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Sonntag, 1. April 2018

Zusammenfassung: März 2018


Statistik
Seemeilen: 341
Motorstunden: 19
Segeltage: 13
Nächte auf See: 1
Liegetage: 18
Häfen/Ankerplätze: 13 
Martinique: St. Anne, Anse Miton (A), Marina Z’Abricot, St. Pierre
Dominica: Prince Rupert Bay (M)
Guadeloupe: Point-A-Pitre, Ilet du Gosier (A), Pigeon Island (A), Deshaies (A)
Les Saintes: Anse de Bourg (A)
Antigua: English Harbour, Jolly Harbour (A)
St. Barts: Gustavia (A)
St. Martin: Marina Fort Louis
                                                      
Segeln und Wetter
Bis Martinique waren wir in den Windward Islands – also Gegenwind bei der Fahrt nach Norden. Das hat sich jetzt geändert, denn die weiteren Inseln sind die Leeward Islands. Sie machen einen sanften Bogen nach Westen und der Wind kommt nun eher halb oder sogar etwas von hinten. Außerdem ist jetzt im März die Zeit des starken Christmas Winds vorbei.

Für uns bedeutet das überwiegend Wind in angenehmer Stärke aus angenehmer Richtung, so dass unsere Segeltouren richtig Spaß machen. Nur auf Dominika pfeift uns der Wind am Ankerplatz noch so richtig um die Ohren und dort kommen (durch die hohen Berge) auch immer wieder kräftige Regenschauer. Seit Guadeloupe regnet es wesentlich weniger – dafür ist es manchmal an windgeschützten Orten sehr warm. Im Moment sind wir auf St. Martin und hier kühlt es abends jetzt schon auf 23°C ab – für uns sehr ungewohnt…

Boot
Bei unserem Anker (ein 25 kg Spade, mit dem wir sehr zufrieden sind) funktioniert der Schalter der Ankerwinde nicht mehr richtig. Wir bekommen auf Martinique einen neuen und tauschen ihn aus. Auf St. Martin wird die Ankerkette nochmal neu farbig markiert – es ist wichtig zu wissen, ob wir ausreichend Kette herausgelassen haben (3-5 mal Wassertiefe laut Echolot).

Auch auf St. Martin kommt unser Paket mit den Z-Profilen für die kleinen Seitenfenster an, die Ralf vor unserer nächsten längeren Fahrt montieren will. Fünf von 10 Fenstern sind schon fertig. Überhaupt wollen wir hier auf St. Martin noch alle wichtigen Arbeiten am Boot erledigen, weil wir davon ausgehen das es auf den Virgin Islands nicht mehr so viele Möglichkeiten dafür gibt.
Zwischendurch hat Ralf noch unser neues Beiboot geklebt, dass versehentlich bei einem Anlegemanöver am Heck der Triton ein kleines Loch bekommen hat. Sonst sind wir mit dem Zustand des Bootes sehr zufrieden.

Verpflegung/Versorgung
Wir kaufen größere Mengen in Martinique und auf Guadeloupe ein, denn hier gibt es europäische Waren zu guten Preisen. Auf den anderen Inseln ergänzen wir mit Brot und frischen Produkten. Insgesamt ist die Versorgungslage hier sehr gut. Wir gehen auch ab und zu auswärts essen, meist ein Imbiss auf Ausflügen und finden, dass auch da das Preis-Leistungsverhältnis auf den französischen Inseln am besten ist.

Crew
Das war jetzt unser neunter Monat an Bord – seit 271 Tagen sind wir praktisch 7 Tage die Woche, 24 Stunden am Tag zusammen, ein echter Beziehungstest. In diesem Monat haben wir uns gut verstanden. Irgendwie haben wir immer noch Gesprächsthemen, sei es über Pläne, Erlebnisse, neue und alte Freunde, Familie, Politik, Bücher, menschliches Verhalten, Ethik und Moral, Beziehung im allgemeinen und speziellen, Länder, Eindrücke etc.

Sightseeing
Auf Martinique waren wir ja schon im Januar und daher machen wir keine großen Ausflüge. Stattdessen sind wir mit Fähre, Bus und zu Fuß unterwegs und gehen ein wenig Shoppen in Fort de France und beim Decathlon.

Auch Dominica hatten wir schon im Januar besucht, aber diesmal gehen wir nicht in die Hauptstadt Roseau, sondern in die Prince Rupert Bay im Norden der Insel. Dort haben sich die Guides zur PAYS Organisation zusammengeschlossen und bieten verschiedene Führungen an. Wir fahren auf dem Indian River und nehmen an einer Rundfahrt über die Insel teil – wild und schön, aber sehr viele Schäden durch den Hurrikan Maria letztes Jahr. Hier fällt ganz besonders die Freundlichkeit der Menschen auf – wir werden mehrfach auf der Straße angesprochen und herzlich begrüßt. Wir spüren dass wir willkommen und wichtig für die Wirtschaft der Insel sind – unbedingt besuchen!

Ganz neu für uns war Guadeloupe, auch wieder eine französische Insel. Unsere Ausflüge führen uns in den hohen, vulkanischen Westteil und der gefällt uns landschaftlich ganz besonders gut. Ganz besonders viel Spaß macht uns verschienene Besuche bei Wasserfällen und das Baden in den dazugehörenden Seen. Die Marina in Point-A-Pitre ist groß und gut ausgestattet und wir fühlen uns wie in Europa.

Noch europäischer ist es dann auf den Saintes, einer Inselgruppe im Südosten, die auch zu Guadeloupe gehört. Sehr gepflegt mit vielen Touristen und entsprechenden Angeboten. Wieder zurück in Guadeloupe erkunden wir noch Pigeon Island (schönes Schnorcheln) und Deshaies (viele Pelikane) an der Westküste.

Unsere nächste Insel ist wieder eine mit englischer Vergangenheit: Antigua. Wir liegen ganz wunderbar in der Marina von English Harbour. Das ist gleichzeitig die größte Touristenattraktion. Bei anderen Ausflügen auf der Insel haben wir zwar schöne Erlebnisse, aber wirklich attraktive Tipps zum Sightseeing gibt es nicht. Sehr empfehlenswert ist jedoch das sonntägliche Barbecue auf Fort Shirley, das seit über 30 Jahren dort regelmäßig veranstaltet wird. Steelband, Sonnenuntergang, wunderbare Aussicht, leckeres Essen – ein tolles Erlebnis. Weniger attraktiv ist Jolly Harbour – das Wasser ist milchig, der Ankerplatz rollig und die Fahrt an Land weit.

Wieder zurück in Frankreich und in der Welt der Schönen und Reichen sind wir auf St. Barthélemy (St. Barts). Die kleine Insel ist ein einziges Luxus-Resort. Viele Superyachten, viele exklusive Geschäfte, viele elegante Villen und sehr viele Autos. Wir haben viel Spaß auf einer Inselrundfahrt mit einem Quad und es gibt wirklich sehr schöne Strände und fantastische Aussichtspunkte.

Nun sind wir auf St. Martin, einer kleinen Insel mit einem französischen und einem niederländischen Teil. Wir haben noch nicht viel angesehen, weil wir uns hier um die TRITON und verschiedene Fragen der Organisation und Verwaltung kümmern wollen/müssen. Bisher kennen wir nur die französische Inselhauptstadt Marigot, die vom Hurrikan Irma schwer angeschlagen ist.

Begegnungen
Wieder sind die Begegnungen mit anderen Seglern etwas ganz Besonderes. Jeder, der bis hierher gekommen ist, hat ganzes Stück interessanten Weg hinter sich. Auf Dominica treffen wir Lynn und Mark von der ROXY, Susea und Gene von der MOODY BLUES (beide aus USA) und Bruna und Marco von der italienischen GAGIANDRA, die mit uns an Ausflügen teilnehmen. Auf Guadeloupe gibt es ein Wiedersehen mit Kerstin und Ralf von der LOTHLORIEN und mit Daniel von der AQUAVITE.

Auf Antigua haben wir nette Nachbarn im Hafen: die OCEAN HOBO aus England mit Linda und Ian, und die LA CAPITANA aus Finnland. Ganz zufällig treffen wir Gaby und Markus von der KISU und Amanda und Simon von der CARRIED AWAY wieder – richtig nett. Dadurch lernen wir dann auch noch Sam und Adrian von der NEVA kennen. Mit der Crew der LOTHLORIEN und Margret und Martin von der TOCCATA gehen wir gut essen.

Daneben folge ich auch einer ganzen Reihe von Segeln über ihre Blogs, Facebook und Instagram oder ich „stalke“ sie auf Marinetraffic – immer interessant zu lesen, wo die anderen sind und was sie so erleben. Mit Segelfreunden, die in andere Richtungen oder in einer anderen Geschwindigkeit fahren, sind wir über Mail, WhatsApp und andere Messenger verbunden – wirklich ein gutes Gefühl, ein Teil dieser internationalen Gemeinschaft zu sein.

Neben den Seglern haben wir natürlich auch noch Kontakt mit zahlreichen anderen Menschen, die hier leben und arbeiten. Besonders gut haben uns die Mitglieder von PAYS auf Dominika gefallen, z.B. Martin „Providence“, der einen wirklich guten und mehrsprachigen Service angeboten hat. Mein persönlicher Favorit ist Didier, der Taucher, der uns bei unserem Anker-Missgeschick so schnell und gut geholfen hat – selten einen so sympatischen und charmanten Menschen getroffen!

Fazit
Entspanntes und schönes Segeln in den Leeward Islands, sehr vielseitige Erlebnisse und viele nette Begegnungen. Als Charter-Revier finden wir bisher Guadeloupe am besten. Die Insel selbst bietet viele verschiedene Buchten und Häfen und die Nachbarinseln Marie Galante, Les Saintes, Dominica und Antigua können mit Tagestörns erreicht werden.

Bevor wir hier waren, haben wir uns gefragt, was wir vier Monate in der Karibik machen sollen, aber die Zeit vergeht wirklich wie im Fluge. Nun wollen wir noch einen Monat auf den Virgin Islands verbringen und dann ist es schon Zeit für den Sprung auf die Bermudas und dann an die US-Ostküste.

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