allen vier Seiten sind Trichter, durch den die Krabben in die
Korb herein, aber nicht wieder heraus können. Oben dann eine Leine und ein
Schwimmer – fertig!
Nach einem kurzen Abstecher zurück in die Marina, um die
nächste Runde Wäsche zu starten, fahren wir dann noch zum Einkaufen. Unterwegs
machen wir beim „Calvert Marine Museum“ halt. Ein kleines, aber feines Museum,
sehr liebevoll gestaltet. Es ist ein lokales Museum mit den Themenbereichen
Geschichte (inclusive Paläontologie), Natur (mit Aquarium und Ottern) und Bootsbau.
Als besondere Attraktionen gibt es zwei funkitonstüchtige Museumsschiffe (mit
denen Ausfahrten gemacht werden) und einen alten Leucht“turm“ (bei dem der
englische Begriff „lighthouse“ besser passt). Er stand früher an „der Ecke“
Drum Point. Es ist wirklich eher ein Leucht“haus“, denn die Leuchtturmwärter
haben viele Jahre mit ihren Familien darin gewohnt.
Es ist wieder ein Museum mit relativ wenigen Exponaten, die
dann aufwendig erklärt und in einen Zusammenhang eingeordnet werden. An den
Labors sind Fenster zum hereinschauen und es sind verschiedene Freiwillige
unterwegs, die gerne Fragen beantworten. Im Aquariumteil gibt es Fische (darunter
den eingeschleppten Feuerfisch, der die einheimischen Arten bedroht), Schildkröten
und besonders große und schöne Seepferdchen.
Ich finde die Quallen immer besonders schön – sie haben ein
speziell beleuchtetes Becken mit roten und blauen Strahlern uns schwarzem
Hintergrund und wirken wie fremdartige Raumschiffe, während sie dort langsam
ihre Bahnen ziehen.
Zum Schluss gehen wir noch einkaufen und packen unsere
Fahrräder ganz schön voll… Aber nun sind wir wieder mit allem ausgestattet. Für
mich ist typisch amerikanisch, dass vieles einfach eine (oder zwei oder drei)
Nummern größer ist als bei uns. Die Autos sind riesige Panzer (SUV oder Pickups),
so hoch, dass man zum Einsteigen eine Leiter braucht, die Getränke sind sehr
groß („small“ = 0,5 Liter, die kleinste Menge Orangensaft 2 l), die Straßen
sind breit und die Entfernungen sind weit. Zu Fuß geht hier niemand und auch
als Radfahrer sind wir Exoten, die den Verkehr aufhalten… Da sowieso keine
Fußgänger da sind, fahren wir dann auf dem Bürgersteig…
Bis wir wieder zurück an Bord und unsere Wäsche und die (zum
Trocknen aufgehängte) Kuchenbude eingesammelt haben, ist es schon Abend
geworden. Wir entscheiden uns gegen Kochen und gehen in das Marian-Restaurant –
sehr gute Idee, denn es gibt gut gekochtes Essen aus frischen Zutaten. Von der
Veranda aus sehen wir, wie es langsam Nacht wird und noch ein letzter Segler in
den Hafen einläuft.
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