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Freitag, 15. Juni 2018

Tag 346 - Solomons Island: Waschen, Schauen, Kaufen

Es gefällt und hier so gut, dass wir einen Marina-Tag einlegen. So gibt es hier nicht nur Badewannen, sondern auch einen gut ausgestatteten Waschraum mit günstigen Preisen. Für 4x Waschen und 4x Trocknen zahlen wir nur 10 Dollar. Und – ungewöhnlich – die Trockner trockenen die Wäsche auch tatsächlich!
Dann haben wir noch das Imprägnieren unserer Kuchenbude (Cockpitzelt) auf dem Programm. Sie hat zwar neue Reißverschlüsse bekommen, aber der Regentest ergab, dass sie nicht mehr so richtig dicht ist. Dieses und nächstes Jahr soll sie aber noch durchhalten, daher bekam sie jetzt eine Runde Imprägnierungsspray.
Die Marina bietet auch noch „Courtesy Bikes“ an, kostenlose Fahrräder für die Gäste. Wir leihen uns gleich zwei Stück aus und erkunden die Umgebung. Und siehe da, wir treffen schon wieder die KALMAR NYCKEL – ein wirklich schönes Schiff!
Außerdem können wir uns die berühmten Krabben-Pötte aus der Nähe ansehen. In der Mitte ist ein Drahtzylinder, in den Muscheln als Köder kommen und an allen vier Seiten sind Trichter, durch den die Krabben in die Korb herein, aber nicht wieder heraus können. Oben dann eine Leine und ein Schwimmer – fertig!
Nach einem kurzen Abstecher zurück in die Marina, um die nächste Runde Wäsche zu starten, fahren wir dann noch zum Einkaufen. Unterwegs machen wir beim „Calvert Marine Museum“ halt. Ein kleines, aber feines Museum, sehr liebevoll gestaltet. Es ist ein lokales Museum mit den Themenbereichen Geschichte (inclusive Paläontologie), Natur (mit Aquarium und Ottern) und Bootsbau. Als besondere Attraktionen gibt es zwei funkitonstüchtige Museumsschiffe (mit denen Ausfahrten gemacht werden) und einen alten Leucht“turm“ (bei dem der englische Begriff „lighthouse“ besser passt). Er stand früher an „der Ecke“ Drum Point. Es ist wirklich eher ein Leucht“haus“, denn die Leuchtturmwärter haben viele Jahre mit ihren Familien darin gewohnt.
Es ist wieder ein Museum mit relativ wenigen Exponaten, die dann aufwendig erklärt und in einen Zusammenhang eingeordnet werden. An den Labors sind Fenster zum hereinschauen und es sind verschiedene Freiwillige unterwegs, die gerne Fragen beantworten. Im Aquariumteil gibt es Fische (darunter den eingeschleppten Feuerfisch, der die einheimischen Arten bedroht), Schildkröten und besonders große und schöne Seepferdchen.
Ich finde die Quallen immer besonders schön – sie haben ein speziell beleuchtetes Becken mit roten und blauen Strahlern uns schwarzem Hintergrund und wirken wie fremdartige Raumschiffe, während sie dort langsam ihre Bahnen ziehen.
Zum Schluss gehen wir noch einkaufen und packen unsere Fahrräder ganz schön voll… Aber nun sind wir wieder mit allem ausgestattet. Für mich ist typisch amerikanisch, dass vieles einfach eine (oder zwei oder drei) Nummern größer ist als bei uns. Die Autos sind riesige Panzer (SUV oder Pickups), so hoch, dass man zum Einsteigen eine Leiter braucht, die Getränke sind sehr groß („small“ = 0,5 Liter, die kleinste Menge Orangensaft 2 l), die Straßen sind breit und die Entfernungen sind weit. Zu Fuß geht hier niemand und auch als Radfahrer sind wir Exoten, die den Verkehr aufhalten… Da sowieso keine Fußgänger da sind, fahren wir dann auf dem Bürgersteig…

Bis wir wieder zurück an Bord und unsere Wäsche und die (zum Trocknen aufgehängte) Kuchenbude eingesammelt haben, ist es schon Abend geworden. Wir entscheiden uns gegen Kochen und gehen in das Marian-Restaurant – sehr gute Idee, denn es gibt gut gekochtes Essen aus frischen Zutaten. Von der Veranda aus sehen wir, wie es langsam Nacht wird und noch ein letzter Segler in den Hafen einläuft.

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