Am Morgen des 6. September 2017 überquerte das Zentrum von Hurrikan
Irma die Insel St. Martin und hinterließ eine Schneise der Verwüstung. Auf der
französischen Seite wurden vier Menschen getötet und bis zu 95 % der Gebäude
beschädigt, viele davon waren nach dem Sturm völlig unbewohnbar. Auch jetzt,
fast sieben Monate nach der Katastrophe, sind noch viele Geschäfte geschlossen
und Häuser unbewohnt. Überall sehen wir Schäden an Gebäuden, zerstörte Lampen
und Schilder, entmastete und gesunkene Schiffe.
Besonders ergreifend finde ich den Friedhof – wir fragen uns,
ob die Abdeckungen der Gräber durch den Hurrikan fortgerissen wurden…
Ein Boot, dass offensichtlich längere Zeit völlig unter
Wasser war, sieht durch den Bewuchs aus, wie eine Skulptur für ein Museum…
Die Aufräumarbeiten werden noch lange dauern und viel Geld
kosten und die nächste Hurrikan-Saison steht vor der Tür… Trotzdem (oder gerade
deswegen) werden auch überall Anstrengungen unternommen, die Schäden wieder zu
reparieren.
Wir treffen auf viele freundliche und hilfsbereite Menschen,
die – erstaunlich für eine französische Insel – alle fließend Englisch
sprechen. Wir fragen einen Geschäftsinhaber nach dem Weg zum Bootsausrüster und
er erklärt uns, dass Englisch einfach die gemeinsame Sprache mit den nächsten
Nachbarn ist: St. Kitts und Nevis, Stacia und Saba, Anguilla und natürlich der
niederländische Südteil der Insel. Aus dem Geldautomat kommen Euro, aber in den
Geschäften werden daher auch gerne US-Dollar genommen (statt Euro, East Carribean
Dollar oder Antillen Gulden). Nach der Wegbeschreibung finden wir „Island Water
World“, aber von außen sieht es ziemlich kaputt und geschlossen aus.
Der Eindruck täuscht und drinnen ist es klimatisiert und gut
sortiert. Wir kaufen Farbe für die Ankerkette (leider ist nur Schwarz da, Gelb
wäre uns lieber gewesen), neue LED-Birnchen für die Positionslichter, Aceton,
Pinsel und eine Solarlampe – da bleiben nur wenige Wünsche offen.
Auf dem Rückweg zum Boot werfen wir noch einen Blick auf das
große Einkaufszentrum am Hafen. Ich hatte die schöne Beleuchtung am ersten
Abend fotografiert. Die aufwendige Beschriftung ist beschädigt…
… aber innen ist alles in Ordnung, selbst das Glasdach hat
den Sturm offensichtlich überlebt. Es ist wunderschön gestaltet aber nur etwa
die Hälfte der Luxusgeschäfte ist geöffnet und von Besuchern ist auch nur wenig
zu sehen. So schade, vor dem Hurrikan war Marigot sicher ein sehr hübsches Städtchen.
Einer der Gründe, die Marina aufzusuchen war, dass wir an
unserer Ankerkette neue Tiefenmarkierungen anbringen wollten. Das geht hier an
dem hohen Steg sehr gut. Wir legen die ganze Kette aus und ersetzten die herausgefallenen
Marker. Weiß 10 m, Gelb 20 m, Grün 30 m, Blau 40 m Rot jeweils 5 m mehr.
Prinzipiell hat das System gut funktioniert, aber einige
Markierungen sind herausgefallen. Daher werden die Kettenglieder auch noch zusätzlich
mit der (leider schwarzen) Farbe gekennzeichnet.
Unser Problem mit den Iridium-Mails habe ich in der – sehr interessanten
– Facebook-Gruppe „Women Who Sail“ gepostet und schon einige Antworten
erhalten. Leider ist das Thema noch nicht vom Tisch, aber spätestens am Dienstag
können wir mit unserem Händler Kontakt aufnehmen.
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