Statistik
Seemeilen: 341
Motorstunden: 19
Segeltage: 13
Nächte auf See: 1
Liegetage: 18
Häfen/Ankerplätze: 13
Martinique: St. Anne, Anse Miton
(A), Marina Z’Abricot, St. Pierre
Dominica: Prince Rupert Bay (M)
Guadeloupe: Point-A-Pitre, Ilet du
Gosier (A), Pigeon Island (A), Deshaies (A)
Les Saintes: Anse de Bourg (A)
Antigua: English Harbour, Jolly
Harbour (A)
St. Barts: Gustavia (A)
St. Martin: Marina Fort Louis
Segeln und Wetter
Bis Martinique waren wir in den Windward Islands – also Gegenwind
bei der Fahrt nach Norden. Das hat sich jetzt geändert, denn die weiteren
Inseln sind die Leeward Islands. Sie machen einen sanften Bogen nach Westen und
der Wind kommt nun eher halb oder sogar etwas von hinten. Außerdem ist jetzt im
März die Zeit des starken Christmas Winds vorbei.
Für uns bedeutet das überwiegend Wind in angenehmer Stärke
aus angenehmer Richtung, so dass unsere Segeltouren richtig Spaß machen. Nur
auf Dominika pfeift uns der Wind am Ankerplatz noch so richtig um die Ohren und
dort kommen (durch die hohen Berge) auch immer wieder kräftige Regenschauer.
Seit Guadeloupe regnet es wesentlich weniger – dafür ist es manchmal an
windgeschützten Orten sehr warm. Im Moment sind wir auf St. Martin und hier kühlt
es abends jetzt schon auf 23°C ab – für uns sehr ungewohnt…
Boot
Bei unserem Anker (ein 25 kg Spade, mit dem wir sehr
zufrieden sind) funktioniert der Schalter der Ankerwinde nicht mehr richtig.
Wir bekommen auf Martinique einen neuen und tauschen ihn aus. Auf St. Martin wird
die Ankerkette nochmal neu farbig markiert – es ist wichtig zu wissen, ob wir
ausreichend Kette herausgelassen haben (3-5 mal Wassertiefe laut Echolot).
Auch auf St. Martin kommt unser Paket mit den Z-Profilen für
die kleinen Seitenfenster an, die Ralf vor unserer nächsten längeren Fahrt
montieren will. Fünf von 10 Fenstern sind schon fertig. Überhaupt wollen wir
hier auf St. Martin noch alle wichtigen Arbeiten am Boot erledigen, weil wir
davon ausgehen das es auf den Virgin Islands nicht mehr so viele Möglichkeiten
dafür gibt.
Zwischendurch hat Ralf noch unser neues Beiboot geklebt,
dass versehentlich bei einem Anlegemanöver am Heck der Triton ein kleines Loch
bekommen hat. Sonst sind wir mit dem Zustand des Bootes sehr zufrieden.
Verpflegung/Versorgung
Wir kaufen größere Mengen in Martinique und auf Guadeloupe
ein, denn hier gibt es europäische Waren zu guten Preisen. Auf den anderen
Inseln ergänzen wir mit Brot und frischen Produkten. Insgesamt ist die Versorgungslage
hier sehr gut. Wir gehen auch ab und zu auswärts essen, meist ein Imbiss auf
Ausflügen und finden, dass auch da das Preis-Leistungsverhältnis auf den
französischen Inseln am besten ist.
Crew
Das war jetzt unser neunter Monat an Bord – seit 271 Tagen
sind wir praktisch 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag zusammen, ein echter
Beziehungstest. In diesem Monat haben wir uns gut verstanden. Irgendwie haben
wir immer noch Gesprächsthemen, sei es über Pläne, Erlebnisse, neue und alte
Freunde, Familie, Politik, Bücher, menschliches Verhalten, Ethik und Moral,
Beziehung im allgemeinen und speziellen, Länder, Eindrücke etc.
Sightseeing
Auf Martinique waren
wir ja schon im Januar und daher machen wir keine großen Ausflüge. Stattdessen
sind wir mit Fähre, Bus und zu Fuß unterwegs und gehen ein wenig Shoppen in
Fort de France und beim Decathlon.
Auch Dominica hatten
wir schon im Januar besucht, aber diesmal gehen wir nicht in die Hauptstadt
Roseau, sondern in die Prince Rupert Bay im Norden der Insel. Dort haben sich
die Guides zur PAYS Organisation zusammengeschlossen und bieten verschiedene
Führungen an. Wir fahren auf dem Indian River und nehmen an einer Rundfahrt
über die Insel teil – wild und schön, aber sehr viele Schäden durch den
Hurrikan Maria letztes Jahr. Hier fällt ganz besonders die Freundlichkeit der
Menschen auf – wir werden mehrfach auf der Straße angesprochen und herzlich
begrüßt. Wir spüren dass wir willkommen und wichtig für die Wirtschaft der
Insel sind – unbedingt besuchen!
Ganz neu für uns war Guadeloupe,
auch wieder eine französische Insel. Unsere Ausflüge führen uns in den hohen,
vulkanischen Westteil und der gefällt uns landschaftlich ganz besonders gut.
Ganz besonders viel Spaß macht uns verschienene Besuche bei Wasserfällen und das
Baden in den dazugehörenden Seen. Die Marina in Point-A-Pitre ist groß und gut
ausgestattet und wir fühlen uns wie in Europa.
Noch europäischer ist es dann auf den Saintes, einer Inselgruppe im Südosten, die auch zu Guadeloupe
gehört. Sehr gepflegt mit vielen Touristen und entsprechenden Angeboten. Wieder
zurück in Guadeloupe erkunden wir noch Pigeon Island (schönes Schnorcheln) und
Deshaies (viele Pelikane) an der Westküste.
Unsere nächste Insel ist wieder eine mit englischer
Vergangenheit: Antigua. Wir liegen
ganz wunderbar in der Marina von English Harbour. Das ist gleichzeitig die
größte Touristenattraktion. Bei anderen Ausflügen auf der Insel haben wir zwar
schöne Erlebnisse, aber wirklich attraktive Tipps zum Sightseeing gibt es
nicht. Sehr empfehlenswert ist jedoch das sonntägliche Barbecue auf Fort
Shirley, das seit über 30 Jahren dort regelmäßig veranstaltet wird. Steelband,
Sonnenuntergang, wunderbare Aussicht, leckeres Essen – ein tolles Erlebnis.
Weniger attraktiv ist Jolly Harbour – das Wasser ist milchig, der Ankerplatz
rollig und die Fahrt an Land weit.
Wieder zurück in Frankreich und in der Welt der Schönen und
Reichen sind wir auf St. Barthélemy (St.
Barts). Die kleine Insel ist ein einziges Luxus-Resort. Viele Superyachten,
viele exklusive Geschäfte, viele elegante Villen und sehr viele Autos. Wir
haben viel Spaß auf einer Inselrundfahrt mit einem Quad und es gibt wirklich
sehr schöne Strände und fantastische Aussichtspunkte.
Nun sind wir auf St.
Martin, einer kleinen Insel mit einem französischen und einem
niederländischen Teil. Wir haben noch nicht viel angesehen, weil wir uns hier
um die TRITON und verschiedene Fragen der Organisation und Verwaltung kümmern wollen/müssen.
Bisher kennen wir nur die französische Inselhauptstadt Marigot, die vom
Hurrikan Irma schwer angeschlagen ist.
Begegnungen
Wieder sind die Begegnungen mit anderen Seglern etwas ganz
Besonderes. Jeder, der bis hierher gekommen ist, hat ganzes Stück interessanten
Weg hinter sich. Auf Dominica treffen wir Lynn und Mark von der ROXY, Susea und
Gene von der MOODY BLUES (beide aus USA) und Bruna und Marco von der
italienischen GAGIANDRA, die mit uns an Ausflügen teilnehmen. Auf Guadeloupe
gibt es ein Wiedersehen mit Kerstin und Ralf von der LOTHLORIEN und mit Daniel
von der AQUAVITE.
Auf Antigua haben wir nette Nachbarn im Hafen: die OCEAN
HOBO aus England mit Linda und Ian, und die LA CAPITANA aus Finnland. Ganz zufällig
treffen wir Gaby und Markus von der KISU und Amanda und Simon von der CARRIED
AWAY wieder – richtig nett. Dadurch lernen wir dann auch noch Sam und Adrian
von der NEVA kennen. Mit der Crew der LOTHLORIEN und Margret und Martin von der
TOCCATA gehen wir gut essen.
Daneben folge ich auch einer ganzen Reihe von Segeln über
ihre Blogs, Facebook und Instagram oder ich „stalke“ sie auf Marinetraffic –
immer interessant zu lesen, wo die anderen sind und was sie so erleben. Mit
Segelfreunden, die in andere Richtungen oder in einer anderen Geschwindigkeit
fahren, sind wir über Mail, WhatsApp und andere Messenger verbunden – wirklich ein
gutes Gefühl, ein Teil dieser internationalen Gemeinschaft zu sein.
Neben den Seglern haben wir natürlich auch noch Kontakt mit zahlreichen
anderen Menschen, die hier leben und arbeiten. Besonders gut haben uns die Mitglieder
von PAYS auf Dominika gefallen, z.B. Martin „Providence“, der einen wirklich
guten und mehrsprachigen Service angeboten hat. Mein persönlicher Favorit ist
Didier, der Taucher, der uns bei unserem Anker-Missgeschick so schnell und gut
geholfen hat – selten einen so sympatischen und charmanten Menschen getroffen!
Fazit
Entspanntes und schönes Segeln in den Leeward Islands, sehr
vielseitige Erlebnisse und viele nette Begegnungen. Als Charter-Revier finden
wir bisher Guadeloupe am besten. Die Insel selbst bietet viele verschiedene
Buchten und Häfen und die Nachbarinseln Marie Galante, Les Saintes, Dominica
und Antigua können mit Tagestörns erreicht werden.
Bevor wir hier waren, haben wir uns gefragt, was wir vier
Monate in der Karibik machen sollen, aber die Zeit vergeht wirklich wie im
Fluge. Nun wollen wir noch einen Monat auf den Virgin Islands verbringen und
dann ist es schon Zeit für den Sprung auf die Bermudas und dann an die
US-Ostküste.
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