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Freitag, 25. Mai 2018

Tag 325 - Beaufort: Boote und Piraten

Den Vormittag verbringen wir an Bord. Es gibt noch einiges an Lebensmitteln zu verstauen, es ist noch Wäsche zu falten, die Betten in der Achterkajüte müssen wieder bezogen werden, Ralf fängt an, den neuen Geber für den Wassertank zu installieren… es ist kein Problem, Beschäftigung auf dem Boot zu finden. Außerdem telefonieren wir über WhatsApp mit unseren jeweiligen Müttern – wirklich schön, dass es diese kostenlose Möglichkeit gibt.

Gegen Mittag laufen wir wieder die drei Blocks zur Waterfront, wo wie heute ins „North Carolina Maritime Museum“ wollen. Der Eintritt ist frei und wir werden sehr nett von freiwilligen Helfern begrüßt. Es gibt Informationen zur Küste und den hier lebenden Tieren und Pflanzen, besonders passend, weil es uns Hintergrundinformationen zu den gestern gesehen Inseln liefert. Alles ist didaktisch aufbereitet und es sind mehrere Schulklassen unterwegs, die Fragebogen ausfüllen müssen.
Uns interessiert besonders der Abschnitt über Bootsbau und wie die hier gesegelten Boote an die speziellen Bedürfnisse dieses Reviers angepasst worden sind. In freue mich immer, wenn ich etwas neues lernen kann, hier z.B. wie die Siedler die Einbaum-Technik abwandelten oder dass ein Skiff ein Boot mit einem flachen Boden ist.
Eine ganze Abteilung ist dem Piraten Edward Teach, besser bekannt als Blackbeard, gewidmet. Er war uns schon in den Virgin Islands begegnet. Blackbeards Schiff, die „Queen Anne’s Revenge“ ist 1718 vor Beaufort gesunken, weil er in der Einfahrt aufgelaufen ist. Gut, dass wir das besser gemacht haben. Das Wrack wurde 1996 entdeckt und zahlreiche Artefakte sind hier ausgestellt.
Zum Abschluss kaufen wir noch ein Los für ein kleines Holz-Motorboot, dass im zum Museum gehörenden „Beaufort Watercraft Center“ gegenüber gebaut wurde. Am 2. Dezember wird der Gewinner gezogen und wir sind gespannt…
Natürlich schauen wir auch noch ins Watercraft Center, wo nicht nur Holzboote gebaut, sondern auch alte Boote für andere Museen restauriert werden. Leider dürfen wir nicht direkt in die Werkstatt.
Dann essen wir noch Frozen Yoghurt mit Früchten im kleinen Laden gleich nebenan. Dort ist ein echter Spezialist im Service beschäftigt, der offensichtlich nicht so richtig angelernt wurde. Eis in Kugeln geht, aber für die Yoghurt-Maschine (wie Softeis) und zum Schneiden einer Banane holt er sich Hilfe aus den Nachbar-Geschäft… Es ist wie im Slapstick – aber schließlich können wir unser Eis auf einer gemütlichen Bank genießen.
Dabei sehen wir, dass oben auf dem „Widow‘s Walk“ des Museums Menschen stehen. Ein Widow’s Walk ist eine kleine Plattform oben auf dem Dach, von dem aus die Frauen der Seeleute nach ihren Männer Ausschau halten konnten. Die Aussicht ist nicht besonders spektakulär, aber unser Guide, Tom, ist sehr nett und wir kommen mit ihm und später auch noch mit seiner Frau Juwel ins Gespräch. Sie waren auch mit einem Boot an der Küste unterwegs und sind sogar schon in England Narrow Boat gefahren.
Auf dem Rückweg zum Boot habe ich Spaß mit einer Reihe von Blumen-Portraits. Praktisch jeder hat vor seinem Haus einen Garten oder Blumenkästen und hier in diesem Klima wachsen die Pflanzen ganz offensichtlich sehr gut. Ich kenne die Namen der Blumen überwiegend nicht und ich selbst möchte keinen Garten haben, aber ich bewundere sehr gerne die Leistungen der hier ansässigen Gärtner.
Unsere netten Nachbarn Dan und Robin haben Teile unserer Kuchenbude zum Trocknen aufgehängt und wir kommen ins Gespräch. Die drei Jungs (im Alter zwischen 10 und 13) sind noch nie in eine öffentliche Schule gegangen, sondern werden von den Eltern unterrichtet. Wir vergleichen Schulsysteme und die Herausforderungen der Erziehung und ich erwähne, dass ich unseren Kater vermisse. Es stellt sich heraus, dass an Bord vier Katzen leben: Smitten, Sandy, Minion und Little Cat und wir werden eingeladen, sie kennenzulernen. Zwei sind Langhaarkatzen, aber die beiden anderen sehen fast aus wie Diego (und Zazou). Es ist schön, mal wieder einen Kater zu kraulen!

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